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Inspector Alan Banks 09 Das blutige Erbe

Titel: Inspector Alan Banks 09 Das blutige Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Pamela Jeffreys erzählt hat, der Bratschistin, die vor ein paar Jahren in einen Fall verwickelt war und wegen der Banks noch heute ein schlechtes Gewissen hat. Und Samstagnacht, im Bett, habe ich dir erzählt, dass Banks in Amsterdam war. Ich habe selbst Schuld, dass ich so dumm war. Vielleicht lag es am Wein. Aber du ... du ... das ist nicht zu entschuldigen.«
      »Okay«, sagte Gavin und starrte sie kühl an. »Der Chief Constable wollte darüber informiert sein, was in Eastvale vor sich geht. Na und? So ist er nun einmal. Anders als sein Vorgänger weiß er gerne Bescheid. Aber mal ehrlich. Für dich ist es einfach. Du musst nicht tagein, tagaus mit ihm zusammenarbeiten, oder?« Er deutete mit dem Daumen auf seine Brust. »Aber ich muss es. Und wir müssen uns alle um unsere Karriere kümmern, oder? Was ist so falsch daran?«
      Obwohl es genau das war, was sie erwartet hatte, konnte Susan kaum glauben, was sie da hörte. »Du gibst es also zu? Einfach so? Du hast mich benutzt, um meine Kollegen auszuspionieren?«
      »Tja, da du den Beweis hast, kann ich nicht mehr viel sagen, oder? Ich kann es kaum leugnen. Ja. Mea culpa.«
      »Ich verstehe es nicht, Gavin. Wie konntest du das tun?«
      Gavin zuckte mit den Achseln. »Ich hatte nie gedacht, dass es so weit kommen würde«, sagte er. »Mein Gott, es waren nur Kleinigkeiten, nichts Wichtiges. Wie gesagt, Riddle wollte nur informiert werden. Aber deswegen habe ich dich nicht angesprochen. Das kam erst später. Als er herausfand, dass wir beide miteinander ausgehen. Und glaube mir, ich habe es ihm nicht erzählt. Riddle hat ein ganz gutes Netzwerk.« Er zuckte wieder mit den Achseln. »Ich dachte wirklich nicht, dass es Schaden anrichten würde.«
      »Wollte er über Eastvale im Allgemeinen informiert werden oder speziell über Detective Chief Inspector Banks?«
      Gavin trat von einem Fuß auf den anderen. »Tja, er hat speziell nach Banks gefragt. Er hat nie viel von Banks gehalten. Er hielt ihn für eine Art Einzelgänger, um die Wahrheit zu sagen.«
      »Das weiß ich«, sagte Susan. »Er hat ihn nie gemocht, von Anfang an nicht. Ich erinnere mich noch ,gut an den Deborah-Harrison-Fall, als Banks ein paar von Riddles wichtigen Freunden verärgert hat. Er hat nur etwas gesucht, was er gegen ihn benutzen kann. Und du hast mich benutzt, um es ihm zu beschaffen. Und das kann ich dir nicht verzeihen.«
      »Wie gesagt, ich habe wirklich nicht gedacht, dass ich irgendwelchen ...«
      »Ach, halt den Mund, Gavin. Deine Ausreden interessieren mich nicht. Du hast mich benutzt, um Banks' Karriere zu zerstören, und das ist alles, was mich interessiert.«
      »Wenn du es so sehen willst.«
      »Kann man es denn anders sehen?«
      »Ich nehme an, dann ist es zwischen uns aus, oder?«
      Susan konnte ihn nur anschauen und den Kopf schütteln. Dann drehte sie sich um und ging.
      »Was ist los, Susan?«, rief Gavin hinter ihr her. »Bist du scharf auf ihn, oder was? Du solltest mal hören, wie du über ihn sprichst. Wie eine verliebte Teenagerin. Glaube mir, es war nicht schwer, dich dazu zu bringen, über ihn zu reden. Viel schwerer war es, dich zum Schweigen zu bringen. Selbst im Bett.«
      Susan schlug die Tür hinter sich zu und stieg in ihren Wagen. Sie konnte sich nicht bewegen, sie konnte nicht einmal den Schlüssel im Zündschloss herumdrehen. Sie konnte nur dasitzen, ihre Hände umklammerten das Lenkrad, zitternd. Sie holte ein paar Mal tief Luft.
      Und dann tat Susan etwas, was sie sonst sehr selten tat, und wenn es passierte, dann hasste sie sich selbst dafür. Sie begann zu weinen. Tiefe, krampfartige Schluchzer. Denn, Scheiße, sagte sie sich, Gavin hatte Recht. Sie hatte es sich nie eingestanden, aber sie wusste es seit Ewigkeiten. Sie interessierte sich tatsächlich für Banks, sie hatte ihn mehr als gern. Und, verdammt, er war ein verheirateter Mann, er war ihr Vorgesetzter, er würde sie im Leben nicht in Betracht ziehen. Sie war nur eines dieser dummen Mädchen, die in ihren Chef verliebt sind, und es gab nun keine Möglichkeit mehr, in Eastvale zu bleiben, nicht nach alledem.
     
    * III
     
    Es war schon lange dunkel, als Banks nach Hause kam. Stundenlang, so schien es ihm, war er durch die Dales gefahren und hatte kaum gewusst, wo er war oder welche Musik sich im Kassettenrecorder ständig wiederholte. Seine Knöchel schmerzten noch, aber das innere Beben hatte aufgehört. Hatte er das wirklich getan? Hatte er

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