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Inspector Alan Banks 01 Augen im Dunkeln

Titel: Inspector Alan Banks 01 Augen im Dunkeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Pub, warum sollte er's nicht noch ein drittes Mal versuchen? Dort können Sie jedenfalls schon mal jemanden postieren, und Sie haben sicher auch eine hübsche Polizistin zur Verfügung, die gern ein paar Überstunden macht, um dafür zu sorgen, daß dieser Bursche dingfest gemacht wird, oder?»
      Banks nickte. «Machen Sie weiter.»
      «Was die anderen beiden Pubs betrifft, so werden Sie die sicher auch abdecken können. Nachdem er einmal dort Glück gehabt hat, wird er's vielleicht ein zweites Mal probieren.»
      «Sie schlagen also vor, daß wir die Lokale überwachen, in denen er bereits operiert hat?»
      «Ja.»
      «Nun gut, das tun wir bereits.»
      «Sie Schuft!» lachte Jenny und gab ihm einen scherzhaften Klaps auf den Arm. «Aber Sie müssen doch immerhin zugeben, daß ich auf dem richtigen Weg war, stimmt's?»
      «Absolut, wenn Sie also mal einen neuen Job brauchen ... Was fällt Ihnen sonst noch ein?»
      «Sie könnten sich in den pornographischen Buchläden umsehen - falls es so was hier gibt - und in den Striplokalen. Womit ich nicht sagen will, daß Sie jeden armen Teufel jagen sollen, der sich hier und da mal ein paar nackte Brüste und Ärsche angucken will. Machen Sie einfach nur klar, daß Sie da sind. Vielleicht bekommt er's mit der Angst und macht einen Fehler.»
      «Halten Sie es denn für wahrscheinlich, daß er sich an solchen Plätzen herumtreibt?»
      «Es ist immerhin möglich. Schließlich ist er jemand, der gerne guckt, nicht wahr? Auch wenn es ihm da vielleicht nicht ganz soviel Spaß macht wie auf die andere Art. Wobei mir einfällt - gibt es solche Läden überhaupt hier in Eastvale?»
      «Ein oder zwei schon. Wir haben ein Auge darauf, aber ich werde Ihren Rat befolgen und ein bißchen mehr Druck machen.»
      Jenny nickte. «Verzeihen Sie die Frage», sagte sie, «aber wie sind Sie an diese Narbe da gekommen?» Damit beugte sie sich vor und berührte die schmale Schramme über Banks rechtem Auge.
      «Ein Unfall», erklärte er knapp. «Ist Jahre her.»
      «Wie enttäuschend. Ich dachte schon, Sie hätten sie sich bei einem heldenhaften Kampf mit einem messerschwingenden Amokläufer zugezogen oder von einem Schuß, der plötzlich im Handgemenge losging, als Sie jemandem das Leben retten wollten.»
      «Dafür daß Sie Psychologin sind, haben Sie ziemlich romantische Vorstellungen.»
      «Sie natürlich nicht, wie? Kommen Sie, sagen Sie schon, wo Sie dieses Ding herhaben.»
      «Wie ich schon sagte, von einem Unfall.»
      «Welche Art von Unfall?»
      «Ich bin von meinem Dreirad gefallen.»
      «Lügner! Sie wollen sich nur interessant machen, hab ich recht?»
      «Und Sie wollen sich nur über mich lustig machen, weil Sie ein bißchen zuviel getrunken haben.»
      «Ohhh, das hab ich nicht!»
      Banks lachte. «Nein, vielleicht nicht. Aber wenn Sie so weitermachen, wird es nicht mehr lange dauern, und dann muß ich Sie verdonnern wegen Trunkenheit am Steuer.»
      «Ich habe meinen Wagen gar nicht dabei. Ich bin vor unserem Treffen noch zu Fuß in die Stadt gegangen und habe mich etwa eine Stunde in der Bibliothek aufgehalten.»
      «Dafür bin ich heute mit dem Wagen hier - und ich habe ganz bestimmt nicht zuviel getrunken. Kommen Sie, ich werd' Sie nach Hause bringen.»
      Der Regen war wieder heftiger geworden. Banks umrundete vorsichtig den Castle Hill, fuhr die schmalen, gewundenen Straßen hinunter bis zum Fluß, überquerte die Brücke und kam fünf Minuten später bereits vor Jennys Haus am Grüngürtel zum Stehen.
      «Kommen Sie noch mit auf einen Kaffee?» fragte sie.
      «Nur auf einen ganz schnellen.»
     
    * 4
     
    Trevor und Mick saßen im Vorderzimmer und teilten ihre Beute auf. Etwa fünfzig Pfund hatte Trevor bereits vorher verschwinden lassen, außerdem hatte er Mick überzeugen können, Lenny gegenüber nur von fünfzig Pfund Bargeld zu sprechen. Es war ohnehin klar, daß Lenny seinen Profit machen würde, wenn er den Schmuck verkaufte.
      Mick war rastlos. Vor dem Einbruch hatte er ein paar Aufputschpillen genommen, danach ein paar Tranquilizer, um wieder zu sich zu kommen, und nun fochten die Drogen zusammen mit dem Alkohol in seinem Körper einen erbitterten Kampf aus. Er konnte unmöglich ruhig dasitzen und Musik hören oder fernsehen, und Trevor, der allmählich von ihm genug hatte, machte Anstalten zu gehen. Sie standen am Fenster und schauten hinaus in den Regen, als plötzlich, vor einem der

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