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Inspector Alan Banks 02 Eine respektable Leiche

Titel: Inspector Alan Banks 02 Eine respektable Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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haben mag. Überlegen Sie, ich komme wieder.»
      Penny Cartwright hörte gerade Musik und fand es offenbar überflüssig, die Lautstärke zu drosseln, nachdem sie Banks widerstrebend eingelassen und ihm einen Blick zugeworfen hatte, der ungefähr hieß: «Schon wieder dieser lästige Typ!»
      «Ich werde Sie nicht lange aufhalten», versprach Banks, setzte sich auf einen der steiflehnigen Stühle vor dem Fenster und zündete sich eine Zigarette an. «Nur ein paar Fragen zu diesem Abend neulich.»
      «Welcher Abend? Davon hat's viele gegeben inzwischen», meinte Penny und goß sich einen Scotch ein.
      «Ich spreche vom Freitagabend.»
      «Und? Was ist damit?»
      «Sie haben gesungen, im Dog and Gun, erinnern Sie sich?»
      «Natürlich erinnere ich mich», erwiderte Penny mit einem grimmigen Blick. «Sie waren auch da. Worum geht's denn?»
      «Darum, daß Sie zwischen Ihren beiden Auftritten das Lokal verlassen haben, wenn ich Ihrem Gedächtnis noch einmal kurz auf die Sprünge helfen darf. Zusammen mit Jack Barker und für etwa eine Stunde. Wo waren Sie?»
      «Was hat das mit wem oder was auch immer zu tun?»
      «Hören Sie, es wird Zeit, daß Sie sich endlich klarmachen, wer hier die Fragen stellt. Das bin ich - und Sie sind für die Antworten zuständig. Habe ich mich deutlich genug ausgedrückt?»
      «Oh, der arme Inspector Banks», säuselte Penny. «Habe ich etwa Ihre Autorität untergraben?» Sie warf ihm einen herausfordernden Blick zu. «Wie lautete doch Ihre Frage?»
      «Freitag abend, in der Pause. Wo waren Sie?»
      «Wir haben einen Spaziergang gemacht.»
      «Wohin?»
      «Oh, von da nach dort.»
      «Könnten Sie sich etwas genauer ausdrücken?»
      «Kaum. Ich gehe oft spazieren, und es gibt viele sehenswerte Wege in und um Helmthorpe. Das ist vermutlich auch der Grund, warum so viele Touristen hierherkommen.»
      «Lassen Sie die Spielchen, und sagen Sie mir endlich, wo Sie hingegangen sind!»
      «Oder was ich sonst getan habe?»
      Nach einem kurzen Blickgefecht schlug sie die Augen nieder und griff nach einer Zigarette.
      «Okay», erklärte sie, «wir sind zu mir gegangen.»
      «Zu welchem Zweck.»
      «Was meinen Sie?»
      «Ein bißchen Sex vielleicht?»
      «Solche Fragen ignoriert die feine Dame. Außerdem hat es nichts zu tun mit Ihrer Untersuchung.»
      Banks beugte sich ein wenig vor und sagte in ruhigem Ton: «Vielleicht interessiert es Sie, zu erfahren, daß ich mir verdammt gut vorstellen kann, warum Sie hier waren. Und ich kenne da ein paar Kollegen in Eastvale, die geradezu darauf brennen, hierherzukommen und sich die Beweise zu holen. Also helfen Sie mir, und Sie helfen sich selbst.»
      «Ich werde nichts zugeben, gar nichts.»
      «Wo waren Sie am Freitag nachmittag um vier?»
      «Zu Hause. Ich habe geübt. Warum?»
      «War sonst noch jemand da?»
      «Nein. Ich pflege allein zu üben.»
      «Haben Sie Anrufe erhalten?»
      Penny blickte verwirrt. «Anrufe? Nein. Worauf wollen Sie hinaus?»
      «Und Sie weigern sich also, mir zu sagen, wo Sie sich am Abend während Ihrer Gesangspause aufgehalten und was Sie dort getan haben, richtig?»
      «Das geht Sie nichts an», antwortete Penny mit mißtrauischem Blick. «Moment mal, ja! Sally... Sally Lumb! Das war doch Freitag, als sie verschwunden ist, stimmt's? Jesus, Sie sind wirklich ein Miststück!» Wütend starrte sie ihn an, Tränen der Empörung in den Augen. «Sie wollen doch nicht etwa andeuten, daß ich etwas damit zu tun haben könnte?»
      «Wo waren Sie?»
      «Warum soll ich Ihnen das sagen, wenn Sie ohnehin schon alles wissen?»
      «Ich will es von Ihnen selbst hören.»
      Resigniert sackte sie in ihrem Stuhl zusammen und wandte den Blick ab. «Okay, wir waren hier und haben uns ein paar Joints reingezogen. Tolle Sache, was? Bitte sehr, nun wissen Sie's. Und was jetzt? Wollen Sie jetzt Ihre Schnüffler kommen lassen und die ganze Bude auseinandernehmen?»
      Banks stand auf. «Keine Sorge, ich werde nichts dergleichen tun. Mir fiel nur der Unterschied auf, zwischen den beiden Auftritten. Sie waren irgendwie distanzierter und seltsam unbeteiligt, als Sie wiederkamen. Und falls es Sie trösten sollte», erklärte er und öffnete die Tür, «ich glaube Ihnen, und ich bin froh, daß ich recht hatte.»
      Er wartete noch einen Moment, aber Penny blieb stumm und machte auch sonst keinerlei Anstalten, ihm den Abgang zu

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