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Inspector Alan Banks 12 Wenn die Dunkelheit fällt

Titel: Inspector Alan Banks 12 Wenn die Dunkelheit fällt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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zehn Minuten zu früh, holte ein Pint an der Theke und setzte sich mit dem Rücken zur Wand an einen Tisch unweit des Fensters. Die Aussicht war atemberaubend. Die architektonischen Gärten waren ein purpurner, scharlachroter, indigoblauer Farbrausch, und auf der anderen Seite des Flusses verdeckten die großen Bäume auf der Dorfwiese fast vollständig die Sozialbausiedlung East End Estate, den Schandfleck. Banks konnte zwar ein paar von den furchtbaren Mietwohnungen erkennen, und die beiden zwölf Stockwerke hohen Türme stachen in den Himmel, als würden sie der Welt den Finger zeigen, aber es gelang ihm, sie zu ignorieren und die saftige Ebene mit den strahlend gelben Rapsfeldern zu bewundern. Er bildete sich sogar ein, in der Ferne die dunkelgrünen Buckel der Cleveland Hills ausmachen zu können.
      Jenny Füllers Haus an der Dorfwiese konnte man von hinten sehen. Manchmal machte er sich Sorgen um Jenny. Abgesehen von der Arbeit, schien in ihrem Leben nicht viel zu passieren. Gestern hatte sie einen Witz über ihre Beziehungen gemacht, aber Banks hatte ein paar davon miterlebt. Das war nicht lustig gewesen. Er erinnerte sich, wie schockiert, enttäuscht und - ja - eifersüchtig er vor einigen Jahren gewesen war, als er einen Loser namens Dennis Osmond aufgesucht hatte, um ihn zu vernehmen, und Jenny den Kopf aus dessen Schlafzimmer gesteckt hatte, das Haar durcheinander, lediglich einen dünnen Morgenmantel um die Schultern. Er hatte ihr zugehört, als sie sich über den untreuen Randy ausheulte. Immer wieder geriet Jenny an Loser, Schwindler oder schlicht ungeeignete Männer. Das Traurige war, dass sie es wusste, aber trotzdem nicht damit aufhörte.
      Annie kam eine Viertelstunde zu spät, was ihr gar nicht ähnlich sah, und ihr fehlte der sonst so federnde Gang. Nachdem sie sich etwas zu trinken geholt hatte, setzte sie sich zu Banks an den Tisch. Er merkte, dass sie aufgewühlt war.
      »Schlimmer Tag?«, fragte er.
      »Das kannst du wohl laut sagen.«
      Banks fand, seiner sei auch nicht berauschend gewesen. Auf Sandras Brief hätte er schon mal gut verzichten können. Und auch wenn Candys Informationen interessant waren, fehlte trotz allem - es war zum Verrücktwerden - der schlagende Beweis, den er brauchte, um Lucy Payne zur Strecke zu bringen und sie für etwas Schlimmeres als das Ansprechen von Prostituierten zu verhaften. Das war das Problem: die verschiedenen Erkenntnisse kamen tröpfchenweise herein - Lucys Kindheit, der satanische Hokuspokus in Alderthorpe, der Mord an Kathleen Murray und jetzt Candys Aussage. Das alles war beunruhigend und deutete auf ernstere Hintergründe, aber letztendlich kam nichts dabei heraus, wie AC Hartneil längst erkannt hatte.
      »Irgendwas Bestimmtes?«, fragte er.
      »Ich habe gerade Janet Taylor verhaftet.«
      »Lass mich raten. Das Hadleigh-Urteil.«
      »Ja. Kommt mir vor, als wüssten alle Bescheid, nur ich nicht. Die Staatsanwaltschaft will, dass der Gerechtigkeit Genüge getan wird. Alles nur beschissene Politik, mehr nicht.«
      »Ist oft so.«
      Annie sah ihn mürrisch an. »Das weiß ich, aber es hilft nicht.«
      »Die werden ihr einen Deal anbieten.«
      Annie erzählte, was Janet ihr gerade gesagt hatte.
      »Dann wird es wohl ein interessanter Prozess. Was hat Chambers gesagt?«
      »Dem ist das doch scheißegal. Der sitzt nur noch die Zeit ab, bis er in Pension geht. Ich bin fertig mit diesem Dezernat. Sobald es eine freie Stelle bei der Kripo gibt, komme ich zurück.«
      »Und wir würden uns freuen, wenn du so schnell wie möglich wieder bei uns wärst«, sagte Banks lächelnd.
      »Hör mal, Alan«, sagte Annie und schaute durch das Fenster auf die Landschaft. »Es gibt noch was, das ich mit dir besprechen wollte.«
      Wie er sich gedacht hatte. Er zündete sich eine Zigarette an. »Gut. Was denn?«
      »Es geht nur um ... keine Ahnung ... es funktioniert nicht. Mit uns beiden. Ich finde, wir sollten kürzer treten. Es ausklingen lassen. Mehr nicht.«
      »Du willst unsere Beziehung beenden?«
      »Nicht beenden. Nur den Schwerpunkt verlagern, sonst nichts. Wir können doch Freunde bleiben.«
      »Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll, Annie. Wie kommst du darauf?«
      »Einfach so.«
      »Ach, ich bitte dich! Du kannst nicht von mir erwarten, dir zu glauben, dass du mich einfach ohne ersichtlichen Grund abschießt.«
      »Ich schieße dich nicht ab. Hab ich doch schon gesagt. Es ändert

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