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Inspector Alan Banks 07 Die letzte Rechnung

Titel: Inspector Alan Banks 07 Die letzte Rechnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Eindruck, dass vor allem Marys Ansprüche Rothwell dazu gebracht haben, seine Arbeitsberichte zu manipulieren. Das wurde natürlich nicht direkt gesagt, verstehen Sie, Sir, sondern nur angedeutet. Stellen Sie sich die Schlagzeile vor: »Steuerberater gefeuert, weil er die Bücher manipuliert hat, um der Tochter des Chefs den Lebensstandard zu erhalten, den sie gewohnt ist.< Das darf man gar nicht weiterdenken, oder? Wie auch immer, Laurence Pratt und Rothwell waren damals ziemlich eng befreundet, also hat Pratt ein gutes Wort für ihn eingelegt. Rothwell hatte Glück. Und es gab noch einen anderen Grund, warum sie nicht Zeter und Mordio wollten.«
      »Und der wäre?«
      »Vertrauen und Vertrauenswürdigkeit, Sir. Wenn die große Firma herausgefunden hätte, dass Rothwell die Rechnungen frisierte, dann hätte es die Kanzlei in eine peinliche Lage gebracht. Da war es doch wesentlich besser, dass sie nichts erfuhren und Rothwell sich einfach zu einer beruflichen Veränderung entschied. So blieb alles schön in der Familie. Die Firma hat die Rechnungen nie angezweifelt oder das Geld vermisst.«
      »Verstehe.« Gristhorpe rieb sein stoppeliges Kinn.
      »Das ist doch ein Vorfall, der zu einem Motiv geführt haben könnte, nicht wahr, Sir? Habsucht, Unehrlichkeit.«
      »Ja«, sagte Gristhorpe, »stimmt. Desto mehr glaube ich, dass diese geheimen Dateien sich als interessante Lektüre erweisen könnten.« Er schlug auf die Tischplatte. »Gute Arbeit, Susan. Rothwells Geschäfte sollten ein Hauptstrang der Ermittlungen werden. Ich werde mich mit dem Betrugsdezernat in Verbindung setzen. Übrigens habe ich vom Antiterrordezernat gehört, dass sie bisher nichts herausgefunden haben. Sie wollen natürlich auf dem Laufenden gehalten werden, aber ich denke, wir können ausschließen, dass Rothwell mit Waffen oder Geld für die IRA zu tun hatte. Hast du noch etwas hinzuzufügen, Alan?«
      »Ich glaube, wir sollten uns näher mit dieser Füllung, mit diesem Papierschnipsel, beschäftigen. Es könnte da eine Verbindung zur Pornobranche geben.«
      »Rothwell im Pornogeschäft?«
      »Möglich. Schließlich hatte er eine Menge Geld, oder? Irgendwoher muss er das ja gehabt haben. Ich glaube nicht, dass er in der ersten Reihe mitgemischt und sich die Hände schmutzig gemacht hat. Vielleicht hat er nur ein paar Investitionen getätigt oder sich um die Finanzen gekümmert. In diesem Sumpf, unter den Videofreaks, Prostituierten und so weiter, würde mich ein Mord nicht überraschen. Vielleicht war dieser Schnipsel in der Patrone eine Art Unterschrift, ein Zeichen.«
      »Das klingt für meinen Geschmack ein bisschen zu abenteuerlich«, sagte Gristhorpe, »aber ich verstehe, worauf du hinauswillst. Das hängt sowieso alles zusammen, oder? Wenn er etwas mit Porno zu tun gehabt hat, dann ist das Teil seiner Geschäfte und wir werden dem nachgehen.«
      »Sergeant Hatchley kommt Montag zurück«, sagte Banks. »Ich glaube, er ist genau der Richtige für diesen Job. Er war doch mal eine Weile beim Sittendezernat in West Yorkshire, erinnerst du dich? Außerdem wird er seinen Spaß dabei haben.«
      Gristhorpe schnaubte. »Das wird er, da bin ich mir sicher. Aber halte ihn an der kurzen Leine. Er ist wie ein Elefant im Porzellanladen.«
      Banks grinste. Er wusste, dass Gristhorpe und Hatchley nicht gut miteinander auskamen. Jim Hatchley war ein Yorkshire Urgestein, ein raubeiniger, kräftiger, trinkfreudiger Koloss, ein Rugbystürmer, bevor Nikotin und Alkohol ihren Tribut gefordert hatten. Als Mensch, der sich eher beim Dart in der Kneipe als beim gepflegten Gespräch im Salon zu Hause fühlte, wurde er von jedermann unterschätzt, was der Kriminalpolizei von Eastvale häufig zum Vorteil gereichte. Außerdem konnte er auf ein wertvolles, landkreisweites Netzwerk von halbkriminellen Informanten der Unterwelt zurückgreifen, das noch niemand hatte durchbrechen können.
      »Die Rothwells sind eine interessante Familie«, bemerkte Banks nach einem Schluck Theakston's. »Mrs. Rothwell hat mir versichert, im häuslichen Bereich hätte es nie das geringste Problem gegeben, aber ich hatte das Gefühl, die Dame beteuerte das ein wenig zu lautstark. Ich frage mich, wie eng der Zusammenhalt zwischen den einzelnen Familienmitgliedern wirklich war. Irgendetwas stört mich, aber ich kann nicht genau sagen was. Meiner Meinung nach könnte der Sohn, Tom, etwas damit zu tun haben.«
      »Den Eindruck hatte ich auch«, sagte

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