Inspector Alan Banks 09 Das blutige Erbe
in die Hand und runzelte die Stirn. »Aber Sie wussten, dass Jason diese Computerarbeit für seine Liga gemacht hat?«
Das Essen kam, und sie machten einen Moment Pause, um die Sandwiches herumzureichen und Kaffee einzuschenken.
»Ja, ich wusste es«, antwortete Wood. »Aber was er in seiner Freizeit gemacht hat, war seine Sache.«
»Selbst wenn es Ihnen nicht gefiel? Seine Arbeit trug das Zeichen der Firma, die Sie beide zusammen geführt haben, oder?«
»Wir konnten alle Aufträge gebrauchen, die wir kriegen konnten.«
»Richtig. Deshalb haben Sie Ihren Namen für die Propaganda einer Neonazi-Gruppe hergegeben, obwohl Sie deren Ansichten abscheulich fanden. Mein Gott, Ihre Frau ist eine Schwarze, Mark. Was glauben Sie, würden die Kumpane von Jason Fox mit ihr machen, wenn sie auch nur die geringste Gelegenheit hätten? Was geben Sie denn für eine Figur ab, Mark? Schämen Sie sich für Ihre Frau?«
»Jetzt warten Sie mal einen Moment...«
Gristhorpe beugte sich vor. Er sprach nicht lauter, er fixierte Mark nur mit seinen Blicken. »Nein, Mark, jetzt warten Sie mal einen Moment. Sie haben mit Jason Fox getrunken in der Nacht, in der er getötet wurde. Sie haben uns bereits ein paar Mal angelogen, aber lassen wir das jetzt mal außer Acht. Ihre neueste Geschichte lautet, dass Sie mit Jason zusammen waren, aber dass Sie beide sich vor dem Jubilee getrennt haben, wobei Sie ihm die Flasche Bier gegeben haben, die Sie beim Straßenverkauf gekauft haben, weil Ihnen einfiel, dass Sie nach Hause fahren mussten. Ist das richtig?«
»Ja.«
»Und Sie beide waren keine engen Freunde?«
»Nein. Das habe ich Ihnen bereits gesagt. Wir haben zusammengearbeitet. Das ist alles.«
»Wie kamen Sie dann darauf, mit ihm im Jubilee trinken zu gehen? Eastvale ist weit weg von Ihrem normalen Revier, oder? Können Sie das erklären?«
»Er sagte, er wollte zum Fußballspielen nach Eastvale fahren. Ich hatte Lust, mal wieder auszugehen - irgendwo anders. Nur zur Abwechslung. Sheri wusste, dass ich in letzter Zeit ein bisschen mies drauf war, wegen der Firma und so weiter, und sie sagte, es würde ihr nichts ausmachen, mit Connor zu Hause zu bleiben. Im Jubilee spielen samstagsabends echt gute Bands und ich mag Livemusik.«
»Sie sind also den ganzen Weg von Castleford hier hoch gefahren, um einen geselligen Abend mit einem Geschäftspartner zu verbringen, den Sie nicht besonders mochten, jemandem, der der Meinung war, Ihre Frau und ihresgleichen sollte man auf Boote packen und zurück in die Karibik schicken?«
Mark zuckte mit den Achseln. »Ich bin wegen der Band gekommen. Da Jason sowieso in der Stadt war, wollte er vorbeikommen, mehr nicht. Ich dachte, es wäre mal eine Abwechslung von Razor's Edge und Celtic Warrior und dem ganzen anderen Scheiß, den er hörte. Einmal anständige Musik hören. Das Jubilee hat im ganzen Norden einen guten Ruf. Da können Sie jeden fragen. Und so weit weg ist es auch nicht. Immer die A1 hoch. Dauert nicht länger als anderthalb Stunden oder so für einen Weg.«
»Das sind drei Stunden Fahrt, Mark.«
»Und? Ich fahre gern.«
»Was haben Sie getan, nachdem Sie sich von Jason getrennt hatten?«
»Ich bin direkt nach Hause gefahren. Ich war nicht über die Promillegrenze, wenn Sie darauf hinauswollen.«
»Aber Sie sind trotzdem den ganzen Weg gekommen, obwohl Sie wussten, dass Sie trinken würden und zurückfahren müssen?«
Wood zuckte mit den Achseln. »Ich bin kein großer Trinker. Mir reichen drei oder vier Pints an einem Abend.«
»Sind Sie sicher, dass Sie nicht mehr hatten, Mark?«
»Ich hatte drei Pints. Höchstens vier. Wenn ich damit die Promillegrenze überschritten habe, dann klagen Sie mich eben an.«
»Sind Sie sicher, dass Sie nicht zu viel getrunken und Jason gefragt hatten, ob Sie bei ihm übernachten können? Sind Sie sicher, dass Sie nicht mit ihm ...«
»Nein. Ich habe es Ihnen gesagt. Ich bin direkt nach Hause gefahren.«
»In Ordnung, Mark. Wenn Sie das sagen. Ich habe jedoch noch eine weitere Frage an Sie, bevor ich Sie allein lasse, damit Sie über unsere kleine Diskussion nachdenken können.«
»Und welche?«
»Wenn Sie Jason die Bierflasche gegeben haben und er daraus auf seinem Heimweg getrunken hat, warum haben wir dann nicht auch seine Fingerabdrücke darauf gefunden?«
* II
Das Mädchen war unglaublich schön, fand Banks. Sie sah leicht
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