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Inselsommer

Inselsommer

Titel: Inselsommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Engelmann
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unterstützt. Der Rest ist Familienangelegenheit und sollte dich nicht belasten. Du bist hier, um dich zu erholen und nachzudenken, und damit Schluss!«

28 . Kapitel
    I ch habe nachgedacht«, eröffnete ich Bea am nächsten Morgen beim Frühstück auf der Terrasse. Obwohl noch früh am Morgen, war es ausgesprochen warm und der Himmel wolkenlos, wie geschaffen, um Pläne für die Zukunft zu schmieden.
    »Über die Situation in der Küche oder das Leben im Allgemeinen?« Bea schaute interessiert vom
Sylter Tagesspiegel
auf, in dem bereits eine Stellenanzeige für eine Köchin im Büchernest inseriert worden war.
    »Wenn ich wüsste, wo ich wohnen könnte, würde ich euch auch länger unterstützen. Bislang hat es doch ganz gut geklappt. Und etwas Besseres kann ich mir im Moment nicht vorstellen!«
    Bea wirkte skeptisch.
    »Aber was wird dann aus deiner Galerie?«
    »Jule würde sich sicher sehr freuen, offiziell die Leitung von ArtFuture zu übernehmen und entsprechend mehr Gehalt zu bekommen. Als Ersatz für mich würde ich eine weitere Mitarbeiterin einstellen und einmal im Monat selbst nach dem Rechten schauen. Im Zeitalter von Internet und Smartphones ist das doch alles kein Problem. Konzepte kann ich auch von hier aus entwickeln, und etwaige Reisen lege ich auf meine freien Tage … vorausgesetzt, ich bekomme welche …«
    Bea lächelte verschmitzt, und ihre Augen blitzten mit dem blauen Frühsommerhimmel um die Wette.
    »Aber können wir uns dich überhaupt leisten?«
    Mein Herz machte einen Freudensprung – offenbar fand sie meine Idee nicht so abwegig.
    »Ich glaube schon, dass wir uns darüber einig werden«, grinste ich. »Ich müsste nur eine Unterkunft finden, denn für länger ist das Zimmer definitiv zu klein, so hübsch es auch ist und so sehr ich mich wohl fühle.« Bea legte die Zeitung beiseite und blickte zum anderen Ende des großen Gartens. Dort stand ein hellgelb gestrichener, von zartrosa Rosen und dunkelgrünem Efeu umrankter Holzpavillon, den ich bislang nicht weiter beachtet hatte.
    Sie stand auf.
    »Los, komm mit, ich möchte dir etwas zeigen.« Neugierig folgte ich ihr und traute meinen Augen kaum, als sie die Tür des Pavillons aufschloss: Vor mir lag ein kleines Paradies.
    »Hier hatte mein verstorbener Mann lange Zeit seinen Hobbyraum, und zuletzt war es Neles Atelier. Man müsste was verändern, aber im Großen und Ganzen ist es doch recht schön, nicht wahr?« Ich schnappte nach Luft. »Recht schön? Bea, das ist die Untertreibung des Jahres! Dieser Pavillon gleicht einem kleinen Märchenschloss. Bist du dir sicher, dass du ihn mir wirklich zur Verfügung stellen willst?«
    »Wenn du damit zurechtkommst, dass es hier weder ein Bad noch eine Küche gibt, dann sehr gern. Und du weißt ja: Du bist jederzeit im Kapitänshaus willkommen, denn ich esse nicht besonders gern allein. Aber wir können dir auch die elektrische Herdplatte hinstellen, die Nele immer benutzt hat, wenn sie sich eine Suppe warm machen oder einen Espresso kochen wollte. Dann bist du etwas unabhängiger.« Ich atmete den Duft von Holz und Wärme ein und schwelgte in der Vorstellung, in diesem wunderhübschen Häuschen wohnen zu dürfen. In einer Ecke stand ein Korb-Schaukelstuhl, auf dem orientalische, bunte Kissen aus Seide lagen.
    Daneben ein Tischchen, auf dem Bücher und Zeitschriften Platz hatten. Hohe volle Bücherregale, zum Teil mit antiquarischen Ausgaben, verführten zum Stöbern. Den Holzboden bedeckten weiche orientalische Teppiche, die Vorhänge waren aus schimmerndem Organza-Stoff. In einer Ecke standen ein antiker Bauernschrank und eine Kommode mit wunderschönen Blumenmustern.
    »Man sieht, dass Nele eine Vorliebe für bunte Farben und exotische Länder hat«, bemerkte Bea. »Als Knut sich hier ausgetobt hatte, sah das alles ganz anders aus. Segelschiffmodelle auf den Fensterbänken, Seemannsknoten an den Wänden und auch sonst jede Menge maritimes Gedöns. Mir persönlich gefällt dieser Stil besser.«
    Ich war viel zu sehr damit beschäftigt, mich zu freuen, als auch nur einen Gedanken an frühere Zeiten zu verschwenden.
    Vor mir lag schließlich eine Zukunft in fröhlichen, hellen und kräftigen Farben.
    »Also dann ist ja alles bestens«, sagte Bea lächelnd. »Allerdings müssen wir jetzt dringend los. Mein Angebot steht: Du kannst den Pavillon gern für dich haben. Und die Stelle in der Küche des Büchernests auch.«
    »Aber was sagt Larissa dazu?«, entgegnete ich, als mir einfiel, dass nicht

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