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Inspector Alan Banks 06 Das verschwundene Lächeln

Titel: Inspector Alan Banks 06 Das verschwundene Lächeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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wertvolle Spur war, dann müsste man herausfinden, wie viele Menschen von Parkinsons Gewohnheit, seinen Wagen für mehrere Tage stehen zu lassen, wussten und was der Grund dafür war. Aber jetzt war es am besten, ihn ausreden zu lassen.
      »Als ich heute Morgen zurückkam, stand der Wagen in meiner Garage, genau so wie ich ihn abgestellt hatte - mit einer Ausnahme.«
      »Und?«
      »Der Kilometerstand. Ich führe immer sorgfältig Buch über alle gefahrenen Kilometer. Bei den Benzinpreisen heutzutage finde ich das wichtig. Wie auch immer, bei meiner Abreise stand der Tachometer auf 12248. Ich weiß das genau, weil ich den Stand in meinem Fahrtenbuch festgehalten habe. Als ich zurückkam, wies der Tacho 12451 Kilometer auf. Das bedeutet eine Differenz von 203 Kilometern, Herr Inspector. Jemand ist in meiner Abwesenheit 203 Kilometer mit meinem Wagen gefahren. Wie erklären Sie sich das?«
      Gristhorpe kratzte sein stoppeliges Kinn. »Das hört sich so an, als hätte ihn sich jemand ausgeliehen. Wenn Sie ...«
      »Ausgeliehen?«, echote Parkinson. »In diesem Fall hätte ich meine Erlaubnis geben müssen. Das habe ich nicht getan. Jemand hat meinen Wagen gestohlen, Herr Inspector. Gestohlen. Die Tatsache, dass er zurückgebracht wurde, ist irrelevant.«
      »Mmm, das ist ein Argument«, gab Gristhorpe zu. »Gibt es Anzeichen dafür, dass der Wagen aufgebrochen wurde? Kratzer an der Tür oder so etwas?«
      »Ich kann mit Sicherheit sagen, dass es Kratzer im unteren Bereich der Karosserie gibt, die vorher nicht da waren. Aber an der Tür oder den Fenstern sind keine. Ich kann mir vorstellen, dass Kriminelle heute gewieftere Mittel haben, um einen Wagen aufzubrechen, als einen Drahtkleiderbügel, mit dem sich die paar Idioten behelfen müssen, die sich versehentlich aus ihrem Wagen ausgesperrt haben.«
      »Da täuscht Sie Ihre Vorstellung nicht«, stimmte Gristhorpe zu. »Schlüssel sind nicht schwer zu bekommen. Und zu Garagen kann man sich leicht Zutritt verschaffen. Was für ein Fabrikat ist Ihr Wagen?«
      »Fabrikat? Ich verstehe nicht ...«
      »Für unseren Bericht.«
      »Na schön. Ein Toyota. Was Autos angeht, halte ich die Japaner für sehr verlässlich.«
      »Selbstverständlich. Und welche Farbe?«
      »Dunkelblau. Hören Sie, Sie würden uns beiden eine Menge Zeit ersparen, wenn Sie einfach herauskommen und selbst nachschauen. Er steht gleich draußen vor der Tür.«
      »Gut.« Gristhorpe stand auf. »Gehen wir.«
      Parkinson ging voraus. Beim Gehen steckte er die Hände in die Hosentaschen und klimperte mit Schlüsseln und Kleingeld. Draußen vor dem Revier, gegenüber dem Marktplatz, schnupperte Gristhorpe die Luft. Seine erfahrene Dalesman-Nase roch Regen. Aus Nordwesten zogen bereits Wolken heran. Außerdem nahm er den Essensgeruch aus dem Queen's Arms wahr - Fleischpastete, wenn er sich nicht täuschte - und bemerkte dabei, dass er Hunger bekam.
      Parkinsons Wagen war tatsächlich ein dunkelblauer Toyota, der im Halteverbot direkt vor dem Polizeirevier parkte.
      »Schauen Sie sich das an«, sagte Parkinson und zeigte auf den zerkratzten Lack im unteren Bereich des linken Kotflügels. »Leichtsinniges Fahren. Muss einen Stein oder so was erwischt haben. Und? Wollen Sie sich drinnen umschauen?«
      »Je weniger Leute das machen, desto besser, Sir«, erklärte Gristhorpe und schaute nach, ob Steine und Schmutz im Profil der Reifen eingeklemmt waren.
      Parkinson runzelte die Stirn. »Was zum Teufel soll das denn jetzt heißen?«
      Gristhorpe sah ihn an. »Letzten Montag sind Sie abgereist, haben Sie gesagt?«
      »Ja.«
      »Um welche Zeit?«
      »Ich habe den Flug um acht Uhr dreißig von Leeds &c Bradford genommen.«
      »Wohin?«
      »Ich weiß nicht, was Sie das angeht, aber bitte - nach Brüssel. EU-Geschäfte.«
      Gristhorpe nickte. Sie standen mitten auf dem Bürgersteig und die Passanten mussten sich mühsam an ihnen vorbeischlängeln. Eine Frau mit einem Kinderwagen bat Parkinson, aus dem Weg zu gehen. Ein Teenager mit kurz geschorenen Haaren und einer Tätowierung auf der Wange beschimpfte ihn. Parkinson fühlte sich offensichtlich unwohl dabei, mitten auf der Straße zu reden. Ein Zeichen seiner Herkunft aus der Mittelklasse, dachte Gristhorpe. Für die Arbeiterklasse, egal, ob die städtische oder die ländliche, war es immer völlig selbstverständlich gewesen, sich auf der Straße zu unterhalten. Parkinson jedoch trat von einem

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