Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Inspector Alan Banks 08 Der unschuldige Engel

Titel: Inspector Alan Banks 08 Der unschuldige Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
Vom Netzwerk:
habe. Oder diese schrecklichen Sachen, die Sie mir erst gestern vorgeworfen haben. Feigheit. Ganz zu schweigen von Mord. Können Sie sich vorstellen, dass ich jemals meinen Job oder meine Freunde zurückkriege? Und ich glaube, in dieser Gegend gibt es eine Menge Leute, die nur sehr langsam ihre Meinung ändern, ganz egal wie. Die Scheiße bleibt an einem haften, Chief Inspector. Das habe ich aus dieser Sache gelernt.«
      Banks nickte. »Vielleicht. Für eine Weile.«
      Owen blieb an der Tür stehen. »Hören Sie«, sagte er, »ich erwarte keine Entschuldigung oder so, aber könnten Sie mir noch einmal sagen, dass Sie glauben, dass ich unschuldig bin? Nicht einfach nur nicht schuldig, sondern unschuldig. Würden Sie es laut aussprechen? Ich möchte es hören.«
      »Sie sind unschuldig, Owen. Das ist die Wahrheit. Sie können gehen.«
      »Danke.« Owen drehte sich um und zog die Tür hinter sich zu.
      »Owen?«, rief Banks hinter ihm her.
      Ein leichter Angstschauer überkam Owen. Er wandte sich um. »Ja?«
      »Es tut mir wirklich Leid. Ich wünsche Ihnen alles Gute.«
      Owen nickte, schloss die Tür und verließ das Gebäude, so schnell er konnte.
     
     

* NEUNZEHN
     
    * I
     
    Erst am späten Dienstagnachmittag ging Banks eine Reihe von Dingen auf, und was er seit Tagen nicht greifen konnte, ihm aber die ganze Zeit Kopfzerbrechen bereitet hatte, wurde plötzlich klar.
      Bisher hatte es noch keine Spuren im Mordfall Ellen Gilchrist gegeben. Einige Autos waren in der Tatnacht in der King Street gesehen worden - große, kleine, helle, dunkle, japanische, französische -, aber niemand hatte ein Kennzeichen notiert oder konnte eine genaue Beschreibung abgeben. Wenn der Mörder seinen eigenen Wagen benutzt hatte, dachte Banks, dann hätte er auch außer Sichtweite gleich um die Ecke in einer der Seitenstraßen parken können.
      Ein paar Touristen, die auf den harten Matratzen der Pension in Gratly nicht schlafen konnten, sagten aus, sie hätten kurz nach halb zwölf Uhr einen Wagen vorbeifahren hören, also ungefähr zur richtigen Zeit, aber sie hatten nichts gesehen. In Skieid war niemand durch die Ereignisse von Samstagnacht gestört worden, was Banks nicht überraschte. Wenn der Mörder schlau war, und das war er anscheinend, dann hatte er wohl abseits der Straße und außerhalb des Dorfes geparkt.
      Auf Gristhorpes Geheiß waren Susan Gay und Jim Hatchley immer noch unterwegs, um Freunde und Bekannte des Opfers zu überprüfen und um herauszufinden, ob sie von jemandem getötet worden sein könnte, den sie kannte, oder ob jemand mehr wusste, als er oder sie sagte. Je länger Banks allerdings darüber nachdachte, desto mehr war er davon überzeugt, dass die Lösung zu dem Mord an Ellen Gilchrist in dem an Deborah Harrison lag.
      Als Banks am Dienstagmorgen ins Revier kam, fand er außerdem die Nachricht in seinem Fach, dass Rebecca Charters am vergangenen Nachmittag versucht hatte, ihn zu erreichen, und um einen Rückruf bat. Als er Rebecca anrief, erzählte sie ihm, dass sie gestern Nachmittag auf dem St.-Mary's-Friedhof jemanden überrascht hatte. Nein, sie hatte nicht gesehen, wer es gewesen war, und sie konnte die Person auch nicht beschreiben. Sie lachte nun über ihre Angst, entschuldigte sich, ihn zu stören, und sagte, dass sie in letzter Zeit ein bisschen schreckhaft gewesen wäre. Gestern hatte sie sofort angerufen, aber jetzt hatte sie Zeit gehabt, darüber nachzudenken. Wahrscheinlich sei es nur ein Kind gewesen, meinte sie. Banks war sich nicht sicher, aber für den Moment schob er die Sache erst einmal beiseite.
      Seit Stotts Enthüllung, nach dem unvermeidlichen Anschiss von Jimmy Riddle und seiner Erinnerung, dass die Frist von einer Woche, die er ihm gesetzt hatte, sich dem Ende näherte, waren Banks und Superintendent Gristhorpe außerdem mit Schadensbegrenzung beschäftigt gewesen.
      Bisher hatten sie es geschafft, dass die Presse von Stotts illegaler Überwachung nichts erfahren hatte. Und Owen Pierce war bestimmt nicht daran interessiert, die Sache herauszuposaunen. Soweit es die Medien betraf, hatte Pierce ein unanfechtbares Alibi. Es war nicht mehr und nicht weniger passiert, als dass aufgrund der Inkompetenz der Polizei einmal mehr ein unschuldiger Mensch eine Nacht in der Zelle verbringen musste. Das war nichts Neues. Die Beamten der Eastvaler Kriminalpolizei wurden lediglich als Vollidioten hingestellt und nicht als eine Mischung aus Gestapo und

Weitere Kostenlose Bücher