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Inspector Alan Banks 09 Das blutige Erbe

Titel: Inspector Alan Banks 09 Das blutige Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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geschehen ist, ja? Wenn Sie hier gewesen wären, um Ihrer Arbeit nachzugehen, wüssten Sie vielleicht besser darüber Bescheid, was vor sich geht. Sie können mir glauben, Banks, dass es ganz genau so geschehen ist. Ihre Kollegen haben ein Geständnis von Mark Wood erhalten. Während Sie sich vermutlich bei einem Bummel durch den Rotlichtbezirk vergnügten.«
      Das ging für Banks' Geschmack ein bisschen zu weit unter die Gürtellinie. »Bei aller Fairness, Sir ...«
      Riddle stand auf und lehnte sich gegen den Aktenschrank, nicht ohne ihn zuerst nach Staub zu überprüfen. »Erzählen Sie mir nichts von Fairness, Banks. Ich bin so fair zu Ihnen gewesen, wie ich nur konnte. Ich habe Ihnen mehr Raum gelassen und mehr Freiheit gegeben, um Ihren diversen Hirngespinsten hinterherzu-rennen, als jedem anderen Beamten, der mir untersteht. Und was haben Sie mit dieser Freiheit angestellt? Sie haben sie missbraucht, das haben Sie getan. Ausflüge nach Leeds, um Klassikplatten zu kaufen und nebenbei ihre Freundin zu treffen, und jetzt ein Wochenende in Amsterdam mitten in einer wichtigen Ermittlung.«
      »Wenn ich mal etwas sagen dürfte, Sir«, schaltete Banks sich ruhig ein. »Erstens war der Grund meiner Reise einzig und allein der Fall und zweitens haben Sie den Jason-Fox-Fall nicht aufgeklärt.«
      Riddles Glatze nahm die rote Alarmfarbe an. »Und ich sage Ihnen, dass der Fall geklärt ist. Haben Sie mich verstanden, Banks?«
      »Aber ...«
      »Wer hat denn für die Reise gezahlt, wenn ich fragen dürfte?«
      Scheiße. Wenn Banks ihm erzählte, dass es Scotland Yard war, würde er ihm entweder nicht glauben oder er würde versuchen, über das Telefon herauszufinden, wer genau dahinter steckte, und dabei so viel Alarmsirenen auslösen wie eine wahnsinnige Kuh, die durch ein kambodschanisches Minenfeld trampelt. Außerdem war Dirty Dick Burgess, der Einzige, der neben Craig für ihn bürgen könnte, im Urlaub, »irgendwo in den Tropen«.
      »Das kann ich nicht sagen, Sir«, antwortete er.
      »Ich nehme also an, Sie haben nicht selbst dafür gezahlt, nicht aus eigener Tasche?«
      »Nein, Sir.«
      »Dachte ich mir. Und Ihre Frau? Hat sie Sie auf dieser geheimnisvollen, fallbezogenen Mission begleitet?«
      »Nein, Sir.«
      »Ihre Geliebte vielleicht? Oder waren Sie dort, um die einheimischen Mädchen zu bumsen?«
      Banks stand mit wachsender Verärgerung auf. »Hören Sie, Sir, diese Unterstellungen beginnen mir zu missfallen. Auch wenn Sie mein Vorgesetzter sind, muss ich mir von Ihnen keine persönlichen Beleidigungen bieten lassen.«
      Riddle trat einen Schritt vor und reckte sein Kinn wie den Bug eines Schiffes. »Sie werden sich bieten lassen, was immer ich Ihnen sage, mein Junge, und im Moment sage ich Ihnen, dass Sie suspendiert sind.«
      »Was?«
      »Sie haben mich verstanden, Banks. Ich suspendiere Sie vom Dienst und Ihr Verhalten wird ein Disziplinarverfahren zur Folge haben.«
      »Das können Sie nicht tun.«
      »Und ob ich das tun kann. Lesen Sie die Richtlinien. Ich denke, wenn ein Beamter während einer wichtigen Ermittlung ein langes Wochenende blaumacht, ist das Grund genug für eine Untersuchung. Pflichtversäumnis. Mein Gott, Mann, Sie sind Detective Chief Inspector. Sie sollten ein Vorbild sein.«
      Banks setzte sich wieder, eine bleierne Last in seiner Brust. »Verstehe. Und das ist offiziell?«
      »Offizieller geht es nicht mehr.«
      Banks konnte kaum glauben, was er da hörte. Innerlich kochte er vor Wut. Er sah rot. Alles ging den Bach runter. Seine Ehe. Nun sein Job. Aus irgendeinem Grund hatte es dieser Idiot auf ihn abgesehen. Für Riddle spielte es überhaupt keine Rolle, ob es im Jason-Fox-Fall noch unbeantwortete Fragen geben könnte; er hatte seine Scheuklappen aufgesetzt und würde sie nicht wieder abnehmen. Zweifellos hatte er gleichzeitig die moslemische Gemeinde und die allgemeine Öffentlichkeit zufrieden gestellt.
      »Das war es dann also?«, fragte er. »Ich kann gehen?«
      »Ja. Ich befehle Ihnen sogar zu gehen.« Riddle grinste. »Sie sind suspendiert, Banks.«
      »Gut. Anscheinend haben Sie bereits einige Zeit auf diesen Moment gewartet.«
      Riddle nickte. »Oh, ja.«
      Banks stand auf, steckte seine Zigaretten in die oberste Tasche seiner Jacke und nahm sie von der Garderobe. Dann ergriff er seine Tasche, blieb aber auf dem Weg zur Tür vor Riddle stehen und legte sie wieder auf den Schreibtisch. »Ist das

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