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Insel meines Herzens

Insel meines Herzens

Titel: Insel meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton
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Rothaarige. Nicht viele, aber immerhin.«
    »Daran zweifle ich nicht – sie sind mir bloß nicht über den Weg gelaufen. Und jemandem gegenüberzusitzen, der mir ähnelt.... Irgendwie fand ich es tröstlich, obwohl ich nicht weiß, warum.«
    Vielleicht konnte sie es wirklich nicht definieren. Umso klarer erkannte Atreus, was es hieß, sich von allen anderen Menschen zu unterscheiden, auf fundamentale Weise. Diese besondere Einsamkeit hatte er selbst erlitten.
    Viel zu lange war Brianna einsam gewesen, und diesem qualvollen Zustand wollte der übereifrige Hollister ein Ende bereiten.
    Hollister und Lady Constance mit ihren verdammten Plänen!
    »Bald musst du den Prinzregenten aufsuchen«, erinnerte ihn Alex.
    »Er ist kein richtiger König, oder?« Und deshalb schuldete ihm Atreus keineswegs das ganze Ausmaß seiner königlichen Geduld.
    Seufzend verdrehte Alex die Augen. »Der König ist verrückt und irgendwo eingesperrt. An seiner Stelle sitzt der Sohn auf dem Thron. Also nimmt Prinny die Position eines Königs ein, und er erwartet, entsprechend behandelt zu werden.«
    »Da er meistens betrunken ist, weiß er gar nicht, wie man ihn behandelt.«
    »Wenn er zur Besinnung kommt, merkt er’s«, warnte Alex seinen Bruder. »Aber keine Bange, du musst ihn nur noch ein paar Tage ertragen. Royce hat mir erzählt, der Prinzregent und sein ganzes Gefolge sind völlig vernarrt in dich. Und Byron hat sogar gedroht, ein Gedicht über den Vanax zu schreiben.«
    »Möglicherweise wird doch ein Krieg zwischen England und Akora ausbrechen.«
    Gegen ihren Willen lachte Brianna – unfähig, ihre Belustigung zu bezwingen. Und dann erschrak sie über ihr freizügiges Verhalten. In Zukunft musste sie sich zusammennehmen.
    Wie Atreus betont hatte, war er ein Mann. Nicht nur der Vanax – und mit keinem anderen zu vergleichen, den sie kannte. Solche Gedanken beunruhigten sie. Noch viel größere Sorgen bereiteten ihr die erregenden Gefühle, die sie empfand, wenn er sie küsste – oder berührte – oder zufällig in ihre Richtung schaute.
    »Findest du das amüsant?«, fragte er mit leiser, tiefer Stimme, die in ihrem Herzen widerzuhallen schien.
    Atmen – du musst atmen...
    »Nach meiner Ansicht erfüllst du deine Pflichten geradezu bewundernswert.« Auf Akora hatte sie oft stundenlang den älteren Frauen zugehört, sich eingeprägt, was sie sagten und was sie nicht sagten, ihren Erinnerungen an die Jugend gelauscht, dem warmen, träumerischen Klang ihrer Stimmen. »Und ich glaube...« Auf dem Weg zur Tür drehte sie sich unwillkürlich zu Atreus um. Gerade noch rechtzeitig befahl sie sich zu lächeln. »In Hawkforte wirst du dich von alldem erholen – und wunderbare Tage genießen.«
    Sekunden später stand sie zitternd in der Eingangshalle. Angesichts seiner Verblüffung, die sich blitzschnell in wilde Entschlossenheit verwandelt hatte, war sie von einer eigenartigen süßen Schwäche erfasst worden.
    Was hatten die Akoranerinnen erzählt? Irgendetwas über die Leidenschaft der Männer, die sie verwundbar macht und ihnen zugleich die stärkste aller Kräfte verlieh?
    Atreus war ein Mann, der die Leidenschaft kannte. Davon hatte sie nichts geahnt. Für sie war er immer nur der Vanax gewesen, mit grenzenloser, unberechenbarer Macht ausgestattet, ein Hindernis für den Lebensstil, den sie auf Akora herbeisehnte. Daran hatte sich nichts geändert. Und doch war alles anders. Plötzlich genügte ihr die Luft in der Halle nicht mehr, beinahe glaubte sie zu ersticken.
    Kurz nach dem Besuch auf Hawkforte würde Atreus in seine Heimat zurückkehren. Eines Tages würde auch sie wieder dorthin fahren. Auf Akora lebten ihre Angehörigen, die sie innig liebte. Aber vorher musste sie ihre Vergangenheit in England erforschen, mit der Hilfe William Hollisters und seiner Countess. Vielleicht würde sie ihr Leben in Holyhood verbringen... Nein, so weit mochte sie nicht in die Zukunft blicken.
    Jahrelang hatte sie auf eine Gelegenheit gewartet, ihre Herkunft zu ergründen. Die würde sie jetzt nutzen, so gut sie es vermochte. Nur noch wenige Tage – knapp zwei Wochen – und Atreus würde abreisen. Gut so, sagte sie sich und ignorierte die innere Stimme, die ihr etwas ganz anderes zuflüsterte.
    Aber während sie die Treppe heraufstieg, wurde sie erneut von unerwünschten Gedanken bedrängt. Ein Instinkt führte sie zum Kinderzimmer. Dort saß eine glucksende Amelia in ihrem Badezuber, und Joanna kniete neben ihr. Die Freundin warf nur einen

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