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Inspector Alan Banks 01 Augen im Dunkeln

Titel: Inspector Alan Banks 01 Augen im Dunkeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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ein bißchen schlafen.»
      «Ich will noch mit Sharp sprechen.»
      «Das kann warten, Alan.»
      «Nein.»
      «Überlassen Sie ihn mir.»
      «Ich hab die Sache angefangen, und ich will nicht wieder ganz von vorn einsteigen müssen.»
      Gristhorpe klopfte mit dem Bleistift auf seinen Schreibblock. «Ich verstehe. Es wäre nicht gut, wenn er sich eine Nacht ausschläft und morgen wieder frisch ist.»
      «Weiß er von der Sache mit Webster?»
      «Nein.»
      «Das ist gut.»
      «Fühlen Sie sich auch bestimmt fit genug?»
      «Aber ja. Außerdem könnte ich so ohnehin kein Auge zumachen.»
      Gristhorpe deutete auf den Flur. «Vernehmungsraum drei. Sergeant Rowe ist meines Wissens noch dort und bewacht die beiden. Ich denke, der Junge wird einigermaßen reif sein inzwischen.»
     
    * 3
     
    Banks nahm die zweite Tasse Kaffee mit in den engen Vernehmungsraum.
      Graham Sharp sprang sofort bei seinem Eintreten auf. «Sie können uns hier nicht einfach so festhalten», protestierte er. «Seit Stunden pfercht man uns in dieses Loch ein. Wir leben doch schließlich nicht in einem Polizeistaat!»
      Banks nahm Platz und wandte sich an Sergeant Rowe. «Sie können jetzt gehen, Sergeant. Aber schicken Sie mir bitte jemanden, der das Protokoll führt. Constable Craig zum Beispiel.»
      Er schwieg, bis Constable Craig im Zimmer war, steckte sich dann eine Zigarette an und nahm einen kräftigen Schluck Kaffee.
      «Also dann», begann er und schaute zu Trevor, «wir haben uns Ihren Kumpel Webster vorgenommen, und er hat uns alles erzählt über Ihre netten kleinen Gaunereien.»
      «Sie lügen», entgegnete Trevor. «Sie müssen mich für total verblödet halten, wenn Sie glauben, daß ich auf die Nummer reinfalle.»
      «Welche Nummer?»
      «Die Nummer mit dem Geständnis. Wenn die Cops dir erzählen, der Komplize hat alles zugegeben, und darauf warten, daß du umkippst. Hab ich oft genug im Fernsehen gesehen.»
      «Der Komplize? Der Komplize wobei?»
      «Ach, das ist nur so ein Wort.»
      «Ja, das weiß ich, aber Wörter haben eine Bedeutung. Und sie lassen auch bestimmte Rückschlüsse zu. Das Wort zum Beispiel impliziert, daß Sie mit jemand zusammengearbeitet haben, um ein Verbrechen zu begehen.»
      «Das heißt nichts, ich hab das nur so gesagt.»
      «Reden Sie nicht dauernd um den heißen Brei herum», griff Sharp ein. «Wenn wir schon bleiben müssen, bis Sie zum Ende gekommen sind, dann beeilen Sie sich wenigstens etwas.»
      «Es ist aber wahr», wandte sich Banks an den Jungen und bemerkte, daß Trevor inzwischen an seiner Unterlippe nagte. «Er hat uns alles erzählt über die Einbrüche - erst bei den alten Frauen, dann bei den Ottershaws und schließlich bei Thelma Pitt. Er hat uns auch beschrieben, wie er versucht hat, sie von dieser Vergewaltigung abzuhalten, aber Sie sollen sich ja aufgeführt haben wie ein tollwütiger Hund. Genau das waren seine Worte - ein tollwütiger Hund.»
      «Er lügt», erklärte Trevor.
      «Was meinen Sie damit, Trevor? Daß Sie sich nicht wie ein tollwütiger Hund benommen haben?»
      «Ich habe niemanden vergewaltigt.»
      «Warum sollte er lügen? Wir haben den Schmuck von Thelma Pitt bei ihm gefunden und noch ein paar andere Kleinigkeiten aus den übrigen Einbrüchen.» Banks wußte wohl, daß er sich auf sehr unsicherem Boden bewegte, wenn er in der Hoffnung auf ein Geständnis die Unwahrheit sagte; er konnte sich nur die Daumen drücken und darauf vertrauen, daß Richmond und Hatchley tatsächlich etwas finden würden. «Warum sollte er also lügen, Trevor? Er hängt drin, und er weiß es.»
      «Er versucht nur, die Schuld auf andere abzuwälzen, das ist alles.»
      «Aber ihr wart zu zweit, das wissen wir. Der eine groß und schlaksig, der andere etwas kleiner und untersetzt. Der schlanke Typ hatte kaputte Vorderzähne und holte sich den Tripper von Thelma Pitt. Der Stämmige hatte kleine Schweinsaugen und eine krächzende Stimme, und Sie werden zugeben müssen, daß das haargenau paßt auf Mick. Außerdem hat uns Ihr Vater von Mick Webster erzählt, erinnern Sie sich? Er hat uns gesagt, es wäre Micks Schuld, wenn Sie etwas Unrechtes getan hätten. Und nun behauptet Mick, Sie wären beide schuld. Was soll ich also glauben?»
      «Glauben Sie, was Sie wollen. Ist doch nicht meine Sorge.»
      «Das sollte es aber sein, Trevor. Ihrem Vater ist es jedenfalls durchaus nicht egal, er ist

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