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Inspector Alan Banks 08 Der unschuldige Engel

Titel: Inspector Alan Banks 08 Der unschuldige Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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hinüber zu seinem Aktenschrank, wo er seine eigenen Berichte über die Hauptpunkte des Harrison-Falles aufbewahrte. Die Tonnen von Papierkram und elektromagnetischen Aufzeichnungen, die eine Mordermittlung mit sich brachte, konnten unmöglich im Büro eines einzelnen Beamten gelagert werden, aber die meisten Kriminalbeamten hatten ein eigenes System der Zusammenfassung entwickelt, um bei dem Fall, an dem sie arbeiteten, auf dem Laufenden zu bleiben. Banks war da keine Ausnahme.
      Sein Aktenschrank enthielt seine eigenen Notizen zu allen wichtigen Fällen, mit denen er zu tun gehabt hatte, seit er nach Eastvale gekommen war, und zusätzlich ein paar, die er aus London mitgenommen hatte. Mit diesen Notizen konnten andere vielleicht nicht viel anfangen, aber mit Hilfe seines ausgezeichneten Gedächtnisses war Banks dazu in der Lage, alle Lücken auszufüllen, die seine Kurzschrift gelassen hatte. Seine Notizen enthielten außerdem Bemerkungen und Andeutungen zu vertrauensvollen Gesprächen, die keinen Eingang in die offiziellen Akten und Aussagen fanden.
      Es war an der Zeit, dachte er, Owen Pierce erst einmal zu vergessen und sich wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren. Und da blieben zwei Möglichkeiten: Entweder war Deborah Harrison von jemandem ermordet worden, den sie kannte, oder ein anderer Fremder als Owen Pierce hatte sie umgebracht. Die zweite Möglichkeit beiseite schiebend, widmete sich Banks den Namen und Fäden der ersten. Bevor Pierce ins Visier geraten war, hatte Banks geglaubt, dass Deborah vorgehabt haben könnte, auf ihrem Heimweg vom Schachklub jemanden zu treffen. Er würde den Morgen damit verbringen, seine Notizen zu lesen und nachzudenken, beschloss er, und dann nach dem Mittag dahin zurückgehen, wo alles begonnen hatte: auf den Friedhof von St. Mary's.
     
    * II
     
    »Siobhan würde mich umbringen, wenn sie wüsste, dass ich jetzt hier mit dir zusammen bin«, sagte Ivor. »Du verstehst nicht, wie das ist, Kumpel. Sie ist immer noch überzeugt davon, dass du es getan hast.«
      Die beiden standen am Donnerstag zur Mittagszeit an der Theke des Queen's Arms, nachdem Owen den ganzen Morgen damit zugebracht hatte, sein Haus zu putzen und aufzuräumen.
      »Das ist doch lächerlich«, sagte Owen. »Mir ist klar, dass sie mich nie gemocht hat, aber ich hätte gedacht, sie hat mehr Verstand. Hast du deshalb den Einbruch nicht gemeldet?«
      »Ich habe dir gesagt, dass es erst neulich passiert ist. Du hast keine Ahnung, wie es für uns gewesen ist.«
      »Dann erzähl es mir.«
      Ivor seufzte und trank einen großen Schluck seines Pints. »Du hättest zum Beispiel nur mal sehen sollen, was so alles in deinen Briefkasten geflattert ist.«
      »Was denn?«
      »Scheiße, Hassbriefe, benutzte Kondome, Todesdrohungen und etwas, das aussah wie ein Stück Niere oder Leber. Ich musste die ganze Sauerei sauber machen.«
      »Tut mir Leid. Hast du das der Polizei gemeldet?«
      »Natürlich. Sie haben einen Mann vorbeigeschickt, aber der hat nichts unternommen. Was erwartest du?«
      »Die Polizei hat mich für schuldig gehalten. Sie hält mich immer noch für schuldig.« Wie der Rest der Welt, dachte er.
      »Trotzdem«, sagte Ivor, »du hast nicht nebenan gewohnt. Du musstest nicht mit der ganzen Scheiße zurechtkommen.«
      »Stimmt. Ich war sicher im Gefängnis eingesperrt, in meiner netten, komfortablen kleinen Zelle. Das war ein Scheißluxus, sage ich dir.«
      »Du musst nicht sarkastisch werden, Owen. Ich versuche dir nur zu erklären, was draußen los war, damit du die Haltung der Leute verstehen kannst.«
      »Siobhans Haltung zum Beispiel?«
      »Genau.«
      »Und deine?«
      Ivor zuckte mit den Achseln.
      »Wie stehst du eigentlich dazu?«, fragte Owen.
      »Was spielt das für eine Rolle? Du bist wieder draußen.«
      »Ich bin nicht nur draußen, Ivor, ich bin unschuldig. Erinnerst du dich?«
      »Tja«, brummte er, »du weißt, was man sagt.«
      »Nein, weiß ich nicht. Erzähl mir, was man sagt.«
      »Du weißt schon: >Ständig werden Schuldige freigelassen, weil das System zu ihren Gunsten eingestellt ist. Wir tun alles für die Kriminellen und pfeifen auf die Opfer<«.
      »Ich bin hier das Opfer, Ivor.« Owen stieß seinen Daumen gegen seine Brust. »Ich. Sogar ein Brief von der Schule hat auf mich gewartet. Dieses Arschloch Kemp hat mich gefeuert, und zwar bevor die Geschworenen ihr Urteil verkündet haben.«
      Ivor schaute

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