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Inside Girl

Inside Girl

Titel: Inside Girl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Holzner
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Diensten.“
    „Was machen denn die anderen Kunden so mit dir?“
    Jade zog ihr Kleid wieder an. „Das geht dich wirklich nichts an, Colin.“
    „Es interessiert mich aber.“
    „Schön, deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.“
    Er grunzte und stand ebenfalls auf, um sich seine Hose anzuziehen.
    Verstohlen sah sie ihm dabei zu.
    Sie gingen hinunter und Colin holte sein Portemo nnaie. Er gab ihr wieder 1000 Dollar. Sie steckte diese in ihre Handtasche.
    Als sie an der Tür stand, drehte sie sich um und gab ihm einen Kuss auf den Mund. „Wir sehen uns.“
    „Ja, ich melde mich.“
    „Gut. Gute Nacht , Colin.“ Sie trat hinaus und Tyson stieg aus dem Wagen, um ihr die Türe aufzuhalten.
    Mit gemischten Gefühlen kam sie zu Hause an, aber sie wollte nicht über den Abend nachdenken. Colin war nur ehrlich zu ihr, so viel musste sie ihm zugestehen. Er spielte ihr nichts vor. Und das war gut so. Mit ihrer Verliebtheit musste sie selbst zurechtkommen.
    Sie checkte ihre E -Mails und fand zwei neue Terminanfragen. Justin würde wieder nach LA kommen und auch Sean aus Malibu fragte nach einem Besuch von ihr. Plötzlich fühlte sie sich niedergeschlagen. Ein flaues Gefühl machte sich in ihrem Magen breit. Was war los? Hatte sie nun auf einmal Bedenken, Sex mit ihren anderen Kunden zu haben? Gerade kam sie aus Colins Bett, der Mann, den sie liebte. Es war einfach, mit Männern ins Bett zu gehen, für die man keine tiefen Gefühle hatte. Es war ihr Job und sie machte es gekonnt. Aber sie war noch nie in der Situation gewesen, ihren Job auszuführen, obwohl sie einen Mann liebte. Das war ihr gänzlich unbekannt. Tränen traten in ihre Augen. Verdammt! Ihr Leben war total durcheinander. Erst der Überfall und nun war Colin wieder präsent und ihre Gefühle waren ihr heute Nacht klar geworden. Die Tränen nahmen ihren Lauf und genervt wischte sie diese weg. Kein Grund zur Verzweiflung, dachte sie. Sie würde das wieder in den Griff bekommen, wie alles in ihrem Leben. Durch ihren Tränenschleier nahm sie eine neue E-Mail wahr, die soeben eingegangen war. Sie war von Colin.
     
    Liebe Jade,
     
    vielen Dank für den schönen Abend und die erotischen Stunden. Ich bin froh, dass wir nun doch wieder unser Spiel fortsetzen.
     
    Dein C
     
    Spiel. Ihr ganzes Leben war ein einziges Spiel. Wie lange sollte das gehen? Was würde sie mit ihrem Leben anfangen? Plötzlich fühlte sie sich mutlos. Sie hatte vorher auch schon gewusst, dass sie als Escort-Dame ein Ablaufdatum hatte. Aber bis dorthin wären noch ein paar Jahre. Und nun? Nun kam ihr die Liebe dazwischen. Eine aussichtslose Liebe. Zu einem Hollywoodstar, du meine Güte!
    Sie wollte heute auf keines der E -Mails mehr antworten und klappte ihren Laptop zu. Im Bad duschte sie noch kurz, schminkte sich ab und fiel erschöpft ins Bett. Es dauerte fast eine Stunde, bis sie endlich einschlief. Sie träumte von Colin und erwachte am nächsten Morgen mit demselben flauen Gefühl, mit dem sie eingeschlafen war.
    Sie hatte keinen Appetit auf Frühstück und so ging sie gleich laufen. Aber auch das brachte nicht die ersehnte Erlösung von ihren dunklen Gedanken.
    Als sie zu Hause auf ihre Terrasse trat, zündete sie sich eine Denkzigarette an. Das machte sie immer, wenn sie irgendwie ratlos war. Und während sie so vor sich hin starrte, mischten sich neue Gedanken in ihren Kopf. Sie müsste es einfach nur wie viele Leute, vor allem Männer, machen. Wenn sich eine Liebe nicht erfüllte, so tröstete man sich mit jemand anderem. So könnte sie ja ihre Kunden sehen, als Trost. Und als Ablenkung. Das würde sicher funktionieren.
    Heftig zog sie an ihrer Zigarette. Aber sie würde ja Colin auch wiedersehen. Wie sollte sie Trost bei anderen finden, wenn der Auslöser immer noch vorhanden war? Es war ein Fehler, sich wieder mit ihm einzulassen. Sie konnte doch ihr Herz nicht betrügen. Oder doch? Sie würde es versuchen. Wenn sie es abbrach, würde sie ihn schrecklich vermissen. Und so konnte sie wenigstens ein paar Stunden mit ihm zusammen sein. Vielleicht hätte sie dann irgendwann genug von ihm. Oder er dann von ihr. Irgendwann hätte er sicherlich wieder eine feste Freundin, dann würde er ihr Spiel nicht mehr brauchen. Jade drückte die Zigarette aus und beschloss, nun doch etwas zu essen. Gestärkt von ihren Gedanken , ging sie hinein.
     

11
     
    Colin hatte gerade ein Telefonat mit Russell beendet. Er hatte diesen angerufen, um ihm mitzuteilen, dass er sich wieder mit Jade traf.

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