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Inspector Alan Banks 11 Kalt wie das Grab

Titel: Inspector Alan Banks 11 Kalt wie das Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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so sicher. Der Direktor hatte den dreiundzwanzigsten Psalm vorgelesen. So viel Tod. Manchmal war Banks' Kopf voll mit den Stimmen der Toten.
      Banks wünschte sich, die Beerdigung würde bald vorüber sein. Das lag nicht nur am Wetter, dem Regen, der ihm in den Kragen lief, und dem kalten feuchten Wind, der durch drei Schichten Kleidung bis auf die Knochen drang, sondern auch an dem Anblick des Sarges neben dem offenen Grab, dem Gedanken, dass Emily da drinnen lag, dieser einst so lebendige, widerspenstige Geist, der zusammengerollt wie ein kleines Kind mit dem Daumen im Mund in einem Hotelzimmer geschlafen hatte, während Banks im Sessel saß und Dawn Up-shaws Songs über den Schlaf gelauscht hatte. Kalt, kalt ist das Grab, die Zeile aus einer alten Folkballade ging ihm durch den Kopf. Das Grab sah in der Tat kalt aus, aber die einzige, die das jetzt nicht empfand, war Emily.
      Als es vorbei war, als Emilys Leiche zu ihrem endgültigen Ruheplatz hinabgesenkt worden war, begaben sich die Trauergäste langsam zum Parkplatz. Ruth und Craig traten zu den Riddles. Der Chief Constable schien sie nicht wahrzunehmen, und Craig hielt sich zurück. Ruth sagte etwas zu Rosalind, tiefernst, wie es aussah. Rosalind murmelte ein paar Worte und berührte Ruths Arm. Dann sah sie Banks alleine stehen und kam mit einem älteren Ehepaar auf ihn zu.
      »Meine Eltern«, stellte sie die beiden vor.
      Banks schüttelte ihnen die Hand und sprach ihnen sein Beileid aus.
      »Kommen Sie noch mit zu uns?«, fragte Rosalind.
      »Nein«, erwiderte er, »ich kann leider nicht. Zu viel Arbeit.« Er hätte sicher eine halbe Stunde erübrigen können, aber ihm war nicht danach, Smalltalk mit der Familie Riddle zu machen. »Was wollte Ruth?«, fragte er.
      »Ach, das war sie also«, sagte Rosalind. »Ich hab mich schon gefragt. Sie sagte, sie sei eine Freundin von Emily, und ob sie vielleicht ein Andenken an sie haben dürfte.«
      »Und?«
      »Ich hab vorgeschlagen, dass sie bei uns vorbeikommt und ich sehen werde, was ich tun kann. Warum?«
      »Nur so. Der Junge bei ihr ist Craig Newton. Emilys ehemaliger Freund.«
      »Gehört er zu den Verdächtigen?«
      »Theoretisch ja. Er hat sie belästigt, nachdem sie sich getrennt hatten, und er hat kein Alibi.«
      »Aber realistisch gesehen?«
      Banks schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht.«
      Rosalind schaute zu den beiden hinüber. »Dann sollte ich sie vielleicht beide zu uns einladen, oder?«
      »Sie sind weit gefahren.«
      »Woher wussten sie, dass die Beerdigung heute ist?«
      »Ich habe Craig gestern Abend angerufen. Als ich ihn das letzte Mal befragt habe, sagte er, er würde gerne kommen, und ich sah keinen Grund, der dagegen sprach. Er muss sich mit Ruth in Verbindung gesetzt haben.«
      Rosalind schüttelte Banks' Hand und ging mit ihren Eltern zu Ruths Auto. Banks sah auch Darren Hirst und die anderen, die an jenem Abend mit Emily in der Bar None gewesen waren, Tina und Jackie. Sie sahen völlig verstört aus. Darren nickte und ging an ihm vorbei. Dabei fiel Banks etwas ein, das er Darren fragen wollte. Aber nicht jetzt, das konnte warten. Der arme Junge musste erst mit seiner Trauer fertig werden.
      Im Büro konnte Banks noch nicht mal den Mantel ausziehen und sich setzen, da klopfte Sergeant Hatchley bereits an die Tür und trat ein.
      »Wie läuft es, Jim?«, fragte Banks.
      »Gut. Die Beerdigung?«
      »Das Übliche.«
      Hatchley schloss die Tür hinter sich und setzte sich Banks gegenüber. Er war das Gegenteil von Annie, wenn es um bequemes Sitzen ging, hockte immer am Rand des Stuhles und rutschte hin und her, als ob sich etwas Scharfes in seinen Hintern bohrte. Hatchley zog seine Zigaretten heraus und bat Banks mit einem Blick um Erlaubnis. Banks stand auf, öffnete trotz der Kälte das Fenster, und beide zündeten sich «eine Zigarette an.
      »Es geht um Castle Hill Books«, sagte Hatchley. »Ich hab gestern Nachmittag die junge Lose-Some hingeschickt, und sie kam mit einem interessanten Fund zurück.«
      »Erzählen Sie.«
      »Der Besitzer ist ein schleimiger kleiner Kerl namens Stan Fish. Verkauft schon seit Jahren nebenbei Pornohefte. Und wie sich rausstellte, hatte er ein ganzes Regal voll Raubkopien von Computersoftware, Spielen und Musik-CDs. Er sagt, er hätte sie von einem Typ, den er nur als Greg kennt. Dieser Greg kommt alle zwei Wochen mit einem weißen Kleinbus vorbei und bringt eine neue

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