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Inspector Alan Banks 08 Der unschuldige Engel

Titel: Inspector Alan Banks 08 Der unschuldige Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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lange hat sie schon von diesem Geheimnis gesprochen?«
      »Seit Beginn des Schuljahres.«
      »Das ist eine ziemlich lange Zeit.«
      »Ja. Manchmal hat sie ein oder zwei Wochen nichts davon gesagt und dann fing sie wieder damit an.«
      »Ob sie es jemand anderem erzählt hat?«
      »Nein. Ich war ihre beste Freundin.«
      »Können Sie uns sonst noch etwas erzählen, Megan? Irgendetwas?«
      Megan schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht.«
      Banks und Susan standen auf. »Ruhen Sie sich jetzt ein wenig aus«, sagte Banks. »Und glauben Sie mir, wir tun unser Bestes, um herauszufinden, wer das getan hat.«
      Sie verabschiedeten sich bei der Krankenschwester, nahmen ihre Mäntel und gingen hinaus in den Nieselregen.
      »Was denken Sie?«, fragte Banks Susan, als sie zurück zum Wagen gingen.
      »Über Megan? Ich glaube, sie hat uns so ziemlich alles erzählt, was sie wusste.«
      »Ist Ihnen aufgefallen, wie sie rot geworden ist und weggeguckt hat, als ich sie nach dem Freund fragte? Ich glaube, hinter der Beziehung steckte mehr, als sie uns erzählt hat.«
      »Also, Sir«, sagte Susan, »aus meiner Erfahrung würde ich sagen, dass Deborah wahrscheinlich schlicht erzählt hatte, er habe seine Vorzüge, aber er sei doof.«
      »Glauben Sie, dass Deborah mit diesem John geschlafen hat?«
      »Kann sein, aber das habe ich nicht gemeint. Vielleicht hat sie es behauptet, vielleicht hat sie auch nur angedeutet, dass sie mit ihm geschlafen hat, so wie es Jugendliche machen. Es bedeutet nicht, dass sie es wirklich getan hat.«
      »Und Megan hat das Thema verlegen gemacht?«
      »Ja. Ich schätze, dass Megan ein bisschen schüchtern ist, wenn es um Jungen geht.«
      »Würden Sie auch sagen, dass sie das hässliche Entlein in der Freundschaft war?«
      »Ganz so würde ich es nicht ausdrücken, Sir.«
      Banks lächelte. »Tut mir Leid. Das kommt wohl daher, dass ich mal wieder auf einem Schulgelände war. Da kommen Erinnerungen hoch. Wenn man als Teenager zwei Mädchen kennen gelernt hat, war eine von den beiden mit Sicherheit hässlich.«
      »Und wenn man zwei Jungen kennen gelernt hat, war einer mit Sicherheit eine Flasche und der andere eine Klette. Wenn man richtig Glück hatte, kriegte man eine Mischung aus beiden.«
      Banks lachte.
      »Tut mir Leid, Sir«, fuhr Susan fort, »ich weiß nicht, worauf Sie hinauswollen. Sie glauben doch bestimmt nicht, dass Megan Preece etwas mit dem Mord an Deborah zu tun hatte?«
      »Nein. Natürlich nicht. Ich denke nur laut, das ist alles.«
      Sie stiegen in den ungekennzeichneten Polizeiwagen. Als der Motor ansprang, ertönte im Radio Vaughan Williams' Suite für Bratsche und Orchester, die schöne, melancholische »Ballade«. Die Musik passte perfekt zu den fallenden Blättern und dem Novembernieselregen, dachte Banks.
      »Ich versuche nur, die Freundschaft der beiden zu verstehen, um herauszufinden, wie Deborah mit Menschen umgegangen ist«, erklärte er. »So wie ich das sehe, war Megan die weniger attraktive der beiden Freundinnen. Deshalb hat sie Deborah wahrscheinlich sowohl angebetet als auch beneidet. Sie wusste, dass sie von Deborahs Aussehen und Talenten überschattet und ausgestochen wurde, und war im Großen und Ganzen wohl damit zufrieden, sich in der Ehre zu sonnen, die Auserwählte zu sein, die beste Freundin der Göttin. - Würden Sie mir so weit zustimmen?«
      »Ja, Sir. Megan war eine Freundin, die Deborah nur noch besser aussehen ließ.«
      »Genau. Aber es hörte sich auch so an, als konnte Deborah eine Nervensäge und ziemlich grausam sein. Wenn sie ihre beste Freundin so ärgern konnte, wie sie es getan hat, dann könnte sie auch einen gefährlicheren Feind gereizt haben, meinen Sie nicht?«
      »Das ist möglich, Sir. Aber seien Sie mir nicht böse, es ist etwas weit hergeholt. Ich glaube weiterhin, dass wir nach einem Fremden suchen. Und nach unserem bisherigen Wissensstand könnte der Fremde auf der Brücke Ive Jelacic gewesen sein.«
      »Stimmt«, sagte Banks. »Es könnte aber auch Megans Einbildung gewesen sein, zumindest teilweise. Aber wir werden uns später Mr Jelacic vorknöpfen. Er kann uns nicht weglaufen. Ken Blackstone lässt ihn überwachen. Was denken Sie über dieses Geheimnis?«
      »Nicht viel. Das ist typisch für Schulmädchen. Wie Megan sagte, es hat wahrscheinlich nichts bedeutet.«
      »Für sie vielleicht nicht. Aber vielleicht für jemand anderen. Schauen

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