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Inselkönig

Inselkönig

Titel: Inselkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Nygaard
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Versager. Zu nichts taugst
du. Zu gar nichts. Nicht einmal im Bett bist du eine Erfüllung. Pfui Teufel.«
    Frederiksen schenkte ihr einen müden Blick und fuhr
mit leiser Stimme fort: »Da gibt es noch mehr zu erzählen. Doch zuvor muss ich
noch eines erklären. Am Dienstag rief mich Thies aus Dunsum an. Matzens Frau
musste ihm fürchterlich zugesetzt haben. Ich vermute, es ging um Inga. Man kann
es sich kaum vorstellen, aber Thies schien endlich genug von dieser ganzen
Sippe gehabt zu haben. Mich eingeschlossen. Und dann muss Ingas Mutter ihm
deutliche Worte an den Kopf geworfen haben. Jedenfalls rief er mich vom Handy
aus im Büro an und sagte, er könne im Augenblick nicht fahren. Ich soll ihn in
Dunsum abholen und eine Flasche Whisky mitbringen. Das habe ich getan. Sie
können im Supermarkt nachfragen. Gleich vorn, am Eingang zum Gewerbegebiet. Da
kennt man mich. Ich bin also nach Dunsum rüber. Thies hat mir die Flasche förmlich
aus der Hand gerissen und sofort an den Hals gesetzt. So habe ich ihn nie zuvor
erlebt.«
    »So eine Lüge fällt nur einem asozialen Schwachkopf
wie dir ein«, schimpfte Telse Nommensen.
    »Hör mal«, mischte sich der junge Frederiksen ein. »So
solltest du nicht mit meinem Vater sprechen.«
    »Schweig«, wurde er von seiner Schwiegermutter
angefahren. »Oder willst du dich mit dem Versager solidarisieren? So etwas
könnte ich nicht in der Geschäftsführung als Thies’ Nachfolger dulden.«
    Betreten sah der junge Frederiksen auf seine
Fußspitzen. Er vermied es, seinen Vater anzusehen.
    »Tja«, setzte der Senior seinen Bericht fort. »So war
es ein leichtes Spiel mit Nommensen. Ich habe Telse vom Büro aus angerufen und
mit ihr alles Weitere abgestimmt. Danach habe ich ihr Thies’ Handy gebracht.
Mit dem hat sie auch bei Ute Hoogdaalen angerufen, nachdem sie ihren Mann bei
der Polizei als vermisst gemeldet hatte. Ich bin dann allein mit Thies zur
Vogelkoje. Der Rest war genau so, wie Sie es geschildert haben.« Er unterbrach
seine Erklärung und nagte an seiner Unterlippe. »Das war gespenstisch. So, als
wären Sie dabei gewesen.« Dann schüttelte er sich. Anschließend fasste er sich
an die Schläfe, als würde ihm diese Geste helfen, sich zu erinnern.
    »Es tut gut, wenn man darüber sprechen kann. Manches
habe ich viel zu lange für mich behalten. Die Hoogdaalens … Einfache Leute. So
wie ich. Ich konnte aber nachempfinden, wie es ihnen ergangen ist. Ich habe
mich um Ute Hoogdaalen gekümmert.«
    »Weil Sie am eigenen Leib erfahren hatten, wie es war,
unter Nommensens Demütigungen zu leiden«, versuchte Christoph zu helfen.
    »Ja – nein. Das war nicht alles. Ich habe gewusst,
welche seelischen Qualen eine Frau zu ertragen hat, wenn sie Opfer einer
Vergewaltigung geworden ist.«
    Bengt Frederiksen verbarg sein Gesicht in den Händen.
Telse Nommensen sackte in sich zusammen, und ihre Tochter drückte das Kind fest
an sich und begann hemmungslos zu weinen.
    »Ute Hoogdaalen war es, über die Nommensen hergefallen
ist. Und hinterher hat dieser Teufel seine Demütigungen noch weiter getrieben,
indem er Frerk Hoogdaalen ins Gesicht sagte, er müsse besoffen gewesen sein,
sonst hätte er sich nie an eine Frau wie Ute herangemacht. Er hat es nur viel
bösartiger formuliert.«
    »Auch wenn es schmerzlich ist, wäre das Originalzitat
hilfreich«, ermutigte Christoph den alten Frederiksen.
    Zunächst schien es, als würde er sich weigern, dann
kam es tonlos über seine Lippen. »Nur im Suff steigt man über eine Frau wie
Ute.«
    Christoph wollte antworten, beließ es dann aber bei
Frederiksens Worten. »War das der Grund, weshalb Thies Nommensen Frau
Hoogdaalens Mann beschäftigt hat?«
    Frederiksen nickte. »Ja. Frerk hat keine Ausbildung,
er hätte sonst nichts gefunden. So musste er auch noch erdulden, dass der
Schänder seiner Frau ihm seit Jahren vorhielt, die Familie Hoogdaalen wäre von
Thies’ Wohlwollen abhängig. Und beim kleinsten Muck würde Nommensen sie fallen
lassen. Ich habe bis heute nicht verstanden, wie Menschen das ertragen können.«
    Große Jäger nickte verstehend. »Das war eine perfide
Erpressung. Nun begreife ich, weshalb das Gerücht zwar kursierte, aber keiner
Näheres wusste und diese Tat nie strafrechtlich verfolgt wurde.«
    »Das war vor etwa vier Jahren?«, fragte Christoph. Als
Frederiksen nickte, überlegte Christoph, dass Hoogdaalens Tochter dann nicht
durch den Missbrauch entstanden sein konnte. Das Kind war sieben Jahre alt.
    »Thies Nommensen

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