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Inspector Alan Banks 03 Ein unvermeidlicher Mord

Titel: Inspector Alan Banks 03 Ein unvermeidlicher Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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beobachtete das Geschehen. Funkgeräte knisterten, Blaulichter rotierten. Die Verletzten schrien vor Schmerz und Schrecken, während Rettungssanitäter mit Tragen herumliefen. Man wollte es nicht glauben. Ein ausgewachsener Krawall in Eastvale, wenn auch in kleinem Ausmaß, war einfach undenkbar. An die steigende Kriminalitätsrate, die selbst so kleine Orte wie Eastvale mit gerade mal vierzehntausend Einwohnern heimsuchte, hatte sich Banks gewöhnt, aber Krawalle waren doch beschränkt auf Birmingham, Liverpool, Leeds, Manchester, Bristol oder London. Hier könnte so etwas nicht passieren, hatte er immer gedacht, wenn er kopfschüttelnd die Nachrichten aus Brixton, Toxteth und Tottenham sah. Doch jetzt war es passiert, und die klagenden Opfer sowohl auf Seiten der Polizei wie der Demonstranten waren Zeugen dieser traurigen Wahrheit.
      Die Straße war am Marktplatz nach Süden hin und in der Nähe der Stadthalle, an der Kreuzung mit der Elmet Street, nach Norden hin verbarrikadiert. Die Gaslaternen und beleuchteten Schaufenster der niedlichen Touristenläden voller Strickwaren aus Yorkshire, Wanderutensilien und regionaler Produkte warfen ihr Licht auf die chaotische Szenerie. Ein Junge, nicht älter als fünfzehn oder sechzehn, schrie auf, als ihn zwei Polizisten an den Haaren über das glitzernde Kopfsteinpflaster zerrten. Ein zerrissenes Plakat, auf dem einmal trotzig ATOMKRAFT? NEIN DANKE! gestanden hatte, flatterte im Märzwind, während die Regenfäden ein zartes Muster darauftröpfelten. Ein Polizist, ohne Helm und mit zerzaustem Haar, bückte sich, um einem anderen aufzuhelfen, dessen Schnurrbart mit Blut verklebt war und dessen Nase seltsam schief im Gesicht saß.
      In den sich drehenden Blaulichtern kamen Banks die Nachwirkungen der Schlacht surreal vor. Verlängerte Schatten strichen über die Mauern. Für Sekunden tauchten im Licht seltsame Gegenstände auf der Straße auf und schienen dann wieder zu verschwinden: Ein umgedrehter Helm, eine leere Bierflasche, ein Schlüsselring, ein halb gegessener Apfel, der an den Rändern braun wurde, oder ein langer weißer Schal, der sich wie eine Schlange wand.
      Aus dem Revier waren mehrere Polizisten zu Hilfe geeilt. Banks erkannte Sergeant Rowe, der hinter einem Mannschaftswagen an der Ecke stand.
      »Was ist passiert?«, fragte er.
      Rowe schüttelte den Kopf. »Die Demo ist außer Kontrolle geraten, Sir. Noch wissen wir nicht, wie oder warum.«
      »Wie viele waren es?«
      »Ungefähr hundert.« Er schwenkte seine Hand über die Szenerie. »Aber so was haben wir nicht erwartet.«
      »Haben Sie eine Zigarette, Sergeant?«
      Rowe gab ihm eine Senior Service. Nach Silk Cut war sie stark, aber er zog den Rauch trotzdem tief in seine Lungen.
      »Wie viele sind verletzt?«
      »Weiß ich noch nicht, Sir.«
      »Und von unseren Leuten?«
      »Tja, einige, nehme ich an. Ungefähr dreißig Beamte hatten die Aufgabe, die Menge im Zaum zu halten, aber die meisten von ihnen wurden auf Überstundenbasis aus York und Scarborough abgezogen. Craig war dabei, und der junge Tolliver. Ich habe beide noch nicht gesehen. Heute Nacht werden wir im Revier alle Hände voll zu tun haben. Sieht so aus, als hätten wir die Hälfte von ihnen geschnappt.«
      Zwei Rettungssanitäter zuckelten mit einer Trage heran. Darauf lag eine Frau in mittleren Jahren, ihr linkes Auge war von Blut getrübt. Als sie vorbeigingen, drehte sie unter Schmerzen ihren Kopf zur Seite und spuckte Sergeant Rowe an.
      »Verdammte Scheiße!«, sagte Rowe. »Das war Mrs. Campbell. Sie leitet die Sonntagsschule im Gemeindehaus am Cardigan Drive.«
      »Der Krieg macht aus uns allen Tiere, Sergeant«, sagte Banks und wünschte, er könnte sich daran erinnern, wo er das gehört hatte. Dann wandte er sich ab. »Ich gehe besser ins Revier. Weiß der Superintendent schon Bescheid?«
      »Es ist sein freier Tag, Sir.« Rowe schien immer noch fassungslos zu sein.
      »Ich werde ihn lieber anrufen. Hatchley und Richmond auch.«
      »Richmond ist da hinten, Sir.« Rowe zeigte auf einen großen, schlanken Mann, der nahe bei der Grünen Minna stand.
      Banks ging hinüber und berührte Richmonds Arm.
      Der junge Polizist zuckte zusammen. »Ach, Sie sind es, Sir. Entschuldigung, das hat mich ziemlich mitgenommen.«
      »Wie lange sind Sie schon hier, Phil?«
      »Ich kam raus, als uns Sergeant Rowe erzählte, was los ist.«
      »Den Anfang haben Sie also nicht

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