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Insel meines Herzens

Insel meines Herzens

Titel: Insel meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton
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Liebe?«
    »Nein, natürlich nicht.« Zu ihrer eigenen Verblüffung wirkte ihre Antwort ruhig und gefasst. Im Gegensatz zu ihren bebenden Händen... Aber sie kam gut zurecht. Nur wenige Tropfen befleckten das schneeweiße Spitzendeckchen unter der Kanne. »Ein Imbiss?«, fragte sie und hielt die Platte hoch.
    Misstrauisch musterte der Vanax die Lachsbrötchen. »Bei allem Respekt, den ich der Köchin zolle – ich bevorzuge Lachsfilets, über einem offenen Feuer gebraten und von einem erlesenen Wein begleitet.«
    »Für mich gilt das auch«, warf Hollister ein. »Angeln Sie in Ihrer Heimat, Hoheit?«
    »Gelegentlich haben wir Probleme mit Haien. Die habe ich oft gejagt.«
    »Haie?« Der Earl lachte etwas unsicher. »Wie ich zugeben muss, sind mir Forellen lieber. In Holyhood haben wir ein paar ertragreiche Forellenbäche.« Zu Brianna gewandt, fuhr er fort: »Deine liebe Mutter konnte sehr gut mit ihrer Angelrute umgehen. Vielleicht hast du dieses Talent geerbt.«
    »Ja – das wäre möglich...« Ihr Blick kehrte zu Atreus zurück. Wenn sie auch nicht nach seiner Billigung strebte – auf gar keinen Fall –, so hoffte sie doch auf ein Zeichen, das ihr verraten würde, er hätte Verständnis für ihre Sehnsucht.
    Warum ihr das wichtig war, wollte sie nicht ergründen.
    »Holyhood liegt bei Hawkforte, nicht wahr?«, erkundigte sich der Vanax.
    »In der Tat«, bestätigte Hollister. »Der Legende zufolge gehörte Holyhood über mehrere Generationen hinweg zum Besitz der Lords von Hawkforte.«
    Davon hatte Brianna nichts gewusst. »Wirklich?«
    »Oh ja«, bekräftigte der Earl. Anscheinend hatte er sein Lieblingsthema angeschnitten. »Über die Anfänge von Holyhood gibt es eine faszinierende Geschichte. Möglicherweise entspricht sie sogar der Wahrheit.«
    »Und wie lautet sie?«, ermunterte ihn Atreus.
    »Nun, da geht es natürlich um eine schöne Dame, wie in all diesen Erzählungen. Angeblich war sie die Schwester des ersten Herrn von Hawkforte und besaß eine seltene Gabe, die sie befähigte, den Schmerz kranker Mitmenschen zu fühlen und sie zu heilen. Dadurch erregte sie die Aufmerksamkeit eines feindlichen Wikingerkriegers. Ermüdet von zahlreichen blutigen Schlachten, wünschte er sich ein friedliches Leben. Zwischen diesem Mann und der Dame kam es zu einem Missverständnis. Was das betrifft, sind die Einzelheiten unbekannt. Jedenfalls entführte er die Frau gewaltsam aus Holyhood. Aber er geriet schon bald in den Bann ihrer Schönheit und Sanftmut, während sie seine Tapferkeit und sein Ehrgefühl schätzen lernte. Und so begannen sie sich innig zu lieben. Mit vereinten Kräften und der Hilfe anderer schlössen sie den Frieden, der bis dahin nur ein Traum gewesen war.«
    »Der erste Lord Hawkforte soll eine Norwegerin geheiratet haben, um den Frieden zu festigen. Außerdem soll es zu einer weiteren Ehe zwischen einem Wikinger und einer Engländerin gekommen sein, die außergewöhnliche Fähigkeiten besaß.«
    »Sind Sie mit all diesen Geschichten vertraut, Sire?«, fragte Hollister.
    »Da meine Familie durch zwei Ehen mit Hawkforte verbunden ist, wollte ich mich über die Vergangenheit dieses Herrschaftssitzes informieren.«
    »Die Familie Hawkforte zählt zu den vornehmsten in England«, bemerkte der Earl in beiläufigem Ton, »und die Hollisters betrachten es als Ehre, von ihr abzustammen.«
    »Oh, daran habe ich noch gar nicht gedacht!«, rief Brianna erstaunt. »Dann bin ich mit Joanna und Royce verwandt.« Mit zusammengekniffenen Augen schaute sie Atreus an. »Und ein Abkömmling der Familie Hawkforte zog nach Akora, wo er eine Atreidentochter zur Frau nahm. Also sind wir alle miteinander verwandt.«
    Nur langsam wurde ihr die Bedeutung der neuen Erkenntnis bewusst. Kassandra und Joanna hatten schon mehrmals von ihren besonderen Talenten, einem gemeinsamen Familienerbe, gesprochen. Jetzt schien dieses Vermächtnis auch sie selbst einzuschließen. Würde sie bei den Freundinnen Verständnis für den schrecklichen dunklen Schatten finden, der sie verfolgte? Weil sie ähnliche Visionen erblickt hatten?
    »Ja, allem Anschein nach sind wir verwandt.« Atreus stellte seine Teetasse ab, aus der er immer noch nicht getrunken hatte. »Sehr weitläufig... Haben Sie Ihre Familie über Briannas Anwesenheit in London verständigt, Hollister?«
    Der Earl nickte. »Seither ist Lady Constance, meine Frau, ganz außer sich vor lauter Freude. Auch sie kannte Delphine. In den alten Zeiten waren wir alle befreundet. Und nun

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