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Inselzirkus

Titel: Inselzirkus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisa Pauly
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für die Pasta paradiso konnte sie schon anrichten, dann würde es nachher schneller gehen, wenn sie nur noch die Nudeln zu kochen brauchte.
    Hoffentlich kam die Familie wenigstens vor Einbruch der Dunkelheit nach Hause! Was sollte sie tun, wenn weder die Kinder noch Erik und Sören bis dahin zum Essen erschienen waren? Sie hatte sich mit Tove und Fietje verabredet, und auch Busso hatte versprochen, zur Stelle zu sein, sobald es dunkel geworden war. Sie musste Wort halten! Eins der Bösen Hühner musste überführt werden, ehe sie selbst in Verdacht geriet!
    Wenn bis dahin weder Erik und Sören noch die Kinder zu Hause sein sollten, würde sie etwas tun müssen, was sie noch nie in ihrem Leben getan hatte. Sie würde einen Zettel auf den Tisch legen, auf dem stand, dass sie beschäftigt sei und die Familie selbst sehen müsse, wie sie an ihr Abendessen kam! Wer hätte gedacht, dass sie jemals derart modern und emanzipiert sein würde! Sie konnte nur hoffen, dass Dino auf seiner Wolke sie nicht dafür strafte, indem er ihren schlauen Plan, mit dem sie in der folgenden Nacht Harry Jumperz’ Mörderin überführen wollten, misslingen ließ.
    So freute sie sich gleich aus mehreren Gründen, als Eriks Auto vorfuhr. Erstens war sie nicht mehr allein, zweitens brauchte sie es mit der Emanzipation nicht ganz so weit zu treiben und konnte die Familie wenigstens gut versorgt zurücklassen, wenn sie aus dem Haus ging, und drittens würde sie etwas von Eriks Ermittlungen erfahren.
    Hocherfreut riss sie die Tür auf und lachte über den Schrecken Eriks, der gerade aufschließen wollte. »Die Antipasti stehen bereit, die Pasta paradiso ist beinahe fertig, Rosticciata werde ich natürlich frisch zubereiten. Und die Zuppa inglese habe ich kalt gestellt!«
    Erik sah sie verwundert an. »Das reinste Festessen!«
    Mamma Carlotta drehte ihm schleunigst den Rücken zu. Dino hatte immer sofort gemerkt, wenn sie mit einem besonders guten Essen von einer Verfehlung ablenken oder die Zustimmung für etwas gewinnen wollte, was ihr selbst nicht geheuer war. Nur gut, dass Erik da viel argloser war. Wenn sie ihm sagte, dass sie zu später Stunde noch aus dem Haus wollte, sollte er gesättigt und gut gelaunt sein.
    Â»Wir haben nicht viel Zeit«, erklärte er, ging mit seiner Jacke in die Küche und hängte sie dort über eine Stuhllehne. Etwas, was Mamma Carlotta eigentlich nicht leiden konnte, worüber sie aber in diesem Fall ausnahmsweise hinwegsah. »Wir müssen noch einige Vernehmungen führen«, sagte Erik. »Wer weiß, wie lange die dauern!«
    Â»Haben sie mit meinem Anruf zu tun?«, fragte Mamma Carlotta eifrig. »War es gut, Enrico, dass ich dich angerufen habe? Was für ein Glück, dass ich nun ein Handy besitze! Was hätte ich sonst getan?« Lang und breit erging sie sich in den wenigen Möglichkeiten, die ihr andernfalls zur Verfügung gestanden hätten, dann schilderte sie Erik und Sören, wie verblüffend ähnlich Luca Medina dem Star sein konnte, den er doubelte. »Er ist kleiner, aber das fällt nur auf, wenn die beiden nebeneinander stehen. Und die Haare sind anders, deswegen trägt er bei einem Stunt immer eine Kopfbedeckung. Das hat Tanja Möck mir erklärt.« Der Parmesan flog nur so über die Reibe, während Mamma Carlotta unter Beweis stellte, wie gut sie sich in der Film- und Fernsehwelt auskannte. »Und was ist mit dem, was Carolina herausgefunden hat? Hilft es dir weiter, Enrico?« Sie setzte die Platte mit den Antipasti auf den Tisch, holte die Panini aus dem Ofen und stellte sie mitsamt der Kräuterbutter daneben. »Eine Lehrerin und ein Fernsehschauspieler! Scandaloso! Zu meiner Zeit waren Lehrerinnen anständige Frauen! Was sagst du dazu, Enrico?« Gleichzeitig wandte sie sich an Sören: »Was ist los, Sören? Warum sagen Sie nichts?«
    Â»Weil du uns nicht zu Wort kommen lässt«, gab Erik mürrisch zurück. »Wenn du jetzt also bereit wärst, eine kleine Pause einzulegen … Ja, es war ein guter Hinweis, dass Markreiter einen Stuntman hat, der ihm ähnlich sieht. Beziehungsweise ihm ähnlich sehen kann, wenn er es darauf anlegt. Und der tatsächlich für Markreiter gehalten wird, vor allem, wenn er im Auto sitzt. Und dazu noch in Markreiters Porsche!« Nachdenklich zerbröselte er ein Panino, während Sören vollauf

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