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Inspector Alan Banks 07 Die letzte Rechnung

Titel: Inspector Alan Banks 07 Die letzte Rechnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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fragte sie.
      Banks erzählte ihr von seinem Treffen mit Dirty Dick Burgess. »Irgendwie werde ich nie ganz schlau aus ihm«, sagte er. »Ich weiß nicht genau, was er diesmal im Schilde führt, aber ich kann nichts anderes tun, als abwarten. Das ist wirklich alles, was wir im Moment tun können: abwarten.«
      »Schicksal.«
      »Außerdem habe ich auf der Rückfahrt über die Rothwells nachgedacht. Wie kann ein Mann fern von seiner Familie ein vollkommen anderes Leben führen, unter einem anderen Namen?«
      »Ist das der Fall gewesen?«
      »Ja.« Banks berichtete von Robert Calvert und seiner Wohnung in Leeds, seiner Vorliebe für das Glücksspiel, Frauen und Tanzen. »Und Pamela Jeffreys war sich völlig sicher, dass er nicht verheiratet war. Sie sagte, wenn er verheiratet gewesen wäre, hätte sie es gemerkt.«
      »Tatsächlich? Wer ist denn Pamela Jeffreys?«
      »Sie war seine Freundin. Spielt keine Rolle.«
      Sandra nippte nachdenklich an ihrem Drink. »Für zwei Menschen, die nach außen hin zusammenleben, ist es wahrscheinlich weniger schwierig, als man meint, zwei völlig getrennte Leben zu führen, von denen der jeweils andere nichts weiß. Mein Gott, so viele Paare haben sich dermaßen auseinander gelebt, dass sie nicht einmal mehr miteinander reden.«
      Banks spürte, wie sich seine Brust zusammenzog. »Sprichst du von uns?«, fragte er und musste daran denken, was Ken Blackstone über seine Ehe gesagt hatte.
      »Glaubst du, dass es bei uns so ist?«
      »Ich weiß es nicht.«
      Sandra zuckte mit den Achseln. »Ich weiß es auch nicht. Es war nur eine Bemerkung. Aber es stimmt, da gibt es Parallelen. So selten, wie wir uns sehen oder miteinander reden, Alan, könnten wir beide auch Doppelleben führen. Meistens sehen wir uns nur noch zwischen Tür und Angel. Seien wir ehrlich, du könntest die meiste Zeit sonst etwas treiben. Woher sollte ich davon wissen?«
      »Die meiste Zeit arbeite ich.«
      »Genau wie dieser Rothwell?«
      »Das ist etwas anderes. Er war häufig unterwegs.«
      »Und die letzten Nächte? Du hast nicht angerufen, oder?«
      Banks beugte sich vor. »Ich bitte dich! Ich habe es versucht. Du warst nicht zu Hause.«
      »Du hättest etwas auf den Anrufbeantworter sprechen können.«
      »Du weißt, dass ich das hasse. Außerdem wusstest du ja, wo ich war. Du hättest mich ohne Probleme kontrollieren können. Und es kommt äußerst selten vor, dass ich für eine Nacht oder länger weg bin.«
      »Ein Doppelleben muss nicht unbedingt in der Nacht stattfinden.«
      »Das ist doch lächerlich.«
      »Findest du? Wahrscheinlich. Ich will auch nur sagen, dass wir nicht genug miteinander reden, um es zu wissen.«
      Banks ließ sich wieder an die Sofalehne fallen und nippte an seinem Whisky. »Das stimmt wohl«, sagte er. »Aber ist das mein Fehler? Früher bist du offenbar immer sehr gut damit klargekommen, wenn ich weg war. Du hattest mehr Verständnis für meinen Beruf als die meisten Frauen von Polizisten, die ich kennen gelernt habe.«
      »Ich weiß nicht«, sagte Sandra. »Vielleicht hat es bei uns nur länger gedauert, bis das Problem zutage trat. Vielleicht ist es aber nur schlimmer geworden, weil ich jetzt auch oft beschäftigt bin.«
      Er legte seinen Arm um sie. »Ich weiß auch nicht, was mit uns in letzter Zeit passiert ist«, sagte er, »aber vielleicht könnten wir ja ein paar Tage verreisen, wenn diese Sache vorbei ist.«
      Er spürte, wie sich Sandra neben ihm steif machte. »Das sind doch bloß Versprechungen«, sagte sie. »Das sagst du schon seit Jahren.«
      »Wirklich?«
      »Das weißt du genau. Seit wir nach Eastvale gezogen sind, haben wir keinen Urlaub mehr gemacht.«
      »Jetzt mach mal halb lang. Mir steht noch etwas Urlaub zu, vielleicht überrasche ich dich ja diesmal.«
      »Was glaubst du, wie lange der Fall noch dauern wird?«
      »Schwer zu sagen.«
      »Da haben wir es.«
      Er streichelte ihre Schulter. »Versprich mir, dass du es dir überlegst.«
      »Das werde ich. Tracy kommt am Sonntag zurück.«
      »Ich weiß.«
      »Freust du dich nicht, sie zu sehen? Wirst du überhaupt mitkommen, um sie vom Flughafen abzuholen?«
      »Natürlich.«
      Sandra entspannte sich ein wenig und rückte näher an ihn heran. Ein sehr gutes Zeichen. Der Drambuie zeigte Wirkung. »Das solltest du auch«, sagte sie. »Sie hat vorhin angerufen und lässt dir liebe Grüße

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