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Insel zweier Welten: Roman (German Edition)

Insel zweier Welten: Roman (German Edition)

Titel: Insel zweier Welten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geraldine Brooks
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wurde beschlossen, Caleb während Vaters Abwesenheit bei Joel unterzubringen. Makepeace würde den Unterricht leiten und Großvater ihn überwachen, wenn seine zahlreichen Verpflichtungen dies zuließen. Somit blieb mir nur die Aufgabe, Makepeace den Haushalt zu führen. Es würde eine leichte Aufgabe sein, da ich mich nur noch um eine weitere Person zu kümmern hatte. Ich hoffte, wir würden gut miteinander auskommen, und war entschlossen, ihm in allen Dingen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen und keinen Grund zur Klage zu geben.

VII
    Am Morgen seiner Abreise ritt Vater noch einmal nach Manitouwatootan, um ein letztes Mal zu predigen und sich zu verabschieden. Ich bettelte darum, er möge mich mitnehmen, denn ich wollte so lange bei ihm sein, wie es nur ging. Als wir auf die Lichtung kamen, zügelte Vater Speckle und schaute staunend auf den Anblick, der sich uns bot. Die Lichtung war voller Wampanoag, die aus allen Teilen der Insel gekommen waren, sowohl überzeugte Christen wie auch Heiden, manche englisch gekleidet, andere noch in Rehleder. Männer, Frauen und Kinder, von denen er einigen geholfen hatte, als sie krank waren, andere, die er noch nie gesehen hatte. Hunderte hatten sich versammelt. Er stieg ab und schritt durch die Menge, wobei er mit möglichst vielen ein kurzes Wort wechselte.
    Die Predigt an diesem Tag war sanften Geistes, so wie früher alle seine Gottesdienste. Er sprach über die Liebe Christi und verglich die Bande der Zuneigung zwischen den Völkern mit denen zwischen Gott und seinen Gläubigen. Diese Liebe, sagte er, dauere an und bleibe wahrhaftig und glühend, auch wenn sich die Beteiligten nicht mehr von Angesicht zu Angesicht sahen. Und so würde es auch mit der großen Liebe sein, die er ihnen entgegenbringe, sagte er. Obwohl er für mehrere Monde jenseits des Meeres und für sie außer Sicht sei, würden seine Liebe und seine Gedanken immer bei ihnen sein.
    Als es an der Zeit für ihn war, aufzusteigen und davonzureiten, stellte sich heraus, dass die Männer ihm zu Fuß folgen wollten, den ganzen langen Weg bis zu der Stelle am Strand, vor der die Schaluppe vor Anker lag, die ihn nach Plimouth, der ersten Station seiner Reise, bringen würde. Und so geschah es. Ich erinnere mich daran, wie ich immer wieder auf all die schimmernden Köpfe zurückblickte, die sich mit nur einem Ziel im Herzen zwischen den Bäumen hindurch bewegten, und war zu Tränen gerührt darüber, dass Vater so sehr von ihnen geliebt wurde.
    Makepeace, Caleb, Joel und seine Familie sowie Großvater standen an der Anlegestelle, um Vater einen Abschied zu bereiten. Ich sah das Staunen auf ihren Gesichtern, als sie die lange Prozession von Menschen erblickten, die hinter uns an den Strand strömten. Wir standen am Strand und winkten, als er seinen Platz in der Gig einnahm, die ihn zum Ankerplatz der Schaluppe ruderte. Erst als die Segel gesetzt und der Anker gelichtet waren, drehte ich mich um und sah Tequamuck, der auf dem Hügel oberhalb des Strandes stand. Sein Federmantel bauschte sich in der sommerlichen Brise, und er hatte die Arme ausgestreckt, um einen seiner Götter anzurufen. Obwohl er so weit weg war, dass ich die Worte, die er sang, nicht hören konnte, wusste ich, dass es kein freundlicher Abschiedsgesang war. Schon bald hatten ihn auch die Wampanoag entdeckt, und es erhob sich ein Gemurmel unter ihnen. Einige schrien ihm auch etwas in ihrer Sprache zu. Andere fielen im Sand auf die Knie und hoben die Hände gen Himmel. Doch der größte Teil der Menge löste sich schneller auf, als ich es bei so vielen Menschen für möglich gehalten hatte.
    Makepeace brauchte eine Weile, bis er den Grund für das allgemeine Durcheinander bemerkte, doch dann wandte er sich der Anhöhe zu und schrie: »Hör mit diesem misstönenden und üblen Lärm auf! Er ist eine Beleidigung für die Ohren des heiligen Gottes! Wirf dich vor Gott auf die Erde und bete darum, dass er sich deiner erbarmt!« Jetzt schauten die verbliebenen Wampanoag Makepeace voller Unmut an. Großvater zupfte ihn am Ärmel und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Ich hoffte, er würde ihm den Rat geben, den auch ich ihm gegeben hätte – dass es besser war, den Scharlatan nicht zu beachten, als seinen Hexereien Raum zu geben. Makepeace sah aus, als wäre er zu allem bereit, doch Großvater nicht zu gehorchen, kam nicht in Frage. Sie halfen mir in Speckles Sattel, und dann kehrten wir alle nach Hause zurück. Tequamuck blieb auf der Klippe stehen, und der Klang

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