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Inspector Alan Banks 11 Kalt wie das Grab

Titel: Inspector Alan Banks 11 Kalt wie das Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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gut vorstellen konnte. »Es bringt nichts, mir Vorwürfe zu machen«, fuhr er fort. »Glauben Sie mir, es gibt Momente, in denen ich mir wünschte, es anders gemacht zu haben. Aber Sie. Sie sind Polizist. Sie sind sogar ein verdammter Chief Constable. Ich kann einfach nicht glauben, wie Sie so dumm und dickköpfig und stolz sein konnten, mir nicht zu erzählen, dass der Mann, den ich ernsthaft als Mörder Ihrer Tochter verdächtige, Sie vier Tage vor ihrem Tod zu erpressen versucht hat.«
      Riddles Gesichtsausdruck wurde hart. »Ich habe es Ihnen schon gesagt. Das war eine Privatangelegenheit. Sie hat nichts mit Emilys Tod zu tun. Er hatte kein Motiv, sie umzubringen. Glauben Sie nicht, dass ich Clough inzwischen mit bloßen Händen erwürgt hätte, wenn ich wirklich glaubte, er wäre der Mörder meiner Tochter? Sie mögen das vielleicht nicht verstehen, Banks, aber ich habe meine Tochter geliebt.«
      »Wer kann das bei jemandem wie Clough schon sagen?«, argumentierte Banks. »Vom geschäftlichen Standpunkt aus wäre es für ihn vielleicht besser, wenn Emily noch am Leben wäre, aber er ist auch ein gewalttätiger Mann, nach allem, was ich gehört habe, und ein besitzergreifender. Er mag es nicht, wenn Leute ihn sitzen lassen. Vielleicht hat er sie deshalb ermordet. Außerdem glaube ich nicht, dass sie so einfach zu ihm zurückgekehrt wäre. Sie hatte Angst vor ihm.«
      »Tja, das hätte doch ein guter Grund sein können, zu ihm zurückzukehren, oder? Männer wie er üben eine gewisse Faszination auf Mädchen wie ... wie Emily aus.«
      »Was soll das heißen?«
      »Frühreif, boshaft und rebellisch. So war sie schon immer. Sie wissen, dass Emily und ich nicht miteinander auskamen, wie sehr ich mich auch bemühte. Es kam immer falsch raus. Und dann Clough. Er ist etwa in meinem Alter, aber er ist ein Verbrecher. Polizist - Verbrecher. Verstehen Sie denn nicht, dass sie das gemacht hat, um mich zu verletzen?«
      »Wenn Emily Sie verletzen wollte, hätte sie dafür gesorgt, dass Sie es erfahren.«
      Riddle schüttelte nur den Kopf.
      »Hat Clough bei diesem Essen irgendwas über seine Geschäftsinteressen gesagt?«
      »Nein.«
      »Hat er PKF Computersysteme erwähnt?«
      »Nein.«
      »Charlie Courage? Gregory Manners? Jamie Gilbert?«
      »Nein. Ich habe Ihnen erzählt, was er gesagt hat. Glauben Sie nicht, dass ich Sie informiert hätte, wenn er irgendwas Belastendes gesagt hätte?«
      »Nach allem, was ich gerade gehört habe, bin ich mir nicht so sicher.«
      »Da war nichts, Banks. Nur sein nicht allzu subtiler Erpressungsversuch.«
      »Aber er war hier, in der Gegend von Eastvale, als sowohl Charlie Courage wie auch Ihre Tochter ermordet wurden. Gibt Ihnen das nicht zu denken?«
      »Das bringt mich nur zu der Auffassung, dass er nicht für die Morde verantwortlich sein kann. Er ist nicht so dumm, auf der Türschwelle zu stehen, wenn Morde geschehen.«
      »Hören Sie auf, ihn zu verteidigen. Meine Güte noch mal, man könnte denken, Sie hätten ...«
      »Was?«
      »Egal.«
      »Was werden Sie jetzt unternehmen?«
      Banks schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht.«
      »Was auch immer Sie tun werden, bitte haben Sie den Anstand, bis nach der Beerdigung damit zu warten, ja?«
      Banks stimmte zu, war aber mit den Gedanken woanders, bei dem, was er ungesagt gelassen hatte. Er konnte sich nur einen guten Grund vorstellen, warum Riddle so unprofessionell gehandelt und die Einzelheiten über sein geheimes Treffen mit Clough verschwiegen hatte: dass er zumindest überlegte, vor Cloughs Forderung zu kapitulieren. Was für Banks ein noch weit größeres Problem aufwarf. Durch Emilys Tod war eindeutig ein großer Teil von Cloughs Macht über Riddle ausgelöscht worden. Wenn Clough sie nicht umgebracht hatte, wer hatte dann Emily Riddles Tod gewollt, und warum?
     
     

* 14
     
    Viele Leute dachten, sinnierte Banks, dass die Polizei an der Beerdigung von Mordopfern in der Hoffnung teilnahm, den Mörder dort zu finden. Das war nicht der Fall. So was passierte nur in Romanen und im Fernsehen. Andererseits, angesichts der Tatsache, dass die engsten Verwandten des Opfers meist bei der Beerdigung sind und Morde zum größten Teil von nahen Familienangehörigen verübt werden, standen die Chancen ziemlich hoch, dass der Mörder tatsächlich an der Beisetzung teilnahm.
      Jedoch nicht an dieser. Barry Clough war zum Beispiel nicht gekommen, und er war der

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