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Inspector Alan Banks 03 Ein unvermeidlicher Mord

Titel: Inspector Alan Banks 03 Ein unvermeidlicher Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Kilometer. Was ist los, Paul? Warum hast du nicht auf Seth und die anderen gewartet? Du hättest im Wagen mitfahren können.«
      »Es hat Ärger gegeben«, sagte Paul. »Die Sache ist völlig aus dem Ruder gelaufen.« Er nahm eine Zigarette aus seiner Schachtel Players und zündete sie an. Er hielt sie in der hohlen Hand, wie Soldaten es in alten Kriegsfilmen tun. Seine Hände zitterten. Mara fiel wieder auf, wie kurz und dick seine Finger waren. Die Nägel waren bis aufs Fleisch abgekaut. Sie drehte sich eine neue Zigarette. Paul begann, im Zimmer auf und ab zu laufen.
      »Was ist denn das?«, fragte Mara und zeigte erschrocken auf eine wunde Stelle am Knöchel seines linken Daumens. »Das sieht wie Blut aus. Du hast dich verletzt.«
      »Das ist nichts.«
      Mara streckte ihre Hand aus, aber er zog seine zurück.
      »Warte, ich hol dir ein Pflaster.«
      »Ich hab doch gesagt, es ist nichts. Ich kümmere mich später darum. Willst du gar nicht wissen, was passiert ist?«
      Mara wusste, dass es nichts brachte, wenn sie darauf bestand, ihn erst zu verarzten. »Okay, dann setz dich hin«, sagte sie. »Es macht mich ganz verrückt, wenn du ständig auf und ab läufst.«
      Paul ließ sich auf die Kissen an der Wand fallen, wobei er darauf achtete, seine blutige Hand zu verbergen.
      »Und?«, sagte Mara.
      »Die Polizei ist auf uns losgegangen, das ist passiert. Verdammte Arschlöcher.«
      »Warum?«
      »Sie haben uns einfach fertig gemacht, das ist alles. Frag mich nicht, warum. Keine Ahnung, was im Kopf eines Bullen vor sich geht. Kann ich ein bisschen Wein haben?«
      Mara schenkte ihm ein Glas Barsac ein. Er nahm einen Schluck und verzog das Gesicht.
      »Tut mir Leid«, sagte sie. »Ich habe vergessen, dass du das süße Zeug nicht magst. Im Kühlschrank ist noch Bier.«
      »Super.« Paul zog sich hoch und ging in die Küche. Als er zurückkam, hatte er eine Dose Carlsberg in der Hand. Auf seinem Daumen klebte ein Pflaster.
      »Was ist mit den anderen?«, wollte Mara wissen.
      »Keine Ahnung. Eine Menge Leute sind verhaftet worden. Die Polizei ist einfach in die Menge gestürmt und hat die Leute nach allen Seiten rausgezogen. Viele sind auch im Krankenhaus.«
      »Wart ihr nicht alle zusammen?«
      »Am Anfang schon, ganz vorne, aber als der Kampf losging, wurden wir getrennt. Ich bin irgendwie an ein paar Bullen vorbeigeschlichen und in einer Gasse verschwunden. Dann bin ich durch Seitenstraßen und über die Heide bis hierher gerannt. Ich bin völlig kaputt.« Je aufgeregter er wurde, desto mehr kam sein Liverpooler Akzent durch.
      »Also sind die Leute davongekommen?«
      »Manche, ja. Aber ich weiß nicht, wie viele. Ich bin nicht dageblieben, um auf die anderen zu warten. Jeder musste an sich selbst denken, Mara. Als ich Rick das letzte Mal sah, versuchte er, auf den Marktplatz zu kommen. Zoe konnte ich nicht sehen. Du weißt ja, wie klein sie ist. Es war ein richtiges Massaker. Sie fuhren plötzlich alles auf, von Wasserwerfern bis Gummigeschossen. Ich habe schon einigen Ärger erlebt, aber mit so was hätte ich nie gerechnet, nicht in Eastvale.«
      »Was ist mit Seth?«
      »Tut mir Leid, Mara. Ich habe keine Ahnung, was aus ihm geworden ist. Aber mach dir keine Sorgen, es wird ihnen schon gut gehen.«
      »Ja.« Mara drehte sich weg und schaute aus dem Fenster. Sie konnte ihr Spiegelbild auf der dunklen, vom Regen verschmierten Scheibe sehen. Es sah aus, als würde aus ihrer rechten Schulter eine Kerzenflamme brennen.
      »Vielleicht sind sie davongekommen«, setzte Paul hinzu. »Vielleicht sind sie gerade jetzt auf dem Rückweg.«
      Mara nickte. »Vielleicht.«
      Aber sie wusste, dass es Ärger geben würde. Bald würde die Polizei da sein, herumschnüffeln und alle tyrannisieren, genau wie damals, als Seths alte Freundin Liz aus dem Irrenhaus weggelaufen war und sich für ein paar Tage bei ihnen versteckt hatte. Da Liz früher drogenabhängig gewesen war, suchte die Polizei damals nach Heroin. Aber soweit sich Mara erinnern konnte, hatten sie in der gesamten Wohnung nur eine riesige Unordnung angerichtet. Ihr gefiel eine solche Störung ihres Lebens nicht und sie wollte das nicht noch einmal durchmachen.
      Sie griff nach der Weinflasche, aber noch bevor sie sich ein neues Glas einschenken konnte, sprang die Eingangstür erneut auf.
     
    * II
     
    Als Banks die Treppen hinabging, war die Lage entschieden ruhiger geworden. Richmond

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