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Inspector Alan Banks 06 Das verschwundene Lächeln

Titel: Inspector Alan Banks 06 Das verschwundene Lächeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Susan hatte in der letzten Zeit begonnen, etwas für ihr Äußeres zu tun und sich ein bisschen zurechtzumachen. »Nein«, entgegnete sie. »Passiert ist die Sache aber. Nach allem, was ich so gehört habe, war Carl Johnson ein richtiger Charmeur. Das Mädchen, Beryl heißt sie, lebt jetzt schon seit fünf Jahren in Amerika.«
      »Was ist denn geschehen?«
      »Genau das, was mir seine Eltern erzählt haben. Erst hat er sie geschwängert, dann sitzen gelassen. Zur Feier seines einundzwanzigsten Geburtstages kam sie vorbei und hat Theater gemacht. Damals hat er noch mehr oder weniger zu Hause gewohnt und seine Eltern hatten ein paar nahe Verwandte eingeladen. Es gab einen Riesenkrach und danach ist er abgehauen. Hat nicht einmal seine Klamotten mitgenommen. Sie haben ihn nie wiedergesehen.«
      Banks nippte an seinem Pint und dachte einen Augenblick nach. »Seine Eltern haben also keine Ahnung, mit wem er sich herumgetrieben hat oder wohin er gegangen ist?«
      »Nein.« Susan runzelte die Stirn. »Sie wissen, dass er nach London gezogen ist, aber mehr auch nicht. Ein Kerl namens Robert Naylor wurde erwähnt. Mrs Johnson meinte, er habe einen schlechten Einfluss auf ihren Sohn gehabt.«
      »Hat dieser Naylor mal was mit der Polizei zu tun gehabt?«
      »Ja, Sir. Habe ich nachgeprüft. Nur leichte Sachbeschädigung, Trunkenheit und ungebührliches Benehmen. Aber er ist schon tot. Nichts Verdächtiges daran. Ist zu schnell mit seinem Motorrad gefahren. Hat auf der M 1 die Kontrolle verloren und wurde gegen einen Lastwagen geschleudert.«
      »Dann hat sich das also erledigt.«
      »Leider ja, Sir. So wie ich das sehe, war Johnson ein Typ, der leicht in schlechte Gesellschaft gerät.«
      »Das liegt auf der Hand.«
      »Ich will damit sagen, Sir, dass sowohl seine Eltern als auch Beryls Mutter angaben, dass er immer harte Burschen bewundert hat. Er selbst stellte nicht viel dar, sagten sie, aber er hielt sich gerne in Gesellschaft von gefährlichen Leuten auf.«
      Banks nahm noch einen Schluck Bier. Jemand aus der Touristengruppe stieß gegen seinen Ellbogen, sodass er etwas Bier auf die Theke verschüttete. Die Frau entschuldigte sich. »Klingt nach einer Art Heldenverehrung für Psychopathen und Terroristen«, stellte Banks fest. »Früher hätte er wahrscheinlich liebend gerne für die Gebrüder Kray oder solche Leute gearbeitet.«
      »Ganz genau, Sir. Er selbst war ein Schwächling, aber er hat gerne mit den wilden Kreisen geprahlt, in denen er verkehrte.«
      »Das passt. Schmalspurschwindler will bei den großen Jungs mitmischen. Sie glauben also, das gibt uns einen Anhaltspunkt, wo wir den Mörder finden können?«
      »Nun ja, da könnte es eine Verbindung geben, oder nicht?«, meinte Susan und schob ihren leeren Teller zur Seite.
      Banks zündete sich eine Zigarette an und achtete darauf, dass der Rauch nicht direkt in Susans Gesicht zog. »Sie denken, er könnte sich übernommen haben, wollte vielleicht ein falsches Spiel treiben oder so etwas?«
      »Ich halte es für möglich«, sagte Susan.
      »Das ist immerhin eine Spur, die wir verfolgen sollten; sonst scheint es ja nicht viele zu geben. Gestern Abend habe ich im Barleycorn vorbeigeschaut und Les Poole getroffen. Ich dachte mir nur, ich lasse ihm gegenüber mal den Namen Johnson fallen, da die beiden ja sozusagen in derselben Branche unterwegs waren.«
      »Und?«
      »Nichts. Poole stritt ab, ihn zu kennen, aber das war natürlich nicht anders zu erwarten. Andererseits ist er ein guter Lügner. Auch in seiner Stimme oder seiner Körpersprache gab es keinerlei Anzeichen dafür, dass er die Unwahrheit erzählte. Trotzdem ...« Banks schüttelte den Kopf. »Ich weiß auch nicht. Irgendetwas an seiner Reaktion hat mich gestört. Ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll, ein kurzer Anflug von Angst vielleicht. Es dauerte nur den Bruchteil einer Sekunde und ich bin mir nicht sicher, ob Les sich dessen überhaupt bewusst war, doch ich habe es deutlich gespürt. Allerdings ist es sinnlos, solchen Hirngespinsten nachzujagen. Alan Harkness' Alibi im Golfclub ist stichhaltig. Dennoch glaube ich, dass wir auf Südafrika zu sprechen kommen sollten, wann immer wir jemanden befragen. Vielleicht hat Johnson Harkness erpresst. Und Harkness wäre vermögend genug, um jemanden zu bezahlen, der ihn ihm vom Halse schafft. Hatten Sie schon Zeit, in den anderen Wohnungen herumzufragen?«
      »Gestern Abend, Sir. Ich wollte es

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