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Inspector Alan Banks 09 Das blutige Erbe

Titel: Inspector Alan Banks 09 Das blutige Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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and Bradford gelandet und hatte noch nicht zu Mittag gegessen. Nun hatte er auch keine Möglichkeit mehr, einen Happen zu sich zu nehmen. Eigentlich hatte er nicht vorgehabt, auf dem Revier vorbeizuschauen, doch als er sich Eastvale genähert hatte, fühlte er sich außerstande, sofort zurück in das leere Haus zu fahren.
      »Ah, Chief Inspector Banks«, sagte Riddle. »Auf Sie habe ich gewartet. Nett, dass Sie mal reinschauen.«
      »Tut mir Leid, Sir«, murmelte Banks, während Riddle ihm in sein Büro folgte.
      Riddle zog seine Hose an den Knien hoch, um seine Bügelfalten zu schonen, setzte sich auf die Tischkante und schaute auf Banks hinab. Banks vermutete, dass er diese Position einnahm, weil er glaubte, sie würde ihm einen psychologischen Vorteil verschaffen. Wie wenig er doch wusste.
      »Und unterlassen Sie dieses Grinsen, Mann«, sagte Riddle. »Haben Sie eigentlich eine Ahnung, in welchen Schwierigkeiten Sie stecken?«
      »Schwierigkeiten, Sir?«
      »Ja, Banks. Und zwar ernsthafte Schwierigkeiten diesmal. Sie hauen mitten in einer wichtigen Ermittlung für ein Wochenende nach Amsterdam ab und lassen Ihre Untergebenen die Arbeit für Sie machen. Und die klären, während Sie weg sind, auch noch den Fall auf.« Er lächelte. »Ich muss zugeben, dass ich dabei eine gewisse Genugtuung verspüre.«
      »Mit allem Respekt, Sir ...«
      »Mit allem nichts, Banks.« Riddle reckte seinen Hals. Die Sehnen spannten sich an und die Haut seines Halses wurde rot. »Was haben Sie sich dabei gedacht, verdammt nochmal? Können Sie mir das beantworten?«
      Auf dem Rückflug hatte Banks versucht, sich auf einen solchen Moment vorzubereiten. Aber im Grunde hatte er mit einer Auseinandersetzung mit Gristhorpe gerechnet und nicht mit Riddle. Und das war ein großer Unterschied. Es war nicht so, dass er Riddle nicht vertraute. Der Mann war keine Spur korrupt. Es war auch nicht so, dass er Riddle verdächtigte, »er pflege freundschaftlichen Verkehr mit Faschisten«. Das war nur ein Witz gewesen. Und ein schlechter dazu. Doch während Gristhorpe Banks' Erklärung ohne Nachforschungen akzeptiert und die Sache auf sich hätte beruhen lassen, war Riddle zu misstrauisch, um das zu tun.
      Wenn Banks ihm erzählen würde, was er von Craig McKeracher erfahren hatte, würde Riddle in null Komma nichts am Telefon hängen, um seine Freunde in allen wichtigen Positionen zu der Sache zu befragen. Wenn es eine Möglichkeit gab, aus dieser Situation etwas Ruhm abzuschöpfen, würde er seinen gebührenden Anteil daran haben wollen. Und ein falsches Telefonat könnte ernsthafte Konsequenzen für Craig haben. Sollte Riddle andererseits merken, dass er aus der Sache für sich nichts herausholen konnte, würde er Banks befehlen, mit seinen Informationen herauszurücken und sie an West Yorkshire weiterzugeben. Riddle war nicht Chief Constable, weil er die Wahrheit mit allen Mitteln verfolgte. Das Problem war, dass aus der Polizei von West Yorkshire bereits Informationen zu Motcombe durchgesickert waren.
      Ein echtes Dilemma.
      Banks wusste außerdem, dass der Fall nach Riddles Auffassung aufgeklärt war. Höchst befriedigend aufgeklärt.
      Aus diesen Gründen beantwortete er die Frage mit sorgsam abgewägten Worten, war sich aber, schon während er es tat, bewusst, dass es nicht funktionieren würde. »Ich kann Ihnen leider nichts sagen, Sir«, erwiderte er. »Auf jeden Fall im Moment noch nicht. Es ist sehr delikat. Ich kann Ihnen jedoch versichern, dass meine Reise im direkten Zusammenhang mit dem Jason-Fox-Fall stand.«
      Riddle schüttelte den Kopf. »Delikat? Zu delikat für einen' wie mich? Nein, Banks. Das genügt nicht. Ich habe Ihnen bereits gesagt, dass der Jason-Fox-Fall in Ihrer Abwesenheit aufgeklärt worden ist.«
      »Ich weiß, Sir. Ich habe davon in der Morgenzeitung gelesen.« Am Flughafen Schiphol hatte Banks eine Ausgabe von The Independent gekauft und den vollständigen Bericht über die Verhaftung und das Geständnis von Mark Wood für den Mord an Jason Fox gelesen. Einschließlich eines Zitats von Riddle, wonach »Fox in einem Streit nach Alkoholkonsum von einem Freund getötet wurde. Ich bin sehr froh, sagen zu können, dass zwar Alkohol eindeutig ein Auslöser war, nicht aber Rassenkonflikte.« Banks hatte nicht einen Moment daran geglaubt. »Ich bin mir aber nicht sicher, dass es so geschehen ist«, fuhr er fort.
      »Ach«, sagte Riddle. »Sie sind sich nicht sicher, dass es so

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