Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Inspector Alan Banks 08 Der unschuldige Engel

Titel: Inspector Alan Banks 08 Der unschuldige Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
Vom Netzwerk:
getroffen, nachdem das Schuljahr begann. Aber das spielt jetzt keine Rolle. Wie Sie sagen, er könnte den Weg, den sie genommen hat, gekannt und schon seit Schulschluss auf dem nebligen Friedhof auf der Lauer gelegen haben. Ich habe gehört, dass Spinks bei den Harrisons vorbeigekommen ist und von Lady Sylvie Harrison Geld verlangt hat, stimmt das?«
      »Ja.«
      »Und Sie haben ihn geschlagen.«
      »Das war nur ein kleiner Klaps. Sie werden mich jetzt nicht wegen Körperverletzung verhaften wollen, oder?«
      Banks lächelte. »Nein. Glauben Sie mir, Sir, ich war selbst schon mehr als einmal kurz davor.«
      »Dann können Sie mich ja verstehen.«
      »Völlig. Sie haben ihn geschlagen und ihm später Geld gegeben?«
      »Ja. Das schien am einfachsten zu sein.«
      »Wie viel haben Sie ihm gegeben?«
      »Hundert Pfund.«
      »Das war alles?«
      »Ja.«
      »Er kam nicht zurück und hat mehr verlangt?«
      »Nein.«
      »Warum?«
      Clayton beugte sich vor und legte seine Hände auf die Knie. »Weil ich ihm klar gemacht habe, dass ich dann mit Sicherheit Sir Geoffrey informieren würde, der ihn allermindestens auspeitschen würde, egal welche verleumderischen Drohungen er von sich gibt.« Clayton runzelte die Stirn und lehnte sich zurück. »Sie sagen, Sie haben wieder mit Spinks gesprochen? Weshalb? Hatte es damit etwas zu tun, dass Sie die Ermittlungen neu aufnehmen?«
      »Eigentlich nicht. Nein, es war Zufall. Er hatte einen Wagen gestohlen und ihn zu Schrott gefahren.«
      »Schade, dass er sich nicht den Hals gebrochen hat. Das hätte das kleine Arschloch verdient.«
      »Wahrscheinlich«, sagte Banks. Er hielt inne und spürte, wie sein Herz schneller schlug. »Was haben Sie bei den Harrisons gemacht, als Spinks kam?«
      »Ich verstehe nicht recht.«
      »Ich hatte den Eindruck, dass Sie sehr häufig dort sind. Besonders wenn Sir Geoffrey unterwegs ist und nur seine Frau da ist.«
      Claytons Kinnlade fiel herunter und er begann, sehr langsam den Kopf zu schütteln. »Mein Gott, Sie haben ja nichts als Blödsinn im Kopf«, sagte er. »Ich kann es nicht glauben. Im Grunde unterstellen Sie mir ...« Er legte seine Fingerspitzen an die Schläfen. »Damit ich Sie richtig verstehe ... Ihre Theorie ist, dass Sylvie und ich eine heiße Affäre hatten und dass Deborah dahinter gekommen ist und gedroht hat, ihrem Vater davon zu erzählen. Weil ich das nicht zulassen wollte, habe ich Deborah, meinem Patenkind, eines Tages auf dem Friedhof aufgelauert und sie erwürgt. Ist das Ihre Theorie?«
      »So weit habe ich gar nicht gedacht«, sagte Banks. »Ich hatte nur versucht, die Sache richtig zu stellen, mehr nicht. Aber ich muss zugeben, dass Sie die Gabe haben, die Dinge auf das Wesentliche zu reduzieren. Danke, dass Sie es so kurz und bündig dargestellt haben.«
      Clayton stand auf. Sein Gesicht war rot. »Das ist verrückt, Banks. Sie klammern sich an Strohhalme. Ich glaube, Sie gehen jetzt besser.«
      »Ich wollte sowieso gerade los. Nur noch eine Frage.«
      Clayton biss die Zähne zusammen. »Bitte.«
      »Es geht um HarClay Industries. Einige der Aufträge sind streng geheim - für das Verteidigungsministerium, nicht wahr?«
      »Ja. Und?«
      »Besteht die Möglichkeit, dass Deborah über etwas gestolpert ist, was sie nicht wissen sollte, sagen wir, in den Papieren ihres Vaters?«
      Clayton schüttelte den Kopf. »Zuerst bezichtigen Sie mich praktisch des Mordes und jetzt kommen Sie mit dieser James-Bond-Geschichte. Nein, Chief Inspector, Deborah könnte keineswegs über Regierungsgeheimnisse gestolpert sein, die zu ihrem Tod geführt haben. Ich bin der Auffassung, dass Sie den Mörder bereits hatten und ihn wieder laufen ließen. Und jetzt stellen Sie irgendwelche wilden Spekulationen an, um einen Sündenbock zu finden.«
      Banks stand auf, um zu gehen. »Vielleicht«, räumte er ein.
      »Und zu Ihrer Information«, fuhr Clayton fort, »ich kenne Geoff und Sylvie schon seit Jahren. Als die beiden sich kennen lernten, war ich dabei. Ich habe mit Geoff studiert. Ich hatte nie, noch habe ich irgendeine anders geartete Beziehung zu Sylvie Harrison als die eines guten Freundes. Habe ich mich klar ausgedrückt?«
      Banks wandte sich um und erwiderte seinen Blick. »Absolut.«
      »Und für dieses Mal will ich vergessen, dass dieses Treffen überhaupt stattgefunden hat. Sollten Sie es jedoch wagen, jemals wieder hierher zu kommen mit Ihren

Weitere Kostenlose Bücher