Inside Anonymous: Aus dem Innenleben des globalen Cyber-Aufstands (German Edition)
Interesse verlieren.
25. Januar 2010 Der Anonymous-Unterstützer und Ingenieurstudent Brian Mettenbrink wird zu einem Jahr Gefängnis verurteilt, nachdem er gestanden hat, das Webtool LOIC heruntergeladen und im Rahmen von Project Chanology gegen die Scientology-Sekte eingesetzt zu haben.
17. September 2010 Anonymous-Unterstützer starten einen DDoS-Angriff gegen die indische Softwarefirma Aiplex, die zugegeben hat, selbst DDoS-Angriffe gegen die BitTorrent-Seite The Pirate Bay verübt zu haben. Weitere Angriffe von Anonymous richten sich unter der Sammelbezeichnung Operation Payback gegen andere Urheberrechtsschutzseiten. Die Unterstützer arbeiten in mehreren IRC-Netzwerken zusammen.
Oktober 2010 Das FBI beginnt Ermittlungen gegen die Anonymous-Angriffe auf Urheberrechtsschutzseiten, die sich zu einer großen internationalen Aktion ausweiten.
3. November 2010 Anonymous-Unterstützer mit eigenen Servern gründen AnonOps IRC, um Diskussionen über Operation Payback und andere Anonymous-Aktionen ein stabiles Chatnetzwerk zu bieten.
28. November 2010 In fünf Zeitungen beginnen die diplomatischen US-Geheimtelegramme zu erscheinen, die ihnen die Whistleblower-Organisation WikiLeaks exklusiv zugespielt hat. In den folgenden Tagen führt ein Hacktivist namens The Jester eine DDoS-Attacke gegen WikiLeaks.org durch und blockiert die Seite.
3. Dezember 2010 Die große Online-Zahlungsgesellschaft PayPal erklärt in ihrem Blog, dass sie keine Zahlungen mehr für WikiLeaks entgegennimmt, das auf Spenden angewiesen ist. Kurz darauf schließen sich einige Organisatoren des Command-Kanals in AnonOPs IRC zu einer gemeinsamen DDoS-Attacke gegen den PayPal-Blog zusammen.
4. Dezember 2010 Eine Mitteilung in Anonops.net kündigt Anonymous-Angriffe auf »verschiedene mit Zensur befasste Ziele« an und sagt aus, Operation Payback »stellt sich hinter WikiLeaks«.
6. Dezember 2010 AnonOps-Organisatoren greifen PostFinance.ch an, eine schweizerische E-Payment-Firma, die ebenfalls keine Zahlungen mehr an WikiLeaks weiterleitet. Etwa neunhundert Unterstützer versammeln sich im Chatroom auf AnonOps, von denen etwa 500 mit LOIC den Angriff durchführen.
8. Dezember 2010 AnonOps führt einen DDoS-Angriff gegen PayPal.com durch, an dem etwa 4.500 Freiwillige teilnehmen, der aber erst Erfolg hat, als ein Teilnehmer mithilfe eines Botnets die Seite völlig lahmlegt. Inzwischen haben sich etwa 7.800 Teilnehmer im Chatroom versammelt. Später am selben Tag greifen sie MasterCard.com und Visa.com an, die ebenfalls keine Spenden mehr an WikiLeaks weiterleiten, und legen beide Seiten etwa zwölf Stunden lang lahm.
9. Dezember 2010 Botnet-Betreiber, die sich zuvor an den Attacken gegen PayPal.com, MasterCard.com und Visa.com beteiligt hatten, wenden sich gegen die Betreiber von AnonOps und greifen das IRC-Netzwerk an, womit sie einen für diesen Tag geplanten Angriff auf Amazon verhindern.
11. Dezember 2010 Die niederländische Polizei nimmt den neunzehnjährigen Martijn »Awinee« Gonlag fest, weil er sich mit dem LOIC-Tool an einer DDoS-Attacke von Anonymous beteiligt hat. Dies ist eine der ersten von Dutzenden solcher Festnahmen in Europa und den USA im folgenden Jahr.
15. Dezember 2010 Die Internetsicherheitsabteilung von PayPal übergibt dem FBI einen USB-Stick mit den IP-Adressen von 1000 Rechnern, die PayPal mit LOIC angegriffen haben.
Mitte Dezember 2010 Die Administratoren von AnonOps kämpfen mit Schwierigkeiten. Ihr Netzwerk wird ständig angegriffen, und sie können keine Strategieplanung mehr durchführen. Infolgedessen teilt sich Operation Payback in mehrere Nebenoperationen wie Operation Leakspin, Operation OverLoad und eine Attacke auf die offizielle Webseite von Sarah Palin auf.
Mitte Dezember 2010 Einige technisch versierte AnonOps-Unterstützer gründen einen privaten IRC-Kanal im Netzwerk, der sich InternetFeds nennt. Hier diskutieren etwa 30 Black-Hat-Hacker wie Sabu, Tflow und Kayla gemeinsam mit interessierten Anons, die auf Einladung hin teilnehmen, zukünftige Operationen.
Anfang Januar 2011 Die Hacker in InternetFeds diskutieren Angriffe auf Webseiten diktatorischer Regimes im Nahen Osten, zum Beispiel in Tunesien, wo gerade Volksaufstände und Proteste für Demokratie entbrennen. Der Hacker Tflow schreibt ein Webscript, mit dem Tunesier die Internet-Spionage der Regierung umgehen können, und Sabu hackt sich in die Webseite des tunesischen Premierministers und hinterlässt dort eine Anonymous-Botschaft.
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