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Inspector Alan Banks 08 Der unschuldige Engel

Titel: Inspector Alan Banks 08 Der unschuldige Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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die Ohren. Eine Menge Arbeit. Und sie war vorher auch schon launisch gewesen.«
      »Sie hat keine Probleme erwähnt, irgendetwas, das ihr Sorgen bereitet haben könnte?«
      »Nein.«
      »Hat sie Feinde gehabt, jemanden, der ihr Böses wollte?«
      »Nein. Jeder mochte Debs. Es muss ein Fremder gewesen sein.«
      »Hat sie mal von Mr Jelacic gesprochen, dem Küster von St. Mary's?«
      »Ist das der Mann, der gefeuert wurde?«
      »Genau der.«
      »Sie sagte, es wäre ungeheuerlich, wie er immer seine Zunge herausgestreckt hat und seine Lippen leckte, wenn sie vorbeigegangen ist.«
      »Hat er Sie auch belästigt?«
      »Ich bin nie auf den Friedhof gegangen. Ich wohne auf dieser Seite des Flusses, jenseits der Kendal Road. Für Debs war es eine Abkürzung.«
      »Sind Sie sicher, dass Deborah keine anderen Probleme hatte, keine Sorgen? Vielleicht zu Hause?«
      »Nein. Sie hat sich über nichts Bestimmtes beklagt. Nur über das Übliche. Zu viel Hausarbeit. Solche Dinge.«
      Banks dachte, dass Deborah Harrison wahrscheinlich weniger praktische Gründe zur Sorge hatte als seine eigene Tochter Tracy, die, zumindest zu einer bestimmten Zeit, ständig wegen einer neuen Jacke oder Jeans am Jammern gewesen war, die sie unbedingt haben musste, weil jeder sie trug, oder wegen der Doc-Martin-Boots, die heutzutage einfach unentbehrlich wären.
      Banks war früher genauso gewesen, und er hatte Tracy die gleiche Antwort gegeben, die ihm seine Mutter und sein Vater gegeben hatten, wenn sie ihm ein Paar solide Schuhe für die Schule gekauft hatten statt der Schlangenlederschuhe mit den dünnen Sohlen, die er haben wollte: »Die können wir uns nicht leisten. Diese müssen reichen. Sie halten auch viel länger.«
      Doch Deborah Harrison hatte nichts gewollt, jedenfalls nichts, was einen materiellen Wert hatte.
      »Was ist mit Jungen?«, fragte Banks.
      Megan errötete. »Dafür haben wir keine Zeit, nicht jetzt in der Oberstufe. Und Debs hatte immer etwas mit irgendeiner Schulangelegenheit zu tun: Reiten, Sport oder Prüfungen oder so was.«
      »Sie hatte also keinen Freund?«
      »Ich behaupte nicht, dass sie nie einen hatte.«
      »Wann hatte sie zuletzt einen?«
      »Im Sommer.«
      »Wie hieß er?«
      »Sie hat mir nur erzählt, dass er John hieß. Sie sind nicht lange miteinander gegangen. Sie meinte, er wäre echt cool, aber zu doof, deshalb hat sie Schluss mit ihm gemacht.«
      »Hat sie Ihnen sonst noch etwas von ihm erzählt?«
      Megan errötete erneut. »Nein.«
      »Sicher?«
      »Ja. Mehr weiß ich nicht. Sein Name war John und er war ein Doofmann.«
      »Wo hat sie ihn kennen gelernt?«
      »Keine Ahnung. Hat sie nicht gesagt. Ich war den ganzen Sommer mit meinen Eltern in Amerika, ich habe sie erst wiedergesehen, als die Schule begann. Aber da hatte sie schon Schluss mit ihm gemacht.«
      »War das ihr erster Freund?«
      »Das glaube ich nicht, aber es war nie etwas Ernstes.«
      »Woher wissen Sie das?«
      »Das hätte sie mir erzählt.«
      »Hat sie Ihnen alles erzählt?«
      Megan dachte einen Moment lang über die Frage nach. »Nein«, sagte sie dann, »das glaube ich nicht. Debs konnte sehr geheimnistuerisch sein. Aber wenn sie einen Freund gehabt hätte, hätte sie es mir erzählt. Oder ich hätte es einfach gemerkt.«
      »War sie in letzter Zeit geheimnistuerisch?«
      Megan runzelte die Stirn. »Ja, war sie. Und ich hatte die Nase voll davon.«
      »Hat sie Ihnen gesagt, worum es ging?«
      »Nein. Sonst wäre es ja kein Geheimnis mehr, oder?«
      »Hat sie Ihnen gesagt, wen oder was es betraf?«
      Megan schüttelte den Kopf. »Nein.«
      »Hat Sie überhaupt irgendetwas darüber gesagt?«
      »Nur, dass sie fand, es wäre an der Zeit, es jemandem zu erzählen, um dann zu beobachten, was passiert.«
      »Wann hat sie Ihnen das erzählt?«
      »In dem Moment, als sie ging, auf der Brücke.«
      »Als sie rückwärts lief?«
      »Ja. Es war ... es waren ihre letzten Worte.« Ihre Augen füllten sich mit Tränen. »Ich bin müde.«
      »In Ordnung«, sagte Banks. »Tut mir Leid, Megan. Ich versuche es kurz zu machen. Aber Sie müssen sich darüber im Klaren sein, dass das sehr wichtig ist. Wenn es sich um ein Geheimnis über jemanden handelte, der nicht wollte, dass es gelüftet wird ... Und wenn dieser Jemand wusste, was Deborah wusste ... Verstehen Sie, was ich meine?«
      Megan nickte.
      »Wie

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