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Inspector Alan Banks 11 Kalt wie das Grab

Titel: Inspector Alan Banks 11 Kalt wie das Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Sie den Eindruck, dass die beiden sich kannten?«
      »Schwer zu sagen. Wenn ich raten sollte, würde ich sagen, es war ihre erste Begegnung. Ich weiß nicht, warum, aber so ist es. Was Sie eine Ahnung nennen würden.«
      »Haben Sie gehört, worüber gesprochen wurde?«
      »Nein. Ich war hier, hinter der Bar, und sie hatten einen Tisch am Fenster.«
      »Gingen sie freundlich miteinander um?«
      »Nein, ganz im Gegenteil. Der Mann stand auf und ging, bevor der Hauptgang serviert wurde.«
      »Haben sie sich gestritten?«
      »Wenn ja, dann sehr leise. Sein Gesicht war jedenfalls ziemlich rot, als er ging, so viel kann ich Ihnen sagen.«
      »Cloughs?«
      »Nein, das von dem anderen. Clough war völlig gelassen.«
      »Können Sie uns sonst noch was über diesen Mann sagen?«
      »Völlig kahl, buschige Augenbrauen. Irgendwas an ihm kam mir noch bekannt vor, seine Haltung, als wäre er beim Militär oder so. Nein ... das ist es auch nicht ganz.«
      »Vielleicht eine Uniform?«, schlug Banks vor und spürte, wie es ihm kalt den Rücken hinunterlief. »Eine Polizeiuni-form?«
      Ferguson riss die Augen auf. »Himmel, ja, das ist es. An dem Abend trug er einen Anzug, aber wenn man ihn sich in Uniform vorstellt... Sie haben Recht. Ich habe ihn im Fernsehen bei der Eröffnung einer Landwirtschaftsausstellung gesehen und wie er sich über sinkende Verbrechenszahlen ausgelassen hat. Mr. Riddle, das war er, jetzt fällt es mir wieder ein. Ihr eigener Polizeipräsident. Ich frag mich, was das wohl sollte.«
      Na toll, dachte Banks mit sinkendem Mut. Genau, was wir brauchen. Er hatte etwas Merkwürdiges an Riddle bemerkt, als er ihm in jener Nacht die Nachricht vom Mord an seiner Tochter überbracht hatte. Riddle hatte Clough sofort erwähnt, obwohl Banks ihm den Namen des Mannes nie genannt hatte, und er war sich verdammt sicher, dass Emily es auch nicht getan hatte.
      »Danke, Mr. Ferguson«, sagte Banks und trank den letzten Schluck seines Port Ellen aus. »Vielen Dank. Wir müssen vielleicht noch einmal mit Ihnen sprechen, wenn es Ihnen recht ist.«
      »Sie wissen ja, wo ich zu finden bin. Nächstes Mal probieren wir den zweiundzwanzig Jahre alten Caol Lia. Köstlicher Malt. Der haut Sie glatt um.«
      Banks hatte das Gefühl, bereits umgehauen worden zu sein, als er in die abendliche Dunkelheit hinaustrat. Weder er noch Annie wussten, was sie sagen sollten. Er war müde. Sein Hirn konnte nicht mal die Konsequenzen dessen erfassen, was Gerald Ferguson ihm gerade über das Essen von Chief Constable Riddle mit Barry Clough erzählt hatte. Es war zu schwer zu begreifen. Aber er konnte es nicht einfach hinnehmen; er musste Riddle damit konfrontieren, und je eher, desto besser.
     
    Banks war immer noch müde, als er später am Abend wieder vor der alten Mühle hielt. Annie war verärgert gewesen, als er sie vor dem Revier abgesetzt und ihr gesagt hatte, er wolle Riddle allein mit Fergusons Geschichte konfrontieren, aber sie hatte nicht widersprochen. Riddle war schließlich immer noch Polizeipräsident, und Banks wollte nicht den Eindruck eines formellen Verhörs erwecken, der entstanden wäre, wenn plötzlich zwei Polizeibeamte an der Tür auftauchten. Er wollte eine ehrliche Erklärung, obwohl er seine eigene Vorstellung über das hatte, was da vorgegangen war, und er glaubte, Riddle würde ihm diese Erklärung geben. Nur zu gern hätte Banks diese Aufgabe delegiert, wenn das möglich gewesen wäre, aber das war es nicht. Er war nach wie vor der Ermittlungsleiter, und wenn jemand sich mit Chief Constable Riddle über diese neueste Entwicklung auseinander setzte, dann musste das Banks sein.
      Riddle kam selbst zur Tür und bat Banks herein.
      »Ros ist leider ausgegangen«, sagte er. »Sie ist bei Charlotte King, unserer Nachbarin. Benjamin ist im Bett.«
      Sie gingen durch das große Wohnzimmer und setzten sich. Riddle bot ihm nichts zu trinken an, was Banks nur recht war. Er schob die Müdigkeit auf den kleinen Whisky, den er im Scarlea getrunken hatte. »Wie nimmt er es auf?«, fragte er. »Benjamin?«
      »Er weiß nicht, was passiert ist. Er weiß, dass seine Schwester jetzt bei Jesus ist, und er vermisst sie schrecklich. Immer wieder fragt er, ob es was mit den komischen Fotos von ihr im Computer zu tun hat.«
      »Was haben Sie ihm darauf gesagt?«
      »Dass es nichts damit zu tun hat. Dass er das alles vergessen soll. Aber das scheint er nicht zu können. Wir

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