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Inspector Alan Banks 12 Wenn die Dunkelheit fällt

Titel: Inspector Alan Banks 12 Wenn die Dunkelheit fällt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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nicht verheiratet. Geheiratet haben sie erst im Mai.«
      »Weiter!«
      »Da gibt's nicht viel zu erzählen. Da war so eine geile junge Lehrerin aus Aberdeen, und an einem Abend, na ja, da haben wir an der Bar alle ganz gut gebechert und rumgeflir-tet und so. Egal - nach ein paar Gin wollte sie mitmachen, also sind wir hoch aufs Zimmer.«
      »Zu dritt?«
      »Ja. Terry und ich hatten ein Zimmer zusammen. Ich meine, ich hätte mich verdrückt, wenn er sie allein aufgerissen hätte. Aber sie gab uns zu verstehen, dass sie nichts gegen uns beide hätte. Es war ihre Idee. Sie sagte, sie hätte schon immer mal einen Dreier probieren wollen.«
      »Und Sie?«
      »Ich hatte es auch immer schon mal gewollt, ja.«
      »Was passierte dann?«
      »Was glauben Sie wohl? Wir haben's gemacht.«
      »Wie fand sie es?«
      »Also, wie gesagt, es war ja in erster Linie ihre Idee gewesen. Sie war leicht angeschickert. Waren wir alle. Sie hatte nichts dagegen. Wirklich, sie war heiß drauf. Erst später ...«
      »Was war später?«
      »Na, Sie wissen doch, wie das ist.«
      »Nein, ich weiß nicht, wie das ist.«
      »Also, Terry wollte einen Doppeldecker. Ich weiß nicht, ob Sie ...«
      »Ich weiß, was ein Doppeldecker ist. Weiter!«
      »Sie wollte nicht.«
      »Was passierte dann?«
      »Terry kann sehr überzeugend sein.«
      »Wie? Brutal?«
      »Nein. Er lässt einfach nicht locker. Er fängt immer wieder damit an, bis man ihm irgendwann nichts mehr entgegenzusetzen hat.«
      »Also haben Sie Ihren Doppeldecker bekommen?«
      Brighouse senkte den Blick und rieb mit dem Finger über die raue, zerkratzte Laborbank. »Ja.«
      »Und sie hat mitgemacht?«
      »Schon. Ich meine, ja. Hat sie ja keiner gezwungen. Nicht mit Gewalt. Wir haben noch ein bisschen getrunken, und Terry hat sie bearbeitet, Sie wissen schon, rein verbal, wie toll das wäre, und irgendwann ...«
      »Was?«
      »Nichts, eigentlich. Ich meine, sie hat keinen Aufstand gemacht. Aber die Stimmung war im Eimer. Sie hat ein bisschen rumgeheult, war schlecht drauf, wissen Sie, als hätten wir sie betrogen oder ausgenutzt. Und als wir es machten, konnte man merken, dass sie es nicht besonders toll fand.«
      »Aber aufgehört haben Sie deswegen nicht?«
      »Nein.«
      »Hat die Frau rumgeschrien oder gesagt, Sie sollten aufhören?«
      »Nein. Ich meine, sie hat zwar irgendwas gesagt, aber ... na ja, sie war die ganze Zeit nicht gerade leise gewesen. Ich hatte schon Angst, dass sich die Leute von nebenan melden und sagen, wir sollen nicht so einen Krach machen.«
      »Und dann?«
      »Ist sie auf ihr Zimmer gegangen. Wir haben noch was getrunken, dann bin ich weggeknackt. Terry wohl auch.«
      Banks schwieg und kritzelte etwas in seinen Block. »Ich weiß nicht, ob Ihnen das klar ist, Geoff, aber was Sie mir gerade erzählt haben, erfüllt den Tatbestand der Beihilfe zur Vergewaltigung.«
      »Wir haben sie doch nicht vergewaltigt! Hab ich doch gerade erzählt. Sie war einverstanden!«
      »Hörte sich für mich anders an. Zwei Männer und eine Frau. Was hätte sie denn machen sollen? Sie hatte zu verstehen gegeben, dass sie keine Lust zu dem hatte, was Terence Payne wollte, aber er hat nicht locker gelassen und es trotzdem gemacht.«
      »Er hat sie so lange bequatscht, bis sie seiner Meinung war.«
      »Schwachsinn, Geoff. Er hat ihren Widerstand gebrochen und sie klein gekriegt. Haben Sie selbst gesagt. Und ich wette, die Frau hatte Angst, was passieren würde, wenn sie nicht mitspielte.«
      »Niemand hat ihr irgendwie gedroht.«
      »Vielleicht ohne große Worte.«
      »Hören Sie, vielleicht ging das Ganze ein bisschen zu weit...«
      »Machte sich selbständig?«
      »Ja, vielleicht.«
      Banks seufzte. Wie oft schon hatte er das als Ausrede für männliche Gewalt gegenüber Frauen gehört! Die Peiniger von Annie Cabbot hatten dasselbe behauptet. Er verachtete Geoffrey Brighouse, aber was sollte er tun? Der Vorfall war länger als ein Jahr her, die Frau hatte, soweit ihm bekannt war, keine Anzeige erstattet, und Terence Payne kämpfte im Krankenhaus um sein Leben. Dennoch, es lohnte sich, die Episode für die Zukunft im Hinterkopf zu behalten.
      »Tut mir Leid«, sagte Brighouse, »aber das müssen Sie verstehen. Die Frau hat kein einziges Mal gesagt, dass wir aufhören sollen.«
      »Sie hat ja auch wohl keine große Chance gehabt, als sie eingeklemmt zwischen zwei

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