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Inspector Alan Banks 13 Ein seltener Fall

Titel: Inspector Alan Banks 13 Ein seltener Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Auto fahren. Er hatte überlegt, sich später mit Michelle in Verbindung zu setzen, je nachdem, wie der Abend verlief, aber sie hatten sich nicht fest verabredet. Beide brauchten Zeit, um zu verarbeiten, was zwischen ihnen geschehen war, das spürte Banks. Das war in Ordnung. Er hatte nicht das Gefühl, dass Michelle sich rar machte, genauso wenig wie er. Sie hatte eine Menge zu tun. Die Ermittlung machte gute Fortschritte.
      Banks warf einen Blick auf seine Zigarette, die im Aschenbecher vor sich hin schwelte, und dachte an Steve. Lungenkrebs. Scheiße. Banks drückte die Zigarette aus, obwohl er sie nur zur Hälfte geraucht hatte. Vielleicht würde es seine letzte sein. Schon fühlte er sich etwas besser, doch dann bekam er panische Angst, wie unerträglich sein Leben ohne Zigaretten sein würde. Der morgendliche Kaffee, das Bier im Queen's Arms, der spätabendliche Laphroaig draußen am Wasserfall. Unmöglich. Egal, sagte er sich, versuche ich einfach, den nächsten Tag zu überstehen.
      Banks' Handy klingelte und riss ihn aus seinen trüben Gedanken. »Entschuldigung«, sagte er. »Ich muss drangehen. Könnte wichtig sein.«
      Er trat nach draußen auf die Straße und stellte sich zum Schutz vor dem Regen unter eine Markise. Es wurde langsam dunkel, viele Autos waren nicht mehr unterwegs. Die Straße glänzte im Scheinwerferlicht der wenigen Fahrzeuge, in den Pfützen spiegelte sich das blaue Neonschild einer Videothek auf der anderen Straßenseite. »Alan, ich bin's, Annie«, sagte die Stimme am Telefon.
      »Annie? Was ist los?«
      Annie berichtete Banks von der Vernehmung Liz Palmers. Er hörte, dass sie wütend und traurig war.
      »Glaubst du, dass sie die Wahrheit sagt?«
      »Eigentlich schon«, entgegnete Annie. »Der Alte hat gleichzeitig Ryan Milne vernommen, und die Angaben stimmen überein. Seit die beiden in Gewahrsam sind, durften sie nicht mehr miteinander sprechen, damit sie sich nicht auf eine Version verständigen können.«
      »Gut«, sagte Banks. »Was sagt uns das?«
      »Dass ein verwirrter, orientierungsloser Luke Armitage allein in die Nacht hinausging«, sagte Annie. »Diese oberflächlichen Arschlöcher.«
      »Und wo ist er hingegangen?«
      »Wissen wir nicht. Wir müssen wieder von vorn anfangen. Da ist bloß noch etwas ...«
      »Nämlich?«
      »Das Diazepam, das Luke im Blut hatte.«
      »Was ist damit?«
      »Na, er hatte es nicht von Liz und Ryan. Keiner von beiden hat ein Rezept dafür, und bei der Durchsuchung haben wir nichts gefunden.«
      »Sie könnten es illegal besorgt haben, zusammen mit dem Cannabis und dem LSD, und anschließend haben sie es weggeworfen.«
      »Möglich ist das«, sagte Annie. »Aber warum sollten sie lügen?«
      »Das weiß ich nicht. Was meinst du?«
      »Nun, wenn Luke tatsächlich völlig ausgeflippt ist, dann hat vielleicht einer der beiden gedacht, es wäre eine gute Idee, ihm Valium zu geben, damit er sich beruhigt.«
      »Oder damit er stillhält.«
      »Auch möglich.«
      »Und jetzt?«
      »Wir müssen herausfinden, wo er als Nächstes hingegangen ist. Ich spreche morgen noch einmal mit Lukes Eltern. Vielleicht fällt ihnen jetzt noch etwas ein, immerhin wissen wir nun mehr über seinen Tagesablauf. Ich rede auch noch mal mit Lauren Anderson und vielleicht mit Gavin Barlow.«
      »Warum?«
      »Kann doch sein, dass wirklich etwas zwischen Luke und Rose war und ihr Vater das nicht wollte.«
      »Und deshalb hat er Luke umgebracht?«
      »Deshalb ist er auf ihn losgegangen. Wir können immer noch nicht mit Bestimmtheit sagen, dass Luke ermordet wurde. Auf jeden Fall würde ich gerne wissen, wo die beiden in der betreffenden Nacht waren. Vielleicht ist er anschließend zu Rose gegangen.«
      »Kann sein«, sagte Banks. »Und vergiss nicht, dass Martin Armitage an dem Abend ebenfalls durch die Gegend kurvte.«
      »Keine Sorge. Vergess ich nicht.«
      »Was ist eigentlich aus dem geworden?«
      »Er ist heute Nachmittag vor dem Magistrate Court erschienen. Bis zur mündlichen Verhandlung ist er auf Kaution draußen.«
      »Und Norman Wells?«
      »Der wird schon wieder. Wann kommst du zurück?«
      »Morgen oder übermorgen.«
      »Geht es vorwärts?«
      »Ich glaub schon.«
      »Und was machst du im Moment?«
      »Klassentreffen«, sagte Banks. Ein Auto raste mit überhöhter Geschwindigkeit auf ihn zu, Banks bekam Panik. Er drückte sich in einen Ladeneingang.

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