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Inspector Alan Banks 11 Kalt wie das Grab

Titel: Inspector Alan Banks 11 Kalt wie das Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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in Schwarz gekleidet, einschließlich schwarzer Spitzenhandschuhe, hatte orangefarbenes Haar und ein bleiches, koboldhaftes Gesicht.
      Sie sah Annie an. »Wenn ich darf«, fügte sie hinzu.
      »Natürlich«, sagte Annie. »Wir brauchen alle Hilfe, die wir kriegen können.«
      »Ich heiße Sam. Eine Abkürzung von Samantha.«
      Annie hatte nicht angenommen, dass es die Abkürzung für Samuel war, aber man wusste ja nie. »Nett, Sie kennen zu lernen, Sam.«
      »Mieses Foto«, bemerkte Sam. »Stammt das aus dem Big Brother Video?«
      »Ja«, erwiderte Annie, »von den Überwachungskameras am Marktplatz.«
      »Scheußlich, dieses Eindringen in die Privatsphäre«, begann das Mädchen. »Wissen Sie ...«
      »Ich würde mich gerne mit Ihnen über das Für und Wider von Überwachungskameras in Stadtzentren unterhalten, Sam«, unterbrach Annie liebenswürdig. »Ganz ehrlich, aber ein junges Mädchen, wahrscheinlich nicht älter als Sie, wurde letzte Woche in der Bar None ermordet, und wir versuchen herauszufinden, wer sie ermordet hat.«
      »Ja, davon hab ich gehört«, sagte Sam und sah weg. »Es ist eine verdammte Schande, dass eine Frau heutzutage nirgends mehr allein hingehen kann.«
      »Haben Sie eine Ahnung, wer die beiden sind?«
      »Klar.«
      »Sagen Sie es mir?«
      »Haben die das getan?«
      »Das bezweifle ich sehr. Aber sie haben vielleicht etwas gesehen.«
      »Das sind Alex und Carly. Alex Pender und Carly Grant. Carly studiert Kunst, genau wie ich.«
      »Wissen Sie, wo sie wohnen?«
      »Sie haben eine Wohnung in der Sebastopol Avenue, wissen Sie, in einer dieser großen viktorianischen Villen. Die Vermieter teilen sie in winzige Wohnungen auf und vermieten sie für ein Vermögen. Die reinste Ausbeutung.«
      »Können Sie mir die Hausnummer sagen?«
      Sam konnte.
     
    Den Grund für Annies merkwürdiges Verhalten zu kennen, verbesserte Banks Stimmung nicht. Ja, im Verlauf des Nachmittags fühlte er sich sogar noch schlechter. Als sie aus seinem Büro gestürmt war, hatte er die Erkenntnis einen Moment lang sacken lassen und gespürt, wie ihm die Galle hochstieg und in der Kehle brannte. Auch wenn er nicht mehr mit Annie schlief, schmerzte ihn der Gedanke, dass sie mit Dalton zusammen war. Dasselbe hatte er mit Sandra durchgemacht. Monatelang, nachdem sie ihn verlassen hatte und er erfuhr, dass sie bei Sean eingezogen war, hatten ihn unerträgliche Bilder verfolgt, und in den langen Nächten, die er trinkend allein verbracht hatte und während einzelne Phrasen aus Bob Dylans bitteren Liebesliedern durch seinen Kopf hallten, hatte sich die Eifersucht wie Säure in seine Seele gefressen.
      Vielleicht war er nicht mal eifersüchtig, sondern neidisch: Er konnte Annie nicht haben, konnte aber auch den Gedanken nicht ertragen, dass Dalton sie hatte. Was immer es war, es schmerzte, und Banks musste sich bemühen, es vorläufig zu verdrängen, um weiterarbeiten zu können.
      Zuerst wies er Constable Templeton an, Kopien des Fotos von Clough anzufertigen, das Banks von Craig Newton bekommen hatte. Das Foto war gut, Schnappschuss oder nicht, und Craig hatte es so beschnitten, dass nur Cloughs volles, gemeines Gesicht zu sehen war. Mit den Kopien würde Banks ein Team ausschicken, das in jedem Hotel und Gästehaus in und um Eastvale nachfragen sollte, ob Clough dort vor kurzem abgestiegen war. Banks würde auch Winsome Jackman und Jim Hatchley darauf ansetzen, es in Daleview und Charlie Courages Nachbarschaft herumzuzeigen. In der Zwischenzeit waren auch weitere Informationen eingetroffen, denn die Arbeitswoche hatte wieder begonnen.
      Aus Riddles Telefonaufzeichnungen war nicht viel zu entnehmen. Die Telecom hatte Constable Templeton mit einer Liste der Nummern versorgt, die im letzten Monat von Riddles Haustelefon aus angerufen worden waren, und hatte dazu auch die entsprechenden Namen und Adressen geliefert. Die meisten schienen politische Freunde von Jimmy Riddle zu sein, oder es waren Anrufe in Rosalinds Anwaltskanzlei. Jemand, vermutlich Emily, hatte zweimal die Nummer von Ruth Walker angerufen, aber das war zehn Tage vor Emilys Tod gewesen. Weder Craig Newton, Andrew Handley oder Barry Clough waren angerufen worden. Die einzigen anderen Telefonate, die Emily geführt zu haben schien, waren mit Darren Hirst und einem Oberstufencollege in Scarborough.
      Banks hielt es für eine gute Idee, sich die Aufzeichnungen von Craig und Clough zu besorgen, um

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