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Inspector Alan Banks 12 Wenn die Dunkelheit fällt

Titel: Inspector Alan Banks 12 Wenn die Dunkelheit fällt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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unwiederbringlich geschädigt. Er ist sehr schwer verletzt. Und selbst wenn er sich wieder erholt, kann es sein, dass er sie decken will und vertuscht, welche Rolle sie gespielt hat.«
      »Wenn sie mitgemacht hat. Jedenfalls kann sie sich nicht darauf verlassen, dass er einen Hirnschaden hat oder stirbt.«
      »Das nicht. Aber es ist die perfekte Gelegenheit, um ihren Part unter den Teppich zu kehren. Du hast dich doch im Haus umgesehen, oder?«
      »Ja.«
      »Was hattest du für einen Eindruck?«
      Jenny trank einen Schluck Wein und dachte nach: die Innenausstattung wie aus einem Einrichtungskatalog, der ganze Schnickschnack, die übertriebene Sauberkeit. »Du denkst wahrscheinlich an die Videos und Bücher, oder?«, fragte sie.
      »Zum Teil. Einiges sah ganz schön scharf aus, besonders im Schlafzimmer.«
      »Dann stehen sie halt auf Pornos und härteren Sex. Na und?« Sie hob die Augenbrauen. »Ehrlich gesagt, habe ich auch ein paar Softpornos im Schlafzimmer. Hin und wieder was Härteres, hab ich nichts dagegen. Ach, jetzt werd' doch nicht rot, Alan. Ich will dich nicht anmachen. Ich gebe nur zu bedenken, dass man noch kein Mörder ist, wenn man Videos hat, auf denen ein flotter Dreier zu sehen ist oder zahmer Sa-domaso mit dem Einverständnis aller Beteiligten.«
      »Weiß ich auch.«
      »Und selbst wenn es zutrifft«, fuhr Jenny fort, »dass die meisten Sexualmörder, statistisch gesehen, besonders extreme Pornographie mögen, ist der Umkehrschluss nicht zulässig.«
      »Auch das weiß ich«, sagte Banks. »Was ist denn mit dem okkultistischen Kram? Ich meine nur wegen der Kerzen und dem Weihrauch im Keller.«
      »Vielleicht für die Stimmung?«
      »Aber das Ganze hatte etwas Rituelles.«
      »Schon möglich.«
      »Ich hab sogar drüber nachgedacht, ob es eine Verbindung zum vierten Opfer geben könnte, Melissa Horrocks. Sie hatte es mit satanischer Rockmusik. Du weißt schon, Marilyn Manson und so.«
      »Vielleicht besitzt Payne einfach nur ein besonderes Gespür für Ironie bei der Wahl seiner Opfer. Aber guck mal, Alan, selbst wenn Lucy auf härteren Sex und Satanismus steht, beweist das doch nichts, oder?«
      »Ich rede ja nicht von Beweisen vor Gericht. Im Moment nehme ich alles, was ich kriegen kann.«
      Jenny lachte. »Greifst du wieder nach Strohhalmen?«
      »Vielleicht. Ken Blackstone glaubt, Payne könnte auch das Monster von Seacroft sein.«
      »Das Monster von Seacroft?«
      »Das war vor zwei Jahren, zwischen Mai und August. Da warst du in Amerika. In Seacroft vergewaltigte ein Mann sechs Frauen. Wurde nicht gefasst. Jetzt hat sich rausgestellt, dass Payne in Seacroft gewohnt hat, damals noch als Single. Lucy hat er im Juli kennen gelernt. Anfang September, als er in Silverhill angefangen hat, sind die beiden nach The Hill gezogen. Da war mit den Vergewaltigungen Schluss.«
      »Es wäre nicht das erste Mal, dass ein Serienmörder vorher vergewaltigt.«
      »Allerdings nicht. Jedenfalls wird an der DNA gearbeitet.«
      »Du kannst ruhig rauchen, wenn du willst«, sagte Jenny. »Ich seh doch, dass du schon ganz zappelig wirst.«
      »Wirklich? Dann genehmige ich mir eine, wenn es dich nicht stört.«
      Jenny holte den Aschenbecher, den sie für rauchende Gäste im Sideboard bereithielt. Obwohl sie selbst nicht qualmte, war sie nicht so fanatisch wie einige ihrer Freundinnen, die Zigaretten im Haus verboten. Seit ihrem Aufenthalt in Kalifornien hasste Jenny die Nikotingegner sogar mehr als die Raucher.
      »Was soll ich jetzt tun?«, fragte sie.
      »Deine Arbeit«, gab Banks zurück und beugte sich vor. »So wie es momentan aussieht, haben wir wahrscheinlich genug in der Hand, um Terry Payne zehnmal zu verknacken, wenn er überlebt. Es ist Lucy, für die ich mich interessiere, und da läuft uns die Zeit davon.«
      »Wie meinst du das?«
      Banks zog an der Zigarette. »Solange sie im Krankenhaus liegt, ist alles in Ordnung, aber sobald sie entlassen wird, können wir sie nur vierundzwanzig Stunden festhalten. Sicher, wir können Verlängerung beantragen, in Extremfällen bis zu sechsundneunzig Stunden, aber da müssen wir schon was Handfestes vorlegen, sonst lässt man sie laufen.«
      »Ich halte es immer noch für mehr als wahrscheinlich, dass sie mit den Morden nichts zu tun hat. Aus irgendeinem Grund ist sie nachts aufgewacht, ihr Mann war nicht da, sie hat ihn gesucht, Licht im Keller gesehen, ist runtergegangen und

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