Inside Girl
Und José war ein fabelhafter Lehrer.
Am Donnerstag traf sie sich mit Susan. Jade hatte sich schon sehr auf das Treffen gefreut, da sie Susan sehr sympathisch fand. Und das schien auf Gegenseitigkeit zu beruhen. Sie trafen sich bei Jonathan Adler, einem Dekogeschäft in der Melrose Avenue.
Dort verbrachten sie zwei Stunden, um Kissen, Bilder, Dekoartikel aus Indien und viele Kerzen zu erstehen. Sie hatten die Mitarbeiterin sehr in Trab gehalten. Susan bedankte sich dafür mit einer Rechnung von über zweitausend Dollar. Style kostete in LA.
Danach gingen sie noch in ein Café in der Melrose Avenue.
„Wirklich vielen Dank, Jade, dass Sie mir geholfen haben. Alleine der Tipp mit dem Geschäft war schon Goldes wert. Die haben wirklich tolle Sachen und was wir gemeinsam ausgesucht haben, gefällt mir wirklich sehr. Ich kann es kaum erwarten, bis sie es morgen liefern.“
„Keine Ursache , Susan, das habe ich gerne gemacht. Mir macht das sehr Spaß! Wenn ich mal nicht mehr im Escortbusiness bin, dann werde ich vielleicht als Personal Shopperin anheuern.“
„Dazu haben Sie sicherlich Talent.“ Sie lächelte Jade an.
Sie bestell ten zwei Cappuccino. Jade musterte Susan. Sie war wirklich eine ausgesprochene Schönheit. Mit ihren dunkelbraunen Haaren, welches sie in großen Locken lange trug und ihren mandelförmigen, bernsteinfarbenen Augen. Sie war leger angezogen, Jeans und eine dunkelblaue Bluse, dazu weiße Todds. Jade selbst trug eine dunkelblaue Caprihose mit Ballerinas und einem weißen Top dazu. Beide Frauen ernteten bewundernde Blicke der männlichen Sitznachbarn. Die Männer in LA flirteten gerne, das lag vielleicht an dem warmen Klima. Jade fand das schön. Sie mochte es nicht, wenn Männer so cool waren. Wie zum Beispiel in New York, da war es fast schon umgekehrt, da machten viele Frauen die Männer an. Davon hielt sie gar nichts. Sie mochte das alte Spiel. Auch in ihrem Business ließ sie sich von ihren Kunden erobern, das gehörte dazu.
Auch Susan schien das bemerkt zu haben und beugte sich verschwörerisch zu Jade rüber.
„Ich glaube, wir sind gerade Gesprächsthema am Tisch der beiden Typen da drüben.“
Jade sah nicht hin, sie hatte die beiden schon bemerkt.
„Ja, ich weiß.“ Sie grinste. „Ist doch nett. Auch wenn es in Los Angeles viele schöne Frauen gibt, ich freue mich immer, wenn ich auffalle.“
Susan musterte sie. „Ja, aber Sie sind es sicherlich auch gewöhnt, dass Männer Sie bewundern, schon alleine durch Ihren Job, denke ich mir.“
Jade nickte. „Das ist wirklich sehr angenehm. Die Männer, die mich buchen, machen kein Geheimnis daraus, dass sie mich toll finden. Sie sind in dem Punkt relativ ehrlich und offen. Nun ja, sie haben ja auch die Qual der Wahl. In meiner Agentur arbeiten sehr viele tolle Frauen. Und die Männer suchen sich natürlich eine genau nach ihrem Typ und Geschmack aus.“
„Kann ich mir vorstellen. Irgendwie ein ehrliches Business. Jeder weiß, woran er ist.“
„Genau.“ Jade schmunzelte. „Aber Sie haben ja auch einen Glücksgriff gemacht. Trevor himmelt Sie an, das habe ich letztes Mal auf der Party gesehen.“
Susan bekam einen verträumten Blick. „Ja, das tut er. Aber ich liebe ihn auch über alles. Wir sind nun schon 8 Jahre verheiratet, aber es ist so schön wie am ersten Tag.“
„Sie Glückliche.“ Jade war nicht neidisch, sie freute sich über solche Geschichten.
„Wie sieht es bei Ihnen mit Beziehungen aus, wenn ich fragen darf?“
„Dürfen Sie. Also vor meinem Job hatte ich einige. Ich war lange mit meiner Highschool-Liebe zusammen. Aber irgendwie haben wir uns in unterschiedliche Richtungen entwickelt. Na ja, dann kamen noch ein paar Geschichten. Als ich dann nach LA zog, war ich alleine. Und seither habe ich nur meine Kunden. Mir ist es lieber so. Ich habe keinen Kopf für eine ernste Beziehung. Und um ehrlich zu sein, meine Kunden geben mir sehr viel. Es sind keine flüchtigen Geschäftsbeziehungen, sondern ich habe jahrelange Stammkunden. Da kennt man sich bereits sehr gut. Im Grunde ist es ähnlich wie in einer Beziehung. Man weiß dann oft von den Stärken und Schwächen des anderen.“
„Hm, interessant. Und … na ja, Sie sind Begleitdame. Wie sieht es da mit körperlichen Bedürfnissen Ihrerseits aus.“
Jade lächelte. „Die werden ab und zu inoffiziell auch abgedeckt.“
„Verstehe.“ Susan sah sie direkt an. „Nun, ich denke, wenn man sich schon länger kennt, ist das dann auch nicht unbedingt wie
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