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Inspector Alan Banks 12 Wenn die Dunkelheit fällt

Titel: Inspector Alan Banks 12 Wenn die Dunkelheit fällt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Pickel.«
      »Ich nicht! Ich hab noch nie Pickel gehabt.«
      Das stimmte. Tracy hatte immer einen makellosen Teint besessen; ihre Freundinnen hatten sie oft darum beneidet. »Dann wirst du halt dick davon.«
      Sie klopfte sich auf den flachen Bauch und schnitt ihm eine Grimasse. Sie hatte seinen Metabolismus geerbt, der es ihm erlaubte, sich von Bier und Fastfood zu ernähren und trotzdem schlank zu bleiben.
      Mit dem Essen setzten sie sich an einen Plastiktisch am Fenster. Es war ein warmer Nachmittag. Die Frauen trugen bunte, ärmellose Sommerkleider, die Männer hatten die Anzugjacken über die Schulter gehängt und die Ärmel hochgekrempelt.
      »Wie geht's Dämon?«, erkundigte sich Banks.
      »Wir wollen uns erst wieder treffen, wenn die Prüfungen vorbei sind.«
      Tracys Tonfall ließ ahnen, dass mehr dahinter steckte. Ärger mit dem Freund? Mit dem einsilbigen Dämon, der sie als Ersatz für Banks im vergangenen November nach Paris begleitet hatte? Statt dessen hatte Banks die missratene Tochter von Chief Constable Riddle suchen müssen. Er wollte Tracy nicht drängen, über Dämon zu sprechen; zu gegebener Zeit würde sie von selbst damit ankommen. Zwingen konnte man sie eh nicht - Tracy war ein verschlossener Mensch und konnte sich so stur stellen wie er, wenn es darum ging, über Gefühle zu sprechen. Banks biss in den Big Mac. Die Sauce lief ihm das Kinn hinunter. Er wischte sie mit einer Serviette ab. Tracy hatte ihren Burger schon zur Hälfte vertilgt, und die Pommes verschwanden ebenso schnell.
      »Tut mir Leid, dass ich mich in letzter Zeit nicht so oft gemeldet habe«, sagte Banks. »Hatte viel um die Ohren.«
      »Das kenne ich nicht anders«, erwiderte Tracy.
      »Du hast Recht.«
      Sie legte ihm die Hand auf den Arm. »Ich mach nur Spaß, Dad. Ich kann mich nicht beschweren.«
      »Ich wüsste eine Menge, über das du dich beschweren könntest, aber es ist lieb, dass du das sagst. Egal, wie geht's dir denn, abgesehen von Dämon?«
      »Mir geht's gut. Ich lerne viel. Manche sagen, das zweite Jahr ist schwerer als der Abschluss.«
      »Schon Pläne für den Sommer?«
      »Ich fahr vielleicht wieder nach Frankreich. Charlottes Eltern haben ein Landhaus in der Dordogne, sind aber in Amerika. Sie haben gesagt, sie kann mit ein paar Freunden runterfahren, wenn sie will.«
      »Hast du ein Schwein!«
      Tracy verputzte den Bic Mac und trank Cola durch den Strohhalm. Sie musterte Banks eingehend. »Du siehst müde aus, Dad«, stellte sie fest.
      »Bin ich auch.«
      »Die Arbeit?«
      »Ja. Das ist eine Riesenverantwortung. Kann nachts oft nicht richtig schlafen. Ich weiß gar nicht, ob ich dafür geschaffen bin.«
      »Du machst das bestimmt ganz toll.«
      »Danke für die Blumen. Aber ich bin mir da nicht so sicher. So einen großen Fall habe ich noch nie geleitet, und ich weiß nicht, ob ich das noch mal machen will.«
      »Aber ihr habt ihn doch«, wandte Tracy ein. »Den Chamäleon-Mörder.«
      »Sieht so aus.«
      »Glückwunsch. Ich wusste, dass du es schaffst.«
      »Ich hab gar nichts gemacht. Das war eine lange Reihe von Zufällen.«
      »Egal ... kommt aufs Gleiche raus, oder?«
      »Stimmt.«
      »Hör zu, Dad, ich weiß, warum du dich nicht gemeldet hast. Sicher, du hast viel zu tun, aber es steckt doch noch mehr dahinter, oder?«
      Banks schob den halb gegessenen Burger zur Seite und machte sich an die Pommes. »Was meinst du damit?«
      »Du weißt schon, was ich meine. Du hast dich bestimmt wieder persönlich verantwortlich gefühlt für die entführten Mädchen, stimmt's?«
      »Das würde ich nicht sagen.«
      »Ich könnte wetten, dass du ständig gedacht hast, deine Wachsamkeit dürfte keinen einzigen Moment nachlassen, sonst schnappt er sich die nächste. Noch so eine junge Frau wie mich, stimmt's?«
      Im Stillen lobte Banks die Auffassungsgabe seiner Tochter. Schließlich hatte sie blondes Haar, so wie die Opfer. »Na, könnte schon ein Körnchen Wahrheit dran sein«, gab er zu. »Ein winzigkleines Körnchen.«
      »War es echt so schrecklich in dem Keller?«
      »Darüber will ich nicht reden. Nicht beim Essen. Nicht mit dir.«
      »Du glaubst bestimmt, ich bin so sensationsgeil wie ein Zeitungsreporter, aber ich mache mir Sorgen um dich. Du bist nicht aus Stein, weißt du. Dir gehen solche Sachen nahe.«
      »Für eine Tochter«, bemerkte Banks, »spielst du die Rolle der nörgelnden Ehefrau

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