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Inspector Alan Banks 11 Kalt wie das Grab

Titel: Inspector Alan Banks 11 Kalt wie das Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Arm. »Du hast also einen Fehler gemacht. Du hättest es melden sollen. Aber du kannst nicht dein ganzes Leben damit verbringen, über all die Fehler zu grübeln, die du je gemacht hast. Dann würdest du morgens nie mehr aus dem Bett kommen.«
      Banks lächelte. »Du hast Recht. Ich versuche, mich nicht zu sehr davon runterziehen zu lassen. Das passiert nur, wenn so was wie das hier geschieht, etwas, von dem ich glaube, ich hätte es verhindern können.«
      Annie ging weiter. »Du bist nicht Gott«, sagte sie über die Schulter. »Du kannst den Lauf der Dinge nicht ändern.«
      Banks schnippte seine Zigarette in den Fluss und folgte ihr. Annie hatte Recht, das wusste er; er wünschte nur, er könnte sich besser dabei fühlen.
      An der prähistorischen Ausgrabungsstätte, einer Art Hügelgrab, bogen sie rechts ab, dann wieder nach links, zurück zum Revier und zu allem, was Ruth Walker noch an Horror für sie in der Hinterhand hatte.
      Banks schaltete den Rekorder wieder ein. »Also gut, Ruth«, sagte er, »Sie haben etwas zu essen bekommen und sich ausruhen können. Sind Sie bereit, weiter mit uns zu sprechen?«
      Ruth nickte und steckte die Hände tief in die Ärmel ihres Sweatshirts.
      »Für das Protokoll«, sagte Banks, »Ms. Walker hat genickt, um zu verstehen zu geben, dass sie bereit ist, das Verhör fortzusetzen.«
      Ruth starrte in ihren Schoß.
      »Vor der Pause sagten Sie, Ruth, dass Barry Clough Ihr Vater ist. Damit erheben sich eine Menge weiterer Fragen.«
      »Fragen Sie nur.«
      »Erste Frage: Stimmt das?«
      »Natürlich stimmt es. Warum sollte ich darüber lügen?«
      »Sie haben schon vorher gelogen. Erinnern Sie sich, ganz am Anfang haben Sie gesagt, Ihr Leben sei eine Lüge?«
      »Aber das hier stimmt. Er ist mein Vater. Sie können es überprüfen.«
      »Wie haben Sie das herausgefunden, wenn er nicht auf der Geburtsurkunde stand?«
      »Ich habe mit Ros' Eltern gesprochen.«
      »Und die haben Ihnen das erzählt?«
      »So einfach war es nicht.«
      »Wie dann?«
      »Es ging darum, den Namen herauszufinden, den er jetzt benutzt.«
      »Was soll das heißen?«
      »Sie konnten mir nur sagen, dass Ros von einem Punk geschwängert worden war. Er hing mit den Bands rum, arbeitete als Roadie, spielte ein bisschen Bass, so was in der Art. Ros hatte ihnen den Namen genannt, aber der Typ war längst weg, bevor sie überhaupt merkte, dass sie schwanger war. Er sei in Amerika, erzählten sie mir. Und Ros wollte sowieso nichts mit ihm zu tun haben. Ihre Eltern auch nicht. Jeder tat einfach sein Bestes, ihn zu vergessen, und es sieht so aus, als ob das ziemlich leicht war.«
      »Wie hieß er?«
      Ruth lachte. »Sie wissen doch, wie das damals war, alle benutzten irgendwelche blöden Namen, meinten, sie klängen dann besonders hart? Rat Scabies, Rattenkrätze. Sid Vicious, der Bösartige. Johnny Rotten, der Niederträchtige.«
      »Ich erinnere mich«, sagte Banks.
      »Tja, dieser Typ lief unter dem Namen Mal Licious. Ich bitte Sie. Mal Licious, der Arglistige.«
      Was für ein passender Name für Barry Clough, dachte Banks. »Und niemand kannte seinen wirklichen Namen?«
      »Ros' Eltern und Onkel und Tante nicht.«
      »Haben Sie Rosalind danach gefragt?«
      »Ja.«
      »Und?«
      »Sie wusste ihn auch nicht. Er lief nur unter Mal Licious. Sie nannte ihn einfach Mal. Anscheinend hat sie ihn nicht sonderlich gut gekannt. Ich nehme an, das war eine einmalige Sache. Sie wollte nicht darüber reden.«
      »Wie haben Sie ihn dann gefunden?«
      Ruth rutschte auf dem Stuhl herum. »Ganz leicht. Informationstechnologie. Ich kenn mich ein bisschen in der Musikszene aus, bin in einer Menge Clubs, bei Raves und Konzerten gewesen, und Craig hatte ein paar Kontakte, hatte Fotos von Bands gemacht und so. Ich hab mich umgehört. Schien der logische Ausgangspunkt zu sein. Es bestand immer die Möglichkeit, dass Mal Licious noch irgendwo in der Szene war. Viele dieser Leute werden nie erwachsen. Sehen Sie sich doch nur Rod Stewart an. Clough war ein ziemlich bekannter Name in der Szene, zum Teil wegen seiner trendigen Bar und zum anderen wegen der Bands, die er promotete. Es gab immer noch Leute, die ihn von früher kannten, und jemand erzählte mir, dass Clough damals Mal Licious genannt wurde. Hielt das für einen Witz. Tja, zwei mit diesem Namen kann es ja wohl kaum geben. Leuchtet doch ein, oder?«
      Allerdings, dachte Banks.

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