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Inspector Alan Banks 09 Das blutige Erbe

Titel: Inspector Alan Banks 09 Das blutige Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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lachte. »Das ist nichts Neues. Ich glaube, das weiß er bereits.« Sie schaute auf ihre Uhr.
      »Vielleicht ist er deshalb nach Leeds verschwunden?«
      »Chief Inspector Banks hat keine Angst vor Jimmy Riddle.«
      »Sollte er aber vielleicht.«
      Susan konnte Gavin nicht ansehen, ob er es ernst meinte oder nicht. Man konnte ihn oft nur schwer einschätzen. »Ich muss los«, sagte sie und stand auf.
      »Du kannst noch nicht weg. Du hast deine Pommes nicht aufgegessen.«
      »Die machen dick.«
      »Aber meine halbe Stunde ist noch nicht um.«
      »Ist das Leben nicht ungerecht?«, säuselte Susan lächelnd, während sie ihn auf die Wange küsste und sich dann zum Gehen umwandte.
      »Samstag?«, rief er hinter ihr her.
      »Mal sehen«, gab sie zurück.
     
     

* SECHS
     
    * I
     
    Detective Inspector Ken Blackstone von der Kriminalpolizei West Yorkshire wartete bereits, als Banks und Hatchley den Pub erreichten, den er am Telefon vorgeschlagen hatte, eine zwielichtig aussehende Spelunke umweit Kirkgate Market, gleich hinter dem Polizeipräsidium in Millgarth.
      Meistens fand nahe der Bushaltestelle hinter der riesigen edwardianischen Markthalle ein Markt unter freiem Himmel statt, doch bei dem Nieselregen heute spazierten nur ein paar verlorene Seelen durch die verdeckten Stände, um Stoffe oder Früchte anzufassen, durch zerfledderte Taschenbücher zu blättern und zu überlegen, ob sie diesen »original antiken« Türklopfer aus Messing kaufen sollten.
      Aber niemand war mit ganzem Herzen bei der Sache, nicht einmal die Händler, die normalerweise alles gaben, um ihre Waren anzupreisen und die Kunden an ihre Stände zu locken. Heute standen die meisten von ihnen teilnahmslos da, mit Kappen und Wachsjacken bekleidet, zogen an ihren Zigaretten und traten von einem Fuß auf den anderen.
      In dem Pub war auch nicht viel los. Blackstone hatte ihnen versichert, dass der Koch einen anständigen Yorkshire Pudding mit Soße zubereitete, was sich glücklicherweise als richtig herausstellte. Da sie im Dienst waren, tranken Banks und Blackstone nur halbe Pints. Hatchley, nicht willens, sich eine für ihn in letzter Zeit seltene Gelegenheit entgehen zu lassen, nahm ein ganzes Pint Tetley's Bitter. In einer Ecke des Barbereichs stand eine gigantische Jukebox, die im Moment jedoch stumm war, sodass sie nicht brüllen mussten.
      »Mensch, Alan«, sagte Blackstone, als würde er Gavin Richards Ansichten wiedergeben, »du hast in den letzten paar Jahren so viel Zeit hier unten zugebracht, dass ich mich nicht wundern würde, wenn du einen Umzug in Erwägung ziehst.«
      Banks lächelte. »Ist mir auch schon durch den Kopf gegangen. Natürlich nicht ernsthaft. Oder vielleicht doch ein bisschen ernsthaft. Jetzt, wo Brian und Tracy ausgezogen sind, kommt mir das Haus einfach zu groß vor. Und sosehr es mir in Eastvale auch gefällt ... ich glaube, Sandra vermisst das Großstadtleben. Und ich hätte nichts dagegen, der Opera North etwas näher zu sein.« Bei der Erwähnung von Sandra spürte er einen Stich. Seit ihrem Streit neulich abends hatten sie nicht mehr miteinander gesprochen und die Opera North hatte mit Sicherheit ihren Anteil an den Unstimmigkeiten.
      Blackstone lächelte. »So übel ist es hier nicht. Es gibt schlimmere Orte.«
      Banks schaute Hatchley an, der vor ein paar Jahren Dienst bei der Polizei von West Yorkshire getan hatte. »Stimmt das, Jim?«
      »Er hat Recht«, stimmte Hatchley zu. »Und es wäre vielleicht auch kein schlechter Schritt für die Karriere.« Er zwinkerte. »Hier sind Sie weit weg von Jimmy Riddle. Wir würden Sie natürlich vermissen.«
      »Hören Sie auf, sonst fange ich an zu heulen«, sagte Banks und tat so, als suchte er ein Taschentuch.
      »Na gut«, sagte Hatchley, »dann würden wir Sie eben nicht vermissen.«
      »Und, was habt ihr hier am Hals?«, fragte Banks.
      »Ungefähr das Gleiche wie immer«, antwortete Blackstone. »In letzter Zeit hatten wir eine Serie >Blitz-überfälle<. Fünf oder sechs junge Kerle gehen in einen Laden, und wenn der Inhaber seine Kasse aufmacht, legen sie blitzschnell los, verbreiten im ganzen Laden Chaos und bedienen sich bei den Kunden und aus der Kasse. Zum größten Teil Kinder; fünfzehn und jünger, die meisten. Sie sind auch schon dazu übergangen, das Gleiche in Bausparkassen und Postämtern zu machen.«
      Banks schüttelte den Kopf. »Hört sich an wie Amerika.«
      »Du weißt, wie es

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