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Inspector Alan Banks 12 Wenn die Dunkelheit fällt

Titel: Inspector Alan Banks 12 Wenn die Dunkelheit fällt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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wie in diesem Fall?«
      »Ja. Leider nimmt es oft ein unerfreuliches Ende.«
      »Vielen Dank«, sagte David und wollte das Thema beenden.
      Maggie wurde klar, dass sie zum Ende hin geschwächelt hatte. Sie hatte sich ablenken lassen. Sie unterbrach David und sagte: »Wenn ich noch eine Kleinigkeit hinzufügen darf - die Opfer werden nicht immer mit der Umsicht, dem Respekt und der Höflichkeit behandelt, die sie meiner Meinung nach verdienen. Genau in diesem Moment sitzt eine junge Frau in einer Zelle in Eastvale, eine Frau, die noch heute Morgen mit Verletzungen im Krankenhaus gelegen hat, weil sie am letzten Wochenende von ihrem Mann verprügelt worden ist. Warum wird diese Frau so behandelt?«
      »Haben Sie eine Antwort?«, fragte David. Der Zwischenruf störte ihn, gleichzeitig reizte ihn die Möglichkeit einer Kontroverse.
      »Ich glaube, weil ihr Mann tot ist«, sagte Maggie. »Die Polizei vermutet, dass er ein paar Mädchen umgebracht hat, aber jetzt ist er tot, und der dicke Fang geht ihnen durch die Lappen. Deshalb haben sie es auf die Frau abgesehen. Deswegen haben sie es auf Lucy abgesehen.«
      »Vielen Dank«, sagte David, wandte sich der Kamera zu und knipste wieder sein Lächeln an. »Das ist ja ein ganz passendes Schlusswort...«
      Als die Sendung vorbei war und der Tonassistent ihnen die Mikros abnahm, herrschte Schweigen. Dann ging die Polizistin zu Maggie und sagte: »Das war ziemlich unklug von Ihnen, was Sie da gerade von sich gegeben haben.«
      »Ach, lasst sie in Ruhe«, widersprach Michael. »Wurde mal Zeit, dass es einer laut sagt.«
      Der Arzt war schon weg, und David und Emma waren nicht mehr zu sehen.
      »Lust auf ein Glas Bier?«, fragte Michael Maggie beim Verlassen des Studios, nachdem sie abgeschminkt worden waren. Sie schüttelte den Kopf. Sie wollte nur mit dem Taxi nach Hause fahren, ein schönes heißes Bad nehmen und ein gutes Buch dabei lesen. Es war möglicherweise das letzte Quäntchen Ruhe, das ihr vergönnt sein würde, wenn es eine Reaktion auf ihr Plädoyer für Lucy geben würde. Sie glaubte nicht, irgendein Gesetz gebrochen zu haben. Schließlich hatte sie nicht erklärt, Terry sei für die Morde verantwortlich, sie hatte seinen Namen nicht einmal erwähnt. Dennoch war sie überzeugt, dass die Polizei einen Vorwurf finden würde, wenn sie wollte. Darin war die gut. Maggie würde Banks das durchaus zutrauen. Sollte er doch, dachte sie. Sollte er sie ruhig zur Märtyrerin machen.
      »Wirklich nicht? Nur auf ein schnelles Glas.«
      Maggie sah Michael an und wusste, dass er lediglich mehr aus ihr herausquetschen wollte. »Nein«, sagte sie. »Vielen Dank für die Einladung, aber nein. Ich fahre nach Hause.«
     
     

* 13
     
    Als Banks am frühen Samstagmorgen zum Präsidium der Western Division kam, herrschte dort das reine Chaos. Selbst auf der Rückseite, am Ausgang zum Parkplatz, drängelten sich Journalisten und Kamera schwenkende Nachrichtenteams und stellten lautstark Fragen über Lucy Payne. Banks fluchte in sich hinein, stellte die Dylan-CD mitten in »Not Dark Yet« aus und bahnte sich vorsichtig, aber bestimmt seinen Weg durch die Menge.
      Im Gebäude war es ruhiger. Banks verdrückte sich in sein Büro und schaute aus dem Fenster auf den Marktplatz. Noch mehr Journalisten. Lastwagen von Fernsehsendern mit Satellitenschüsseln. Das volle Programm. Da hatte jemand die Katze aus dem Sack gelassen. Gründliche Arbeit. Auf der Suche nach einer Antwort ging Banks als Erstes ins Großraumbüro der Kripo. Die Constables Jackman und Templeton saßen an ihren Schreibtischen, Annie Cabbot beugte sich über die unterste Schublade des Aktenschranks, ein herzerfrischender Anblick in ihrer engen schwarzen Jeans, fand Banks und rief sich in Erinnerung, dass sie für den Abend verabredet waren. Essen, Video und mehr ...
      »Was ist denn da draußen los?«, fragte er in den Raum hinein.
      Annie sah auf. »Wissen Sie das nicht?«
      »Was weiß ich?«
      »Haben Sie sie nicht gesehen?«
      »Von wem reden Sie?«
      Kevin Templeton und Winsome Jackman hielten die Köpfe gesenkt, mischten sich lieber nicht ein.
      Annie stützte die Hände in die Hüften. »Gestern Abend, im Fernsehen.«
      »Ich war in Withernsea und hab einen pensionierten Kollegen über Lucy Payne befragt. Habe ich was verpasst?«
      Annie ging zu ihrem Schreibtisch und lehnte sich gegen die Kante. »Die Nachbarin, Maggie Forrest, hat an einer

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