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Inspector Alan Banks 08 Der unschuldige Engel

Titel: Inspector Alan Banks 08 Der unschuldige Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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blutunterlaufen und sein strohiges Haar ungekämmt. Sein marineblauer Anzug war zerknittert und glänzte.
      »Okay«, sagte Banks und raffte die Papiere vor sich zusammen, »es gibt zwei neue Informationen, die wir mit einbeziehen müssen. Ich würde noch nicht von Spuren sprechen, aber man kann nie wissen. Erstens, um bescheiden anzufangen, hat einer unserer unter Harndrang leidenden Constables die vermisste Unterwäsche gefunden, als er kurz hinter einer nahen Eibe verschwand, um sich zu erleichtern. Sie ist mit dem Rest ihrer Kleidung in die Leichenhalle gebracht worden. Die zweite Sache könnte etwas wichtiger sein«, fuhr er fort. »Einige von Ihnen wissen vielleicht bereits, dass vor kurzem ein kroatischer Flüchtling namens Ive Jelacic von Daniel Charter, dem Pfarrer von St. Mary's, seines Postens als Küster enthoben worden ist. Daraufhin hat er den Pfarrer wegen sexueller Belästigung angezeigt. Allem Anschein nach ist dieser Jelacic ein ziemlich zwielichtiger Typ. Laut der West Yorkshirer Kriminalpolizei kam Mr Jelacic nicht vor zwei Uhr in der Nacht nach Hause; er hatte also eine Menge Zeit, um nach einem Mord in Eastvale selbst bei diesem Nebel bis dahin zurückzukehren. Er gab an, er hätte bei einem Freund mit ein paar Landsleuten Karten gespielt.«
      Hatchley knurrte. »Diese Ausländer lügen doch wie gedruckt, sobald sie den Mund aufmachen«, sagte er. »Besonders wenn es darum geht, sich gegenseitig zu decken.«
      »Die Kriminalpolizei ist bereits dabei, das zu überprüfen«, fuhr Banks fort, »aber leider ist wohl an dem, was Sergeant Hatchley gerade auf seine so unnachahmliche Art und Weise zum Ausdruck gebracht hat, etwas Wahres dran. Das heißt, wir werden sein Alibi mit großen Vorbehalten behandeln müssen. Inspector Blackstone hat versprochen, Jelacic so lange im Auge zu behalten, bis wir dort sind. Ich denke, wir lassen ihn noch ein paar Stunden schmoren.
      Aus dem Labor haben wir noch keine Ergebnisse erhalten, aber nach meinen Beobachtungen am Tatort haben wir es hier anscheinend mit einem Sexualmord zu tun. Das Ganze machte einen arrangierten Eindruck. Aber ich möchte betonen: anscheinend. Bisher wissen wir einfach noch nicht genug. Es gibt zu viele andere Bereiche, die wir nicht übersehen dürfen.« Er zählte sie mit den Fingern auf: »Schule, Familie, Jelacic, Freunde und vor allem das Paar aus dem Pfarramt. Rebecca Charters hat mich gestern Abend angelogen, als ich fragte, wo ihr Mann zur Tatzeit gewesen sei. Sie hat ihm ein falsches Alibi gegeben, und ich würde gerne wissen, weshalb er es brauchte - besonders angesichts des jüngsten Skandals, in den er verwickelt ist. Außerdem müssen wir wesentlich mehr über Deborah Harrisons Leben in Erfahrung bringen. Wir müssen nicht nur wissen, was sie gestern getan hat, sondern benötigen Kenntnisse über ihre Interessen, ihre Aktivitäten, ihr Sexualleben, wenn sie eines hatte, und ihre Vergangenheit. Wir müssen uns im Klaren darüber sein, was in ihr vorging, was für ein Mensch sie war. - Irgendwelche Fragen?«
      Alle schüttelten die Köpfe.
      »Gut. Barry, ich möchte, dass Sie und Sergeant Hatchley heute Morgen die Akten aller landesbekannten Sexualstraftäter überprüfen. Sie kennen die Vorgehensweise: Wenn ein Fall ähnlich klingt, stellen Sie Nachforschungen an. Danach fragen Sie in den Restaurants und Cafés in der Umgebung von St. Mary's herum, in Lokalen, die nach acht oder neun Uhr gestern Abend möglicherweise schon geschlossen hatten, als die Beamten ihre Haus-zu-Haus-Befragung durchgeführt haben. Man kann nie wissen, der Täter könnte auf dem Weg zum Friedhof auf eine Tasse Tee eingekehrt sein.«
      Stott nickte.
      »Außerdem möchte ich, dass Sie so viel Sie können über Jelacic herausfinden: aus seinem Vorstrafenregister, von der Einwanderungsbehörde und so weiter. War er in seiner Heimat vorbestraft? Hat er dort jemals ein Sexualdelikt begangen?«
      Stott machte sich auf seinem Block Notizen.
      »Susan, ich möchte, dass Sie sich mit mir zusammentun und ein paar näher liegende Dinge überprüfen. Vor allem müssen wir herausfinden, was genau Deborah gestern getan hat, wer sie zuletzt gesehen hat. In Ordnung?«
      »Ja, Sir.«
      »Wenn es momentan sonst nichts mehr gibt«, sagte Banks, »dann können wir loslegen. Jeder sollte in regelmäßigen Abständen in der Schaltzentrale vorbeischauen und sich erkundigen, ob es Neuigkeiten gibt.«
      Da die Aufgaben verteilt waren,

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