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Inspector Alan Banks 01 Augen im Dunkeln

Titel: Inspector Alan Banks 01 Augen im Dunkeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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überquert. Mick zog seine Waffe, schlug die Fensterscheibe ein und hielt Jennys Kopf an den Haaren hoch.
      «Halt!» schrie er den Uniformierten zu. «Keinen Schritt weiter! Ich habe eine Waffe, und ich habe die Frau. Und wenn Sie nicht tun, was ich sage, knall' ich sie ab, die Alte!»
     
    * 3
     
    Selbst Robins Stimme hatte sich verändert, ihre scheue Freundlichkeit verloren und einen gekünstelt schneidigen Ton angenommen.
      Sandra wich noch etwas weiter zurück, bis sie die Leinwand in ihrem Rücken spürte. Ihre Konturen stimmten nun exakt mit denen des projizierten Bildes überein, die nackte Gestalt des Modells umhüllte ihren Körper, und die Züge des Mädchens überlagerten ihr Gesicht.
      «Robin», sagte sie und versuchte, möglichst ruhig und gelassen zu klingen, «tu's nicht, du willst das doch in Wirklichkeit gar nicht. Du darfst nicht zulassen, daß es so weit mit dir kommt.»
      «Ich muß», sagte Robin lakonisch, «ich bin sowieso schon jenseits.»
      «Jenseits wovon?»
      «Jenseits allem, wozu ich glaubte fähig zu sein.»
      «Du kannst es immer noch aufhalten.»
      «Nein.»
      «Doch, das kannst du», meinte Sandra mit sanfter Beharrlichkeit.
      «Nein! Siehst du das denn nicht ein? Ich muß weiter und weiter gehen, immer weiter, oder es bringt nichts und ist völlig sinnlos. Als ich dich gesehen habe, Sandra, in deinem Schlafzimmer, wie du dich ausgezogen hast, das war das Beste, das war wie ... Ich habe nicht gedacht, daß ich noch mehr haben müßte. Ich habe überhaupt nicht für möglich gehalten, daß ich jemals weiter gehen könnte. Verstehst du, was ich meine. Bis zum Gipfel, bis zum Äußersten.»
      Sandra nickte. Das Gesicht des Aktmodells blieb ohne Regung, seltsam unbeteiligt fixiert auf jene ferne Erinnerung. Sandra hatte das Gefühl, für immer an die Leinwand geheftet zu sein durch dieses Bild. Sie wünschte sich, daß Robin den Projektor ausschalten würde, aber sie wagte nicht, ihn darum zu bitten. Nach der Art, wie er sprach, war er wirklich jenseits aller Vernunft. Sie konnte nichts tun, außer ruhig auf ihn einzureden, ihn immer wieder zu beschwören, endlich aufzuhören und das Messer aus der Hand zu legen. Aber sie wußte insgeheim, daß er das nicht tun würde. Er war bereits zu weit gegangen, und es blieb ihm nichts anderes übrig, als noch weiter zu gehen. Er hatte den ersten, den größten Schritt getan, der Rest würde sich von allein ergeben.
      Er kam näher, das Aktmodell umschlang die blanke Klinge, warf deren Schatten über Sandras Brust und drängte sie immer dichter vor die Leinwand.
      Robin hielt plötzlich inne, immer noch seitlich entfernt stehend, als wolle er die Projektion des Bildes nicht überdecken. «Zieh dich aus», befahl er und zupfte an der Messerklinge.
      «Nein», antwortete Sandra, «das meinst du doch gar nicht, Robin. Leg' das Messer weg, noch ist es Zeit.»
      «Zieh dich aus», wiederholte er. «Ich meine es wirklich. Also tu, was ich dir sage.»
      Es war sinnlos, noch weiter zu protestieren. Sie biß die Zähne zusammen, bemühte sich, die Tränen zurückzuhalten, und griff mit zitternden Händen an die Knopfleiste ihrer Bluse.
      «Nicht zu schnell», mahnte Robin. «Nimm dir ruhig Zeit und mach' es schön langsam.»
      Jeder Knopf war eine Ewigkeit, aber schließlich war die Bluse offen. Sie ließ sie auf den Boden fallen und wartete.
      «Weiter», kommandierte er. «Jetzt die Jeans.»
      Die Levis saßen ziemlich knapp. Sandra öffnete den obersten Knopf und zog den Reißverschluß herunter. Es war nicht leicht, aber schließlich schaffte sie es, den Stoff über die Hüften zu streifen und sich in aufrechter Haltung nacheinander von den beiden Hosenbeinen zu befreien.
      Am ganzen Leibe zitternd, stand sie vor ihm, nur noch mit einem weißen Büstenhalter und ihren Panties bekleidet. Das Bild aus dem Projektor floß immer noch um ihren Körper, was ihr nun sehr willkommen war, da es ihr zumindest ein wenig Deckung, ein wenig Schutz bot. Aber Robin zog das Dia heraus, und das durchdringende weiße Licht aus der Vergrößerungslinse warf Sandras Umrisse auf die Leinwand, während sie die Hand hob, um ihre Augen vor dem grellen Schein der Lampe zu schützen.
      Robin blieb für eine lange Weile stumm. Wie von Ehrfurcht ergriffen, betrachtete er die schlanke Gestalt mit den blonden Haaren und den langen, wohlgeformten Beinen. Sie fühlte, wie seine Blicke über ihren langen Körper

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