Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Inspector Alan Banks 12 Wenn die Dunkelheit fällt

Titel: Inspector Alan Banks 12 Wenn die Dunkelheit fällt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
Vom Netzwerk:
bestimmte Bemerkungen gemacht, wenn sie dachten, keiner würde sie hören. Als dann die kleine Kathleen länger als eine Woche nicht zur Schule kam und keiner eine vernünftige Erklärung dafür hatte ...«
      »War das Kathleen Murray?«
      »Kennen Sie sie?«
      »Ich habe in der Bibliothek ein bisschen in alten Zeitungen recherchiert. Ich weiß, dass Kathleen Murray das Kind war, das starb.«
      »Das umgebracht wurde. Eigentlich hätte es die sechs Alderthorpe-Kinder heißen müssen, denn eins der Kinder war schon tot, als die ganze Sache aufflog.«
      »Wer genau war Kathleen?«
      »Es waren zwei Familien, Oliver und Geraldine Murray und Michael und Pamela Godwin. Die Murrays hatten vier Kinder, der älteste war Keith mit elf Jahren, die jüngste Susan mit acht. Die beiden mittleren waren Dianne und Kathleen, zehn beziehungsweise neun Jahre alt. Die Godwins hatten drei Kinder. Linda war mit zwölf Jahren die älteste, dann kamen Tom, der war zehn, und Laura, neun.«
      »Lieber Gott, das klingt aber kompliziert.«
      Elizabeth lächelte. »Es wird noch schlimmer. Oliver Murray und Pamela Godwin waren Geschwister, und keiner wusste genau, wer welches Kind gezeugt hatte. Ausgedehnter familiärer Missbrauch. Gar nicht so ungewöhnlich, wie man meinen sollte, insbesondere in kleinen, abgeschiedenen Gemeinden. Die Familien wohnten Tür an Tür in zwei Doppelhaushälften in Alderthorpe, gerade weit genug von den anderen Häusern im Dorf entfernt, um sich ungestört austoben zu können. Ist sowieso ein ganz schön entlegener Teil der Welt. Waren Sie schon mal da?«
      »Noch nicht.«
      »Sie sollten mal hinfahren. Allein, um ein Gefühl für den Ort zu bekommen. Ist gruselig.«
      »Das habe ich vor. Stimmte es denn? Die Anschuldigungen?«
      »Darüber wird Ihnen die Polizei mehr sagen können. Ich war in erster Linie dafür zuständig, die Kinder von den Eltern zu trennen. Ich musste sicherstellen, dass sie ordentlich versorgt wurden, musste sie untersuchen lassen und sie natürlich auch unterbringen.«
      »Alle sechs?«
      »Das hab ich nicht allein gemacht, aber ich war letztendlich dafür verantwortlich, ja.«
      »Ist eins der Kinder jemals zu den Eltern zurückgekehrt?«
      »Nein. Oliver und Geraldine Murray wurden des Mordes an Kathleen angeklagt und sind noch hinter Gittern, soweit ich weiß. Michael Godwin beging zwei Tage vor dem Prozess Selbstmord, und seine Frau wurde für verhandlungsunfähig erklärt. Ich glaube, sie steht immer noch unter Aufsicht. In einer Nervenheilanstalt, meine ich.«
      »Es bestehen also keine Zweifel, wer was getan hat?«
      »Wie gesagt, da wird die Polizei besser Bescheid wissen als ich, aber ... Wenn ich in meinem Leben je dem Bösen ins Auge geblickt habe, dann dort, an diesem Morgen.«
      »Was war da los ?«
      »Los war da in dem Sinne nichts, es war einfach ... weiß nicht ... die Atmosphäre.«
      »Sind Sie ins Haus gegangen?«
      »Nein. Das hat uns die Polizei verboten. Wir würden Spuren am Tatort vernichten. Wir hatten einen Bus, einen beheizten Bus. Sie haben die Kinder zu uns nach draußen gebracht.«
      »Was ist mit diesem Gerücht über Satanismus? Ich hab gelesen, das wurde vor Gericht außer Acht gelassen.«
      »Nicht notwendig, sagten die Anwälte. Würde alles nur noch komplizierter machen.«
      »Gab es Beweise dafür?«
      »Oh ja, aber wenn Sie mich fragen, war das alles nur Hokuspokus, um einen Vorwand für Alkohol, Drogen und Kindesmissbrauch zu haben. Die Polizei hat in beiden Häusern Kokain, und Marihuana gefunden, wissen Sie, dazu LSD, Ketamin und Ecstasy.«
      »Lag es an diesem Fall, dass Sie das Jugendamt verlassen haben?«
      Elizabeth schwieg, ehe sie antwortete. »Teilweise schon. Es war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte, wenn Sie so wollen. Aber ich war schon vorher ziemlich ausgebrannt. Es hat mich fertig gemacht, das sage ich Ihnen, immer mit misshandelten Kindern zu tun zu haben. Man verliert den Blick für das Menschliche, für die Menschenwürde. Verstehen Sie, was ich meine?«
      »Glaub schon«, erwiderte Jenny. »Zu viel Zeit mit Kriminellen zu verbringen, hat dieselbe Wirkung.«
      »Aber das waren Kinder. Sie hatten keine Wahl.«
      »Ich verstehe, was Sie meinen.«
      »Man lernt schon so richtige Loser kennen auf der Beihilfestelle, glauben Sie mir, aber das ist noch was anderes als beim Jugendamt.«
      »In was für einem Zustand war

Weitere Kostenlose Bücher