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Inspector Alan Banks 08 Der unschuldige Engel

Titel: Inspector Alan Banks 08 Der unschuldige Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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noch nie lächeln sehen, für ihr Alter machte sie einen viel zu steifen, prüden und korrekten Eindruck.
      Da die Staatsanwaltschaft häufig eine negative Haltung an den Tag legte, wenn ein Fall vor Gericht kommen sollte, begegnete ihr die Polizei im Allgemeinen mit Misstrauen, und tatsächlich hatte sich Banks schon mehr als einmal mit Oakes über dieses Thema gestritten. Im Großen und Ganzen aber war Oakes ein fairer Mann, der normalerweise - im Gegensatz zu vielen anderen Staatsanwälten - einer Anklage nicht mehr Schaden zufügte als die Verteidigung. Hin und wieder hatte Banks sogar schon ein Bier mit ihm getrunken und dabei Erfahrungen aus dem Schlachtfeld London ausgetauscht, wo beide früher gearbeitet hatten.
      Oakes' Büro war genauso unordentlich wie er selbst, überall lagen Briefe und Akten herum. Da Oakes koffeinabhängig war und sich nicht darum scherte, wo er seinen Becher abstellte, trugen viele der Papiere sein Markenzeichen: Kaffeeränder, die wie die olympischen Ringe verbunden waren. Heute stand sein Becher auf dem Obduktionsbericht von Deborah Harrison.
      Es waren nur noch wenige Wochen bis Weihnachten; vor mehr als zwei Wochen hatten sie sich zum ersten Mal telefonisch besprochen. Die DNA-Tests hatten bestätigt, dass es sich bei dem Blut auf Owens Anorak tatsächlich um Deborahs handelte und dass das Gewebe, das unter ihrem Fingernagel gefunden worden war, von Owen stammte. Banks hatte Oakes alle Zeugenaussagen und gerichtsmedizinischen Testergebnisse geschickt. Mittlerweile hatte auch Pierce' Verteidigungsteam Kopien der Akten erhalten.
      »Das gefällt mir«, sagte Oakes und tippte auf den dicken Aktenstapel auf seinem Schreibtisch. »Besonders gefällt mir diese DNA-Analyse. Da könnte ich mich richtig dran festbeißen. Kein Geständnis, sagen Sie?«
      »Nein«, antwortete Banks.
      »Schön.« Er schlürfte etwas Kaffee. »Geständnisse machen nur Probleme, wenn Sie mich fragen. Ohne ist man besser dran. Was meinen Sie, Denise?«
      »Wir hatten auch schon Erfolg mit Geständnissen. Begrenzten, muss ich allerdings zugeben. Meistens nehmen die Leute sie zurück und behaupten, die Polizei hätte sie gefälscht oder aus ihnen herausgeprügelt.« Sie schaute Banks mit ernster Miene an. »Aber selbst wissenschaftliche Beweise sind nicht völlig problemlos. Es kommt darauf an, wie sie zustande gekommen sind und wer sie präsentiert.«
      »Ach ja, ich weiß«, sagte Oakes und winkte ab. »Erinnern Sie sich an diesen zaudernden Trottel aus dem Innes-Fall, mit dem wir in Richmond zu tun hatten?« Er schaute Banks und Stott an und verdrehte seine Augen. »Eigentlich ein glasklarer Fall. Es ging um Blutspuren. Nachdem die Verteidigung mit dem Kerl fertig war, war er mit den Nerven am Ende. Der war sich nicht mal mehr sicher, ob zwei und zwei vier ergeben. Aber was ich sagen will: Ein guter, solider Fall basiert auf Fakten. Wie die DNA. Das mögen die Richter, das mögen die Geschworenen. Fakten. Unanfechtbar. Schön. Eben Fakten. Habe ich Recht, Denise?«
      Denise Campbell nickte.
      »Na schön«, fuhr Oakes nach einem weiteren Schluck Kaffee fort, »ich gehe davon aus, dass Mr Pierce seine Erlaubnis für die Entnahme von Blut- und Haarproben gegeben hat, oder?«
      »Ja«, sagte Banks. »Die Proben wurden von einem zugelassenen Polizeiarzt genommen. Sie müssten Kopien von den unterschriebenen Einverständniserklärungen haben.«
      Oakes runzelte die Stirn und wühlte in dem Aktenstoß. »Ah, ja«, brummte er und zog ein paar mit Kaffeerändern verzierte Blätter hervor. »Da sind sie ja. Schön, schön. Und seinen Anorak haben Sie auf legalem Wege erhalten?«
      Banks schaute Stott an. »Ja«, erwiderte der. »Er hat uns die Erlaubnis gegeben, ihn für Tests mitzunehmen, und wir haben ihm eine Quittung ausgehändigt.«
      »Aber Sie sind nicht mit einem Durchsuchungsbefehl in seine Wohnung gegangen?«
      »Nein«, sagte Stott. »In dem Stadium der Ermittlungen wollten wir einfach nur mit Mr Pierce sprechen. Als ich dann den orangefarbenen Anorak sah und mir die Beschreibung eines Mannes in einem ähnlichen Anorak, der in der Nähe des Tatortes gesehen worden war, einfiel, ergriff ich die Initiative und ...«
      Oakes winkte wieder ab. »Ja, ja, ja, Inspector. Schön und gut. Sie sitzen hier nicht im Zeugenstand. Ersparen Sie mir die Einzelheiten. Das Ganze ist ein bisschen dürftig, aber es muss genügen.«
      Stott saß mit rotem Gesicht und

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