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Insel zweier Welten: Roman (German Edition)

Insel zweier Welten: Roman (German Edition)

Titel: Insel zweier Welten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geraldine Brooks
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Eleazar, Benjamin Larnell und John Wampus besuchten verbürgtermaßen das College.
    1661 wurden Caleb und Joel für Harvard zugelassen, wo sie das strenge, auf den Klassikern basierende, vier Jahre dauernde Studium absolvierten und mit dem Titel des Bachelor abschlossen. Auf seinem Rückweg von Martha’s Vineyard nach Cambridge für die Abschlussfeiern des Jahres 1665 lief Joel Iacoomis’ Schiff vor Nantucket auf Grund, er wurde von Plünderern ermordet und erlangte so nie den Titel, der ihm zugestanden hätte. Caleb legte zusammen mit seinen englischen Kommilitonen 1665 die Prüfungen ab, wurde graduiert, starb jedoch nur ein Jahr später an Schwindsucht. Thomas Danforth, der angesehene Jurist und Politiker, nahm sich bis zu Calebs Tode seiner an.
    Leider sind Zeugnisse über Calebs kurzes, tragisches und bemerkenswertes Leben rar gesät. Die meisten bekannten Primärquellen sind Schriften von Daniel Gookin (1612–1687), dem Beauftragten für Indianerfragen in Massachusetts, sowie einige Korrespondenzen von Mitgliedern des Aufsichtskomitees von Harvard an die in London ansässige »Gesellschaft für die Verbreitung des Evangeliums«. Die New England Company, wie sie auch genannt wurde, sammelte Spendengelder, um Indianer auszubilden und zu bekehren, Gelder, die in den frühen Jahren Harvards unabdingbar für dessen Überleben waren.
    Bei der Durchsicht der wenigen überlieferten Schriftstücke, die von bekannten Klassenkameraden Calebs und Joels verfasst wurden, habe ich keine einzige Erwähnung ihrer indianischen Mitstudenten gefunden. Eine Hypothese, die diese Lücke erklären könnte, lautet, dass die jungen Eingeborenen zu der Zeit, als sie nach Harvard kamen, der englischen Gesellschaft so angepasst waren, dass sie ihren Mitschülern gar nicht weiter bemerkenswert schienen. Gewiss waren sie so gebildet wie ihre Klassenkameraden aus Siedlerfamilien, nachdem sie zur Vorbereitung des Studiums die besten Schulen besucht hatten, die verfügbar waren. Eine andere Erklärungsmöglichkeit wäre, dass die beiden jungen Wôpanâak aufgrund rassischer Vorurteile sozial und akademisch isoliert wurden und nicht wirklich am Collegeleben ihrer Kommilitonen teilnahmen. Ich habe versucht, bei meiner erzählerischen Darstellung beiden Thesen Rechnung zu tragen.
    Obgleich ich Wolfgang Hochbruck und Beatrix Dudensing-Reichel für ihre genaue Analyse des Lateinischen in einem überlieferten Dokument aus Calebs Feder zu Dank verpflichtet bin (in: Early Native American Writing, hrsg. v. Helen Jaskoski, Cambridge University Press, New York 1996), stimme ich ihnen nicht zu, was ihren Zweifel an der Urheberschaft des Textes angeht. Die Fehler im Lateinischen, die ihrer Meinung nach darauf hindeuten, dass der Text Caleb vielleicht diktiert wurde, könnten ebenso gut als Beweis für seine Authentizität gelten, denn es sind Fehler, wie sie einem Studenten im zweiten oder dritten Studienjahr beim Verfassen einer exegetischen Schrift durchaus unterlaufen könnten. Außerdem irren die Verfasser des Essays bei dem einzigen Beweisstück, das sie für ihre These anbringen, die Kolonisten hätten nur allzu gerne Dokumente gefälscht, um Gelder aus England zu bekommen. Sie kommen zu dem Schluss, der Iacoomis, auf den in einer zugegebenen Fälschung durch John Eliot Bezug genommen wird, sei Calebs Studienkollege, obwohl aus dem Kontext hervorgeht, dass Eliot sich auf Joels Vater bezieht, den ersten konvertierten Indianer auf Martha’s Vineyard, der viele Jahre als Missionar tätig war und dort zum Pfarrer ordiniert wurde.
    Ebenso unverzichtbar wie haarsträubend ärgerlich fand ich die Sekundärquellen, insbesondere Samuel Eliot Morisons zahlreiche Werke über Harvards Frühzeit. Morisons wohldurchdachter Rassismus macht seine Auswahl und Benutzung von Quellen höchst unzuverlässig. Um nur ein drastisches Beispiel zu nennen: Bezüglich Präsident Dunsters frühem, gescheitertem Versuch, zwei junge Indianer auf das College vorzubereiten, die ihm 1646 John Eliot geschickt hatte, zitiert Morison Dunster: Es sei ihnen unmöglich, »von solchem Lernen zu profitieren, wie ich es ihnen so gerne beibringen wollte, weshalb sie hier bei mir fehl am Platze sind … Ich wünsche, dass man sie deshalb schleunigst anderswo unterbringt.« Die Einsicht in Dunsters wirklichen Brief in den Archiven von Massachusetts zeigt jedoch, dass Morison einfach Dunsters einleitende Worte des Satzes sinnentstellend weggelassen hat, denn der Präsident gibt ihrem

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