Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Inspector Alan Banks 10 In einem heißen Sommer

Titel: Inspector Alan Banks 10 In einem heißen Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
Vom Netzwerk:
Begeisterung nicht teilen, obwohl es ihn freute, dass sie herausgefunden hatte, wie das Cottage neben dem Schuppen hieß.
      Während er auf den Anruf von John Webb wartete, der ihm eine Auflistung der am Tatort gefundenen Gegenstände' durchgeben wollte, blätterte er in seinem Posteingangskorb. Auf einer Konferenz des Verbandes der Chief Police Officer waren Entwürfe für neue Uniformen abgesegnet worden. Äußerst interessant. Hatten die nichts Besseres zu tun? Was stellten sich die hohen Tiere eigentlich vor, das man als Bulle im Alltag zu tun hatte? Modisch auf der Höhe der Zeit zu sein? Bald würden männliche und weibliche Constables in durchsichtigen Uniformen und Federboas über die Laufstege wackeln.
      Darunter lag eine Kopie des jüngsten Berichts von Ms. Millicent Cummings, Assistant Chief Constable oder Leiterin der Abteilung Personalwesen, so ihre offizielle Bezeichnung. North Yorkshire war in letzter Zeit wegen der ausufernden Zahl von Klagen über sexuelle Belästigung unter Beschuss geraten - Anzeigen wegen Mobbing, sexueller Übergriffe, Diskriminierung und bizarrer Initiationsrituale - und Millie war als neuer Besen geholt worden. Und zwar auf einem Besenstiel, behaupteten manche Kerle. Doch Banks mochte Millie; sie war eine kluge, gerechte Frau und hatte eine schwere Aufgabe. Seine Meinung war: Je mehr Randalierer und Radaubrüder hinausgeworfen wurden, umso besser.
      Banks widmete sich einem Bericht über den eingeschränkten Verkauf von Spirituosen. Er enthielt die Fallstudie eines Zehnjährigen, der sich mit leichten alkoholischen Mischgetränken besoffen hatte und mit dem Fahrrad durch das Schaufenster eines Schuhgeschäfts gefahren war. Kleinere Verletzungen. Hatte Schwein gehabt. Das konnte man jedoch nicht von dem armen Verkäufer sagen, der sich in dem Augenblick gerade mit einem Schuhlöffel in der Hand über den Fuß einer potenziellen Kundin gebeugt hatte. Rektale Notoperation.
      Banks zeichnete die Berichte und Memos ab - unter anderem wurde ihm mitgeteilt, die Kriminalpolizei ändere ihren Namen in »Verbrechensmanagement« -, dann arbeitete er an einem Artikel über das Polizeiwesen in den Neunzigern. Einer der Vorteile seines neuen Schreibtischjobs am Computer war, dass er in den letzten Monaten zwei Artikel verfasst und ihm die Arbeit daran Spaß gemacht hatte. Auch hatte er einige Diskussionsrunden und Vorträge gehalten und gemerkt, dass er das ebenfalls gut konnte. Er hatte schon einmal darüber nachgedacht, dass es vielleicht gar keine schlechte Idee wäre, einen mit der Polizei verbundenen Lehrberuf zu ergreifen, aber da hatte er das Schicksal in Form seiner Ausbildung gegen sich - oder besser: in Form mangelnder Ausbildung. Banks verfügte über keinen Universitätsabschluss, woran Brian ihn vor kurzem schmerzlich erinnert hatte. Er hatte das Polytechnikum mit einem »Higher National Diploma« in Betriebswirtschaft verlassen. Das sollte als Äquivalent zu einem »Pass Degree«, einem ohne Auszeichnung bestandenen Universitätsabschluss gelten, aber mehr eben auch nicht. Und es lag fast schon ein Vierteljahrhundert zurück. Soweit er wusste, gab es diese Art von Diplom gar nicht mehr. Ein potenzieller Arbeitgeber würde einen Blick darauf werfen und in Lachen ausbrechen. Diese Vorstellung ließ Banks vor Scham und Wut erröten.
      Wenigstens hatte Brian einen akademischen Abschluss dritter Klasse, was besser war, als ohne Auszeichnung bestanden zu haben oder nur ein Äquivalent zu besitzen. Oh Mann, das klang ja wie ein Pokerspiel. Befand er sich plötzlich im Wettstreit mit seinem eigenen Sohn?
      Glücklicherweise klingelte das Telefon, bevor er sich eine Antwort überlegen konnte. Es war John Webb.
      »Ich habe gerade den Kram abgeholt, den wir mit dem Skelett in Hobb's End ausgegraben haben«, sagte er. »Die Jungs von Dr. Williams haben alles schön sauber gemacht.«
      »Was habt ihr gefunden? Nach so langer Zeit wohl nicht mehr viel, nehme ich an.«
      »Du würdest dich wundern, was tatsächlich so alles die Zeit überdauert. Das ist vorher schwer zu sagen. Ich habe ein paar Knöpfe und Metallspangen gefunden, die aussehen, als ob sie von einem Büstenhalter oder Hüftgürtel stammen. Außerdem waren zwei kleine Lederschuhe dabei, die könnten der Leiche gehört haben.«
      »Das heißt also, dass sie in ihren Kleidern vergraben wurde?«
      »Sieht so aus.«
      »Sonst noch was?«
      »Ja, ein anderer Stoff, schwer und schwarz. Auf

Weitere Kostenlose Bücher