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Insel meines Herzens

Insel meines Herzens

Titel: Insel meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton
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fiebert sie Briannas Ankunft auf Holyhood entgegen. Vielleicht sollte ich etwas mehr über uns erzählen.« Als wollte er sich entschuldigen, weil er das bisher versäumt hatte, zuckte er die Achseln. »Wir haben drei wohlgeratene Söhne, der älteste ist verheiratet und vor kurzem Vater geworden. Überglücklich hieß Constance ihre Schwiegertochter willkommen. Und ich glaube, jetzt hofft sie, ihre Nichte möglichst bald zu umarmen. Sie schmiedet schon – Pläne.«
    »Was für Pläne?«, erkundigte sich Atreus, bevor Brianna dieselbe Frage stellen konnte.
    »Ach, das Übliche – Briannas offizielles gesellschaftliches Debüt und dergleichen.«
    »Sie ist bereits in die Gesellschaft eingeführt worden, denn der Prinzregent hat sie im Carlton House empfangen.«
    »Eh – ja, gewiss. Ich nehme an, Constance denkt an ein etwas persönlicheres Fest, eigens zu Briannas Ehren.«
    »Welchem Zweck soll das dienen?« In diesem Moment erinnerte Atreus an den tödlichen Jäger akoranischer Haie.
    Hollister hüstelte, als würde ihm der Tee nicht bekommen. »Nun – eine junge Dame, die das Leben noch vor sich hat... Da sollte sie den richtigen Leuten begegnen, in passenden Kreisen verkehren.«
    »Wahrscheinlich kann ich mich besser bewähren, wenn ich angle«, wandte Brianna hastig ein.
    Atreus lachte, und der Earl unterdrückte ein Lächeln.
    Nach einer kurzen Pause verkündete der Vanax: »Wir werden Weihnachten im Schloss Hawkforte feiern. Da Holyhood in der Nähe liegt, kann Brianna Sie besuchen, Sir – falls sie es wünscht.«
    »Ja, das will ich«, erklärte sie entschieden, trotz ihrer Skepsis. Lady Constances »Pläne« bereiteten ihr wachsendes Unbehagen. Offenbar musste sie mit einigen Problemen rechnen, wenn sie von ihrer englischen Familie aufgenommen wurde. So etwas hatte sie nicht erwartet.
    »Oh, darüber würden wir uns wirklich freuen.« Der Earl stand auf und reichte ihr seine Hand. »Darf ich wiederholen, wie glücklich ich mich fühle, meine Liebe? Endlich, nach viel zu langer Zeit, bist du heimgekehrt. Ein Traum ist in Erfüllung gegangen.«
    An der Aufrichtigkeit des Gentlemans gab es keinen Zweifel. »Danke, Onkel William.« Auch Brianna erhob sich. »Ich bin so froh, dass wir uns kennen gelernt haben.«
    Ehrerbietig verabschiedete er sich vom Vanax. Dann verließ er den Salon, und sie war mit Atreus allein. Sie nahm wieder Platz. Um sich zu beruhigen, holte sie tief Atem. Doch die beklemmenden Gedanken an Holyhood mischten sich mit Erinnerungen an jenen erstaunlichen Kuss.
    »Geht es dir gut?«, fragte Atreus. Zu nahe saß er neben ihr, zu eindringlich und prüfend betrachtete er ihr Gesicht.
    »Natürlich, der Earl war sehr nett.«
    »Und ein bisschen verunsichert.«
    Sie schaute durch ein Fenster in den grauen, winterlichen Garten. »Diese Wirkung übst du nun einmal auf die Menschen aus.«
    »Tatsächlich?« Seine Überraschung erschien ihr echt.
    »Dabei hatte Hollister gar keinen Grund, mich zu fürchten. Wie ich von Royce erfuhr, sind die Finanzen des Earls und seiner Familie in Ordnung. An ihrem Verhalten gibt es nichts zu beanstanden, kein einziger Makel befleckt ihren Leumund. Nur der verstorbene Earl galt als schwierig. Seinen Nachfolger beurteilt man viel freundlicher.«
    Der Sperling war zurückgekehrt, begleitet von ein paar Artgenossen. Aus einem Impuls heraus nahm Brianna ein Brötchen vom Teetablett und sprang auf. Sie ging zur Glastür, die in den Garten führte, öffnete sie und betrat den Steinboden der Terrasse. Draußen war es kalt. Aber das störte sie nicht. Ganz im Gegenteil, die frostige Luft bekämpfte die aufgewühlten Gefühle. Noch besser – an diesem Tag wehte kein Wind.
    »Solltest du nicht einen Mantel anziehen?«, fragte Atreus, der ihr gefolgt war.
    »Nicht nötig«, erwiderte sie und warf den Sperlingen Brotkrumen zu. Zwischen kahlen Zweigen schimmerte hellgraues Licht. »Sind deine Besprechungen gut verlaufen, Atreus?«
    »Einigermaßen. Jetzt freue ich mich auf die Reise nach Hawkforte.«
    »Und auf ein englisches Weihnachtsfest? Das soll ganz wundervoll sein, habe ich gehört.«
    »Auch diesem Ereignis blicke ich erwartungsvoll entgegen, Brianna.«
    Um Zeit zu gewinnen, wischte sie Krümel von ihren Fingern.
    »Komm, gehen wir wieder hinein«, schlug er vor.
    Sie zögerte. Aber die Vögel hatten das Brot verspeist, flatterten davon, und sie zitterte in der Kälte. Trotzdem folgte sie ihm nur widerstrebend in den Salon. »Hoheit...«
    Verblüfft hob er die Brauen.

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