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Inspector Alan Banks 08 Der unschuldige Engel

Titel: Inspector Alan Banks 08 Der unschuldige Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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extrem begrenzten Wortschatz langsam satt. Weißt du, was wir meiner Meinung nach mit Leuten wie dir machen sollten anstatt gemeinnütziger Arbeit oder Gefängnis? Ich glaube, wir sollten solche beschränkten Idioten wie dich, die sich die ganze Zeit mit Klebstoff zugedröhnt und außer ein paar Wochen im Jahr nie einen Fuß in die Schule gesetzt haben, in ein Trainingslager für Bildung stecken. Weißt du, was ich machen würde? Ich würde sie zuerst einmal das Wörterbuch lesen lassen. Wenigstens zehn Worte am Tag. Dazu Diktate. Jeden Morgen, gleich nach dem Aufstehen. Ein Dutzend Hiebe für jedes falsch geschriebene Wort. Und sie müssten lesen. Eine Menge Literatur. Austen, Hardy, Dickens, Trollope, George Eliot. Dicke Bücher. Und Gedichte. Wordsworth, Shelley, Dryden, Milton. Und Shakespeare, John. Tonnenweise Shakespeare. Sie müssten Gedichte auswendig lernen und lange, hübsche Reden. Und die Metaphorik von Macbeth und Othello analysieren. Klingt gut, oder?«
      »Dann gehe ich lieber in den Scheißknast.«
      Banks seufzte. »Das wirst du auch, John. Das wirst du auch. Das ist nur eine Fantasie von mir. Jetzt möchte ich, dass du dein von Würmern zerfressenes Gehirn einschaltest und dich erinnerst. Ich möchte, dass du dich, wenn du durch dieses löcherige Stück Schweizer Käse finden kannst, das du ein Gedächtnis nennst, an den letzten Sommer erinnerst. Besonders an den letzten August. Kannst du das?«
      Spinks runzelte die Stirn. »Geht es um diese Tussi, die abgekratzt ist?«
      »Ja«, erwiderte Banks. »Es geht, wie du es wortgewandt ausgedrückt hast, >um diese Tussi, die abgekratzt ist<. Erinnerst du dich an ihren Namen, John? Deborah Harrison.«
      »Stimmt. Genau, Debbie.«
      »Gut. Es ist etwas passiert, nicht wahr? Etwas Unangenehmes?«
      »Keine Ahnung, was Sie meinen.«
      »Ihre Mutter und ihr Patenonkel haben dich gewarnt, oder?«
      »Ach so, richtig. Hochnäsige Wichser. Aber was hat das hier mit...«
      »Wie gesagt, John. Ich lasse die Vorschriften mal beiseite. Das hier ist vertraulich, unter uns. Okay?«
      Spinks nickte, ein misstrauischer Blick funkelte in seinen Augen.
      »Eines Tages hast du dort vorbeigeschaut und von Lady Sylvie Harrison Geld verlangt, damit du ihre Tochter in Ruhe lässt. Richtig?«
      »Na und? Dagegen gibt es kein Gesetz. Die haben haufenweise Kohle. Ich fand, dass mir eine Entschädigung zustand. Die Tussi war nämlich kein besonders toller Fick. Da hätte ich auch einen Sack Kartoffeln ficken können. Aber ...«
      Banks umklammerte die Stuhllehne so fest, dass seine Knöchel weiß wurden. »Erspare mir deine erotischen Memoiren, John«, warnte er. »Sonst tue ich noch etwas, was ich hinterher bereue. Du merkst es vielleicht nicht, aber ich bringe ungeheure Beherrschung auf.«
      Spinks lachte. Noch mehr Speichel tropfte auf sein Kinn. Banks war kurz davor, ihm eine reinzuhauen, und musste wegschauen. »Wer war an diesem Tag im Haus?«
      »Was?«
      »Du hast mich verstanden. Wer war da?«
      »Ach so. Habe ich Ihnen das nicht schon gesagt? Ich meine mich zu erinnern ...«
      »Tue mir den Gefallen. Sag es mir noch einmal.«
      »Gut. Debbies Mutter war da, die blonde Schlampe. Und dieses hochnäsige Arschloch Clayton. Scheißsnobs!«
      »Und Deborah war nicht da?«
      »Das habe ich Ihnen schon gesagt. Nein.« Spinks' Kopf begann von einer Seite zur anderen zu kippen. Die Wirkung der Drogen ließ nach, was auch immer er genommen hatte. Oder er hatte sich bei dem Autounfall doch nicht nur äußerliche Verletzungen zugezogen. Nur gut, dass er nach Dr. Burns geschickt hatte.
      »Als du dort warst und Michael Clayton angetroffen hast«, fragte Banks, »hattest du da den Eindruck, dass dort etwas lief?«
      Spinks schloss die Augen. Sein Kopf blieb wieder ruhig. »Keine Ahnung, was Sie meinen.«
      »Bist du irgendwo reingeplatzt?«
      »Reingeplatzt?«
      »Hör auf, dich wie ein Papagei zu benehmen. Hattest du den Eindruck, dass zwischen den beiden etwas im Gange war?«
      Spinks runzelte die Stirn und wischte sich mit dem Handrücken Speichel vom Mund. Seine Augen öffneten sich wieder und versuchten mühsam, scharf zu sehen. »Im Gange?«, wiederholte er. »Sie meinen, ob er sie gefickt hat? Sie wollen wissen, ob ich glaube, dass Clayton diese Hexe gefickt hat?« Er lachte laut los.
      Banks wartete geduldig, bis er fertig war. »Ja«, sagte er. »Und?«
      »Sie haben eine schmutzige

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