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Insel meines Herzens

Insel meines Herzens

Titel: Insel meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton
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Mordanschlag auf Atreus vor einigen Monaten verwickelt waren.«
    »Gegen diese Männer gibt es keine Beweise«, betonte Brianna, und Joanna schüttelte den Kopf.
    »Die existieren sehr wohl. Doch sie wurden noch nicht bekannt gegeben.«
    »Oh, ich verstehe... Wisst ihr, wann es so weit sein wird?« In den Falten des Reitrocks verborgen, ballten sich Briannas Hände. Das durften die Freundinnen nicht sehen.
    »Schon bald, nehme ich an«, erwiderte Kassandra. »Atreus wollte Zeit gewinnen, damit sich die Wogen der öffentlichen Empörung glätten, die den Helios-Leuten gelten. Außerdem musste er hierher reisen. Vermutlich wird er nach seiner Heimkehr die Initiative ergreifen.«
    Ein paar Minuten später trennten sie sich. Jede der drei jungen Frauen wurde von ihrer Zofe erwartet, und die langwierige Prozedur der Abendtoilette begann. Nur widerstrebend erduldete Brianna, dass sie gebadet, parfümiert und angekleidet wurde. Während sie ihr Haar bürsten ließ, dachte sie an die Gespräche dieses Tages – und an alles, was dahinter stecken mochte.
    Vor allem erinnerte sie an die Begegnung mit einem Mann, den sie zu kennen geglaubt hatte. Offensichtlich war das ein Irrtum gewesen.

Kapitel 3
    E inige Tausend vergoldete Kristalle spiegelten das Licht fast ebenso vieler Kerzen wider. Teils glitzerten sie an riesigen Lüstern, die von der Decke herabhingen, teils an den Wandleuchten zwischen den hohen Fenstern des Ballsaals. Der strahlend helle Glanz schien die Nacht in den Tag zu verwandeln. Als wollte sich die Atmosphäre der Natur auch auf andere Weise widersetzen, wuchsen Orangenbäume in gigantischen Silbertöpfen am Rand der Tanzfläche. Eine Woche vor Weihnachten prahlten mehrere Bäume mit duftenden Blüten. Doch die meisten hatte man bereits gezwungen, Früchte zu tragen.
    »Erstaunlich«, murmelte Brianna, die noch zahlreiche andere Wörter gefunden hätte, um eine so hemmungslose Extravaganz zu beschreiben. Die Bereitschaft des Prinzregenten, solche Unsummen auszugeben, um seine persönlichen Launen zu befriedigen, während ein Großteil seiner Untertanen gegen qualvollen Hunger kämpfte, überstieg ihr Fassungsvermögen.
    »Ja, nicht wahr?«, stimmte Joanna leise zu. »Letztes Jahr war ich mit Alex hier im Carlton House und durfte die Enthüllung dieses neuesten Wunders miterleben, auf das Prinny unheimlich stolz ist. Davon solltest du dich mit eigenen Augen überzeugen.«
    Brianna spähte zum Ende der langen Menschenschlange. Dort stand der rundliche Hausherr, der die Gäste empfing und einem zügellosen Cherub glich. In Wirklichkeit regierte er England anstelle seines wahnsinnigen Vaters. Der Kontrast zwischen dem Prince of Wales und dem Mann an seiner Seite hätte nicht krasser ausfallen können. Erstens war Atreus mindestens einen Kopf größer und in ausgezeichneter körperlicher Verfassung. Und zweitens strahlte er Intelligenz, ein charmantes Wesen und echtes Interesse an den Menschen aus, die ihm vorgestellt wurden.
    Wie er es fertig brachte, diese Freundlichkeit zu bekunden, verstand Brianna nicht. Nun wartete sie mit ihrer Begleitung schon über eine Stunde, um sich dem Prinzregenten zu präsentieren, und zahlreiche Angehörige der britischen Crème de la Crème trafen immer noch ein. Hoch elegant und kostbar gekleidet, atemlos vor Aufregung, fieberten sie den kostbaren Sekunden in der unmittelbaren Nähe des exotischen Herrschers entgegen, der sie alle entzückte. Die Gentlemen verhehlten nicht, wie rückhaltlos sie den königlichen Fremden respektierten. Aber manche Damen benahmen sich geradezu schockierend. Noch offenherziger hätten sie ihren Wunsch, dem Vanax von Akora ein etwas privateres Amüsement anzubieten, gar nicht zeigen können.
    Nicht, dass es Brianna stören würde. Kein bisschen... Ganz im Gegenteil, je öfter er von seinen Bewunderern bedrängt wurde, desto seltener würde er sie mit diesem wissenden Blick beunruhigen.
    »Und Sie sind...« Noch eine neugierige Dame starrte sie ungeniert an, und Brianna seufzte.
    Vorhin hatte sie erklärt, sie würde sich lieber in eine stille Ecke setzen, statt in der scheinbar endlosen Empfangsreihe auszuharren. Davon wollten die beiden Ehepaare nichts hören. Sosehr sie deren Bemühungen auch würdigte – sie wusste sehr wohl, dass hier niemand bestrebt war, sie kennen zu lernen.
    »Unsere liebe Freundin Brianna«, sagte Joanna mit einem frostigen Lächeln.
    Die Erkenntnis, dass Joanna solche gesellschaftlichen Ereignisse ebenso hasste, wie sie

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