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Inspector Alan Banks 09 Das blutige Erbe

Titel: Inspector Alan Banks 09 Das blutige Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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zurückschrecken würden, eine Eintragung im Notizbuch zu fälschen oder eine Aussage zu verändern, um jemanden zu verurteilen. Die Birminghamer Sechs sind uns allen peinlich, müssen Sie wissen. Deswegen gibt es heutzutage so viele Gesetze, welche die Position der Bürger schützen. Wir dürfen Sie nicht verprügeln. Wir dürfen kein Geständnis von Ihnen erzwingen. Wir müssen Sie gut behandeln, solange Sie in Gewahrsam sind, wir müssen Sie ernähren, Ihnen Möglichkeiten zur Bewegung erlauben, Ihnen Kontakt mit einem Strafverteidiger gewähren. Und so weiter. Das ist alles durch die Richtlinien der Polizei festgelegt.« Gristhorpe spreizte seine Finger. »Verstehen Sie, Mark, wir sind nur bescheidene Diener der Öffentlichkeit, sanfte Hüter des Gesetzes, nur dazu da, dafür zu sorgen, dass Ihre Rechte nicht auf irgendeine Weise missbraucht werden. Übrigens, Sie werden mittlerweile etwas hungrig sein, oder? Ich habe jedenfalls Hunger. Was halten Sie davon, wenn ich uns ein bisschen Kaffee und ein paar Sandwiches kommen lasse?«
      »Von mir aus. Solange sie nicht mit Lachs sind. Ich bin allergisch gegen Lachs.«
      »Kein Problem. Susan, würden Sie einen der uniformierten Beamten bitten, kurz rüber ins Queen's Arms zu gehen und Cyril zu bitten, uns zwei oder drei Schinken-und-Käse-Sandwiches zu machen? Und einer von der Bereitschaft soll uns eine Kanne frischen Kaffee hochbringen, bitte.«
      »Selbstverständlich, Sir.«
      Susan steckte ihren Kopf durch die Tür, gab die Bitte weiter und kehrte dann wieder auf ihren Stuhl zurück.
      »Aber während wir warten«, sagte Gristhorpe, »und wenn Sie nichts dagegen haben, Mark, lassen Sie uns noch einmal zu den Vorgängen des letzten Samstagabends zurückkehren, ja? So, wie ich gehört habe, haben Sie Ihre ursprüngliche Geschichte geändert, die Sie nun, verständlicherweise, als Lüge bekennen.«
      »Weil ich Angst hatte, dass Sie mir etwas anhängen.«
      »Richtig. Weil Sie Angst hatten, dass wir Ihnen etwas anhängen. Aber was das angeht, habe ich Sie hoffentlich beruhigt.«
      Wood lehnte sich zurück und lächelte. »Sie sind wesentlich netter als diese Typen von West Yorkshire, die mich wegen dieser Drogensache geschnappt haben.«
      Ich glaube es nicht, dachte Susan. Jetzt bekam der alte Herr sogar schon Komplimente von seinen Verdächtigen.
      »Tja«, sagte Gristhorpe und neigte leicht seinen Kopf. »Die Beamten in West Yorkshire haben auch wesentlich mehr Probleme als wir hier. Das ist ein urbaneres Umfeld dort. Die müssen die Ermittlungen manchmal ein bisschen abkürzen.«
      »Verstehe.«
      »Aber das liegt ja jetzt alles hinter Ihnen, Mark, nicht wahr? Sie sind seitdem ein guter Junge gewesen. Sie haben einen Kurs belegt und sich dann selbstständig gemacht. Bewundernswert. Doch nun gibt es dieses kleine Problem, und je eher wir es geklärt haben, desto schneller können Sie Ihr normales und produktives Leben mit Ihrer Familie weiterführen. Hat Jason jemals versucht, Sie für die Albion-Liga zu interessieren?«
      »Manchmal. Er hat eine Menge Schwachsinn darüber gefaselt, dass der Holocaust nie stattgefunden hat und dass die meisten Juden an Typhus gestorben sind und die Duschen nur dafür da waren, sie zu desinfizieren, dass es also in Wirklichkeit gar keine Todeslager gab. Ich muss zugeben, dass mich sein Gelabere ein bisschen angewidert hat. Dann habe ich das Interesse verloren und ihm kaum noch zugehört. Meistens dachte ich, er kann das nicht ernst meinen.«
      »Ich habe gehört, Ihre Frau stammt aus der Karibik?«
      »Ihre Familie ist aus Jamaika, ja.«
      »Wie haben Sie das damit in Einklang gebracht, mit einem Rassisten wie Jason zusammenzuarbeiten?«
      »Ich habe mir keine großen Gedanken darüber gemacht, auf jeden Fall am Anfang nicht. Wie gesagt, meiner Meinung nach gab Jason eine Menge Müll von sich. Ich war kurz davor, ihn loszuwerden, als ...«
      »Als was, Mark?«
      »Sie wissen schon. Als er starb.«
      »Ach, genau. Haben Sie ihm erzählt, dass Sie mit einer Jamaikanerin verheiratet sind?«
      »Machen Sie Witze ? Um dann zu hören, wie er darüber herzieht? Bei gemischten Ehen konnte er echt an die Decke gehen. Nein, ich habe mein Privatleben und meine beruflichen Angelegenheiten komplett getrennt.«
      Gristhorpe rückte wieder seine Brille zurecht und nahm sich ein paar Augenblicke, um einige Blätter zu überfliegen. Dann schaute er zurück zu Wood, nahm seine Brille

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