Inspector Alan Banks 09 Das blutige Erbe
er hier ist?«
Mr. Fox machte eine Kopfbewegung. »Hinter dem Haus ist eine Doppelgarage. Normalerweise stellt er ihn dort neben unserem Wagen ab.«
»Haben Sie geschaut, ob der Wagen noch dort ist?«
»Nein. Ich hatte keinen Grund dazu.«
»Haben Sie den Wagen letzte Nacht gehört?«
Er schüttelte den Kopf. »Nein. Wir gehen normalerweise früh zu Bett. Bevor Jason zurückkommt, wenn er ausgegangen ist. Er bemüht sich immer, leise zu sein, und wir haben beide einen ziemlich tiefen Schlaf.«
»Wären Sie so nett und zeigen Detective Constable Gray, wo die Garage ist?«, bat Banks Steven Fox. »Und, Susan, falls der Wagen da ist, schauen Sie nach, ob er den Schlüssel stecken gelassen hat.«
Steven Fox führte Susan zur Hintertür hinaus.
»Hat Jason eine Freundin?«, fragte Banks Mrs. Fox, während die anderen weg waren.
Sie schüttelte den Kopf. »Glaube ich nicht. Vielleicht hat er eine in Leeds, aber ...«
»Er hat jedenfalls keine erwähnt oder mitgebracht?«
»Nein. Ich glaube nicht, dass er eine feste Freundin hat.«
»Hätte er es erzählt, wenn er eine hätte?«
»Es gibt keinen Grund, warum er es nicht erzählen sollte.«
»Wie kommen Sie und Jason miteinander aus?«
Sie wandte sich ab. »Wir kommen gut miteinander aus.«
Susan und Steven Fox kamen von der Garage zurück. »Er steht dort«, verkündete Susan. »Ein grüner Clio. Ich habe die Nummer notiert. Schlüssel stecken nicht.«
»Was ist?«, wollte Mrs. Fox wissen. »Wenn Jason nicht Opfer eines Autounfalles geworden ist, hat er dann jemanden angefahren? Hat es einen Unfall gegeben?«
»Nein«, antwortete Banks. »Er hat niemanden angefahren.« Er seufzte und schaute auf die Landkarte über dem Kamin. Er konnte sie nicht länger im Unklaren lassen. Das Beste, was er tun konnte, war, den Aspekt des Ungewissen hochzuspielen.
»Ich möchte Sie nicht beunruhigen«, sagte er, »aber vergangene Nacht wurde ein Junge getötet, wahrscheinlich in einem Kampf. Detective Constable Gay hat Ihnen das Bild des Zeichners gezeigt, denn jemand war der Ansicht, dass es Jason ähneln könnte. Deshalb müssen wir wissen, was er getan hat und wo er gewesen ist.«
Banks wartete auf den Ausbruch, aber er kam nicht. Stattdessen schüttelte Mrs. Fox den Kopf und sagte: »Das kann nicht unser Jason sein. Er würde sich nicht in Kämpfe oder etwas Ähnliches verwickeln lassen. Und aufgrund des Bildes kann man doch nichts sagen, oder?«
Banks stimmte zu. »Sie werden wohl Recht haben«, sagte er. »Wahrscheinlich ist er mit seinen Kumpels über das Wochenende irgendwohin gefahren, ohne es Ihnen zu sagen. Kinder - manchmal nehmen sie keine Rücksicht, nicht wahr? Würde sich Jason so verhalten?«
Mrs. Fox nickte. »O ja. Jason erzählt uns nie etwas, nicht wahr, Steven?«
»Das stimmt«, pflichtete ihr Mr. Fox bei. Doch Banks hörte an seinem Tonfall, dass er nicht ganz so überzeugt davon war wie seine Frau, dass Jason nicht das Opfer war. Er fragte sich, warum. Seiner Erfahrung nach machten Mütter sich häufig mehr Illusionen über ihre Kinder als Väter.
»Hat Jason Freunde in der Siedlung, mit denen er ausgegangen sein könnte?«, fragte Banks. »Jemand aus der Gegend?«
Mrs. Fox sah ihren Mann an, ehe sie antwortete. »Nein«, sagte sie dann. »Schauen Sie, wir wohnen erst seit drei Jahren in Eastvale. Wir sind von Halifax hergezogen. Außerdem trinkt Jason nicht. Auf jeden Fall nicht übermäßig.«
»Seit wann hat er seinen Job in Leeds?«
»Er hat dort angefangen, kurz bevor wir umgezogen sind.«
»Verstehe«, sagte Banks. »Er hat hier also nicht viel Zeit verbracht und konnte sich gar nicht eingewöhnen und Freunde finden?«
»Das stimmt«, bestätigte Mrs. Fox.
»Hat er andere Verwandte in der Gegend, die er besucht haben könnte? Einen Onkel vielleicht?«
»Nur meinen Vater«, sagte Mrs. Fox. »Deswegen sind wir im Grunde hierher gezogen - um näher bei meinem Vater zu sein. Meine Mutter starb vor zwei Jahren und er wird nicht jünger.«
»Wo wohnt er?«
»Oben in Lyndgarth, er ist also nicht weit weg, im Notfall oder so. Eastvale war die nächstliegende Stadt, in die sich Steven versetzen lassen konnte.«
»Was machen Sie beruflich, Mr. Fox?«
»Ich arbeite für die Bausparkasse. Abbey National, die große Filiale an der York Road, gleich nördlich vom Marktplatz.«
Banks nickte. »Kenne
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